Oberliga Runde 4 – Einmal kneifen bitte

Gestern fand die 4. Runde der Oberligasaison statt.

Wir durften bei St. Pauli antreten, doch schon vor Kampfbeginn war nicht alles einfach. So stand auf Messers Schneide, ob wir denn vollständig antreten. Ich war zwar die letzten beiden Wochen ordentlich erkältet, konnte aber dennoch recht sicher spielen. Bei Leon sah das schon anders aus. So kam erst am Tag vor dem Kampf die Entscheidung, dass er tatsächlich spielen kann und beim Unterhalten war ihm auch anzumerken, dass er unmöglich bei 100% sein konnte. Außerdem half Thomas bei uns aus, sodass wir tatsächlich vollständig antraten. So viel Glück hatte die zweite Mannschaft nicht, die dann auch recht eindeutig verlor. Zwar kann man schon sagen, dass der Termin der Ober- und Landesliga so kurz vor Weihnachten vielleicht nicht ideal ist, und doch ist es schon ein bisschen traurig und in der Tat auch ein bisschen peinlich, wenn es trotz zum Teil mehrfachen Fragens des gesamten spielberechtigten Kaders (also 1-18 in der Oberliga und 1-18 in der Landesliga) bei zweistelligen Absagenzahlen nicht gelingt mit beiden Mannschaften vollständig anzutreten. Mehr dazu gehört nicht auf diese Homepage, wird aber sicherlich im Verein noch einmal Thema werden.

Zurück zum Oberligakampf. Wir waren schon sensationell in die Saison gestartet, gegen St. Pauli sollte es den Zahlen nach ein Kampf auf Augenhöhe werden. Zwar mit leichten Vorteilen für St. Pauli, die lagen aber im Wesentlichen am achten Brett, wo Leon als Jugendlicher in den vergangenen beiden Runden bereits gezeigt hatte, dass die manchmal nur teilweise aussagekräftig sind.

Wie es bei Auswärtskämpfen bei St. Pauli immer ist, hatte ich im Vorfeld ein bisschen um die Spielbedingungen gebangt. Gespielt wird im Stadion, in einem Raum, der am Vortag rund um ein Heimspiel auch als Bar genutzt wird und dann gerne auch mal dementsprechend riecht. So auch dieses Mal, auch wenn wir das bei Ankunft durch rigoroses Lüften signifikant verbessern konnten. Außerdem hatte beim letzten Kampf bei St. Pauli beinahe jede Bewegung auf dem Boden für Quietschgeräusche wie in einer Turnhalle gesorgt, dieses Mal allerdings war das absolute Ausnahme. Man konnte also optimistisch sein. Pünktlich zum Startschuss fing dann natürlich der Getränkekühler an regelmäßig sein Werk zu verrichten, brumm. Das leicht penetrante Piepen aus einem weiter entfernten  Raum konnte mittels Schließen sämtlicher Türen dazwischen eingedämmt werden, und so konnte letztendlich doch unter ordentlichen Bedingungen gespielt werden, sofern es gelang das regelmäßige Brummen zu ignorieren.

Was dann folgte war ein lange Zeit offener Kampf mit unklarem Ausgang. Leons Gegner muss sich signifikant verrechnet haben, auf einmal hatte Leon zeitweise einen ganzen Turm mehr. Zwar kam eine Figur nicht mehr aus des Gegners Stellung, über blieb aber ausreichend Mehrmaterial, um uns schnell in Führung zu bringen. Angesichts seiner Gesundheit war das der ideale Start für uns und Leon zeigt mit nun 2,5/3 in den letzten Runden gegen einen Schnitt von ca. 2150 ELO, was in ihm stecken kann. Wenig später endete Christians Partie nach einer leicht seltsamen Eröffnung mit beidseitig solidem Aufbau remis. Ansonsten stand Markus ansprechend, Stefan angenehmer, während Fabian und Roman leiden mussten und bei Thomas noch nicht viel los war. Ich war im zweiten Zug aus meiner Vorbereitung raus, stellte mich dann solide hin während ich unter dauerhaftem Hustenbonboneinsatz versuchte meinen Gegner nicht durchgehend anzuhusten, bekam die Gelegenheit bei entschiedenem Vorgehen zu schönem Vorteil zu kommen, griff alibimäßig fehl und lief in einen Doppelangriff auf zwei Bauern und hatte fortan einen Bauern weniger. Das wäre noch gar nicht so schlimm gewesen, da ich zumindest so etwas wie ein bisschen Kompensation gehabt hätte. Da ich dann schlecht weiterspielte stand ich durchaus auf Verlust, bis mein Gegner schnell bzw. schön gewinnen wollte. Das hat dann nicht funktioniert und ich bin glücklich mit einem Remis davon gekommen.

In der weiteren Folge musste sich Roman geschlagen geben, doch Thomas, dessen Stellung ich eigentlich immer als offen bis höchstens leicht besser eingeschätzt hatte, hatte auf einmal zur Zeitkontrolle ein Turmendspiel mit zwei verbundenen Freibauern mehr auf dem Brett. Da muss die Zeitnotphase ihm ein Stück weit zur Hilfe gekommen sein, die erneute Führung. Und so spielten noch Markus, der im Verlauf der Partie gleich zwei Bauern eingesammelt hatte und klar auf Gewinn stand, Fabian, dessen Damenendspiel mit Minusbauern ich als absolut hoffnungslos angesehen hatte und Stefan, der zwar einen Bauern mitnahm, dessen Verwertung als Doppelbauer aber nicht leicht sein dürfte. Zu diesem Zeitpunkt war der Sieg schon recht klar, Markus gewann souverän, da war höchstens die Frage, ob er Möglichkeiten zum schnelleren Sieg ausgelassen hätte, aber das war dann auch egal. Fabian bekam auf mysteriöse Weise doch noch ein Remis, wie auch immer er die zwischenzeitliche Ruine überlebt hat. Hinterher meinte er auch, dass er eigentlich keine Hoffnung mehr hatte und nur Züge gemacht hat, die nicht sofort verlieren. Mit dem Sieg im Gepäck machte auch Stefan nahezu zeitgleich remis.

Insgesamt gab es also einen schmeichelhaften 5:3 Sieg, bei dem Fabian und ich auch gut hätten verlieren können bis müssen, während bei Stefan vielleicht auch noch mehr drin gewesen wäre. Wir nehmen diese Punkte gerne mit und müssen uns kneifen, dass wir als eigentlicher Abstiegskandidat mit nun 7:1 Mannschaftspunkten auf dem zweiten Tabellenplatz stehen, punktgleich mit dem Tabellenführer aus Schwerin, der in dieser Saison schon fünf verschiedene und nie weniger als zwei Großmeister eingesetzt hat. Das Ligaorakel hat unsere Abstiegswahrscheinlichkeit auf unter ein Prozent gesenkt, es gibt uns jetzt mit ebenfalls unter einem Prozent sogar eine höhere Aufstiegs- als Abstiegswahrscheinlichkeit. Das könnte sich wieder ändern, wenn wir in der nächsten Runde am 20.01. den haushohen Favoriten aus Schwerin bei uns zum „Spitzenspiel“ empfangen. Aber eines ist gewiss, verschenken werden wir unsere Punkte nicht!

Clubmeisterschaft – 7. Runde – Christian Laqua ist Diogenes-Clubmeister 2018!

Zur 7. Runde

Leider war die spannende Schlussrunde (kein Remis!) etwas zerfasert. Aufgrund von Dienstreisen und Haffau! musste auch die Partie des neuen Meisters gegen Achim, die tabellarisch am interessantesten war, vorgespielt werden und Christian wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Am Montag spielten also noch Kai und Fabian darum, punktemäßig gleichzuziehen – mit aber wahrscheinlich schwächerer Buchholzwertung. Kai hatte nach zuletzt durchweg guten Partien jedoch ein „Loch“ und produzierte unter leichtem Druck zuviele Fehler, sodass die Partie verloren ging. Damit hier mal wieder was Schachliches aus dem Turnier kommt, zeige ich hier einen witzigen Ausschnitt aus dem Mittelspiel unserer Partie:

TR-KS-18 (1) TR-KS-21v (2) TR-KS-23v(3)

In Diagramm (1) zog ich anstelle des vorteilhaften 18.c4! den dagegen etwas zweilhaften Zug Dh5. Denn dem ersten gierigen Gedanken folgend endet 18… h6 19.Dg6 Df6! 20. Dh7+ Kf7 22. Te3 Th8! (2) 23. Dxh8 Txh8 24.Tf3 Dxf3 25. gxf3 in einem für Kai günstigen Endspiel (3)! Nachdem man dies durchschaut, hofft man in (1) noch auf 18… g6? Doch die Gewinnvariante ist viel länger als ich geschätzt hatte – „gerechnet“ kann man es nicht nennen – in Gedanken an Trainer Markus‘ ständige Aufforderung  ZU ENDE ZU RECHNEN!“ Wie es geht, steht unten … die Partie ging nach 18… h6 mit 19.c4 und etwas weißem Vorteil weiter.

Fabian konnte sich am Nachbarbrett gegen Stefan recht souverän durchsetzen – oder? Zwischendurch war mir nicht klar, ob Stefans Aktivität den geopferten Bauern nicht doch aufwog. Doch am Ende fehlte 1 Buchholzpunkte, um mal wieder Meister zu werden – angesichts des gewonnenen direkten Vergleichs ist die erneute Meisterschaft nach 10 Jahren für Christian aber auch verdient. Nach seinem Sieg gegen Christian Kalla konnte Ralf Hein auf Platz 4 noch den 3. Open-Preis ergattern, nachdem Kai die Niederlage zumindest monetär nichts kostete – er blieb Bester mit DWZ<2000, verwies Achim und Christian auf den 2. und 3. Preisrang.

In der Kategorie DWZ<1600 gab es ein echtes Endspiel zwischen Hans-Werner und Lukas. Ich meine eine sehr interessante Partie gesehen zu haben (könnt ihr gern noch zur Veröffentlichung rüberschicken!), in der HW einigen Druck entfaltete und Lukas Stellung mit König in der Mitte in etwas unkoordinierte Gruppen zu zerfallen schien. Aber der Autodidakt (dachte nach heimischer Beschäftigung mit unserem Sport, vor erst ca. 3 Jahren, dass Schach doch interessant genug sei, es mal turniermäßig zu probieren!) spielt erfrischend schnell, was bei unserem 90 Min.+30s/Zug – Modus dann Fehler bei den Gegnern provoziert. Und so drehte er am Ende die Partie und gewann den 1. C-Preis vor unserem Neuzugang Ralf Blittkowsky, dessen Gegner in der letzten Runde leider nicht antreten konnte.

Nun denn – für die lange Pause wars aus meiner Sicht eine einigermaßen gelungene Wiederauflage unseres Turniers – mit Hoffnung auf mehr Teilnehmer im nächsten Jahr!

VM18T7 VM18R7

Zu Ende gerechnet:

TR-KS-20v2 (4)  TR-KS-21v3 (5) TR-KS-23v2 (6)TR-KS-25v2 (7)

18… g6? 19.Lxg6 hxg6 (bzw. De7 +/-) 20.Dxg6+ Kh8 (4) – und nun??? Doch Dauerschach? Oder nach 21.Te3? Dh4! (5) 22.Th3 Dxh3 23.gxh3 Tg8 -+ gar noch verlieren? Nee!  21.Te5! geht doch! 21… Tf5 22.Txf5 exf5 23.Te1! (6), denn nun geht nach einem Damentausch auf der 7. Reihe der Ld7 mit Te7+ verloren! Oder noch hübscher: 23… Dh4 24.g3 Dd8 25. Df7! +- (7). Es droht Te7 oder der Verlust des Ld7 mit klar gewonnenem Endspiel. Ob ich das gefunden hätte …


 

Zur 6. Runde

Fabian spielt 2018 ein sehr starkes Jahr und ist natürlich in guter Form haushoher Favorit, erneut Meister zu werden – aber im Schach ist die Schlagweite groß und Christian (L) ist sicherlich der unangenehmste der Verfolger gewesen, weil er wie Fabian auch erstmal wenig Fehler macht. Die Partie wurde mir nicht zugespielt – soll nichts besonderes gewesen sein – Fabian hatte einen der wenigen schlechten Tage und Christian war dann mal gewillt, die Chance zu ergreifen, wenn sie geboten wird – und nun konnte auch Kai noch mit einem sicheren Sieg gegen Ralf H aufschließen und damit Restchancen auf seine erste Clubmeisterschaft wahren. In der 7. Runde kommt es also zu einem gemeinsamen Fotofinish, für das nun aufgrund des Buchholzvorteils durch die Auslosung Christian L in der Favoritenrolle ist. Für Gegner Achim geht es aber auch um etwas – nämlich um Platz 1 oder 2 in der Kategorie < 2000 … oder etwa auch um die erste Clubmeisterschaft!? Ja, auch das ist möglich. Wir sind gespannt!

 

(Zur Ansicht: Draufklicken!)

VM18P7 VM18R6 VM18T6

PS: die Tabelle ist nun auch in puncto Buchholz richtig – da war ein unscheinbares Häkchen in der Software die Ursache.


 

Zur 5. Runde

VM18P6    VM18R5

VM18T5

Fast ist sie schon vergessen, denn schon morgen spielen wir Runde 6 – aber Chronist zu sein, bedeutet in Herbsttagen wie diesen wohl auch, chronisch wenig Zeit fürs Beiwerk neben dem auf vollen Touren laufenden Familien-, Sport- und Berufsleben zu haben. Und Webartikel sind eben Beiwerk, das jeder Teilnehmer nach wie vor gern zur Veröffentlichung anbieten möge!

Partien, Gedichte, Anekdoten – bringt zu Hauf‘ Ihr Boten!

Was ist passiert? Der Uhrzeit der Meldung nach zu schätzen gab es ein recht schnelles Remis zwischen Kai und Fabian als Nachtrag zu Runde 4 und da aus den Verfolgerduellen Ralf (gegen mich) und Christian L (gegen Christian K) recht überzeugend als Sieger hervor gingen, bringt die nun kommende Runde die Paarung Nr.1 gegen Nr.2 quasi als Fianle. Christian L könnte also alles wieder spannend machen – auch wenns schwer fällt – mit Schwarz, als Außenseiter und als König des präventiven Remis … ich hoffe, das war genug der Provokation!

Um die Preise der Kategorien B (< 2000) und C (< 1600) ist eh wie immer alles bis in die 7. Runde offen. Verabschieden musste sich da bisher nur Peter – aus gesundheitlichen Gründen – gute Besserung!


 

Zur 4. Runde

So – nun sind auch die Nachholpartien beendet. Darunter kam es in den Verfolgerbegegnungen zu 2 spannenden Endspielen mit über viele Züge weniger als 5 Minuten Bedenkzeit für alle Beteiligten, wovon Kai eines (3 gegen 2 Bauern auf einem Flügel im Turmendspiel) gegen Stefan gewinnen konnte. Damit ist er allein Zweiter und hat vielleicht die letzte praktische Chance, Fabian aufzuhalten. Zum Aufeinandertreffen von Nr. 1 und 2 der Setzliste kommt es also noch immer nicht, denn Christian musste froh sein, in einer sehr kampfbetonten Partie gegen Ralf am Ende einen halben Punkt zu retten.

VM18P5  VM18R4

VM18T5

Das entscheidende Ergebnis von Teil 1 der 4. Runde ist, dass sich unser frischer Dähnepokalsieger Fabian wiederum durchsetzen konnte – auch wenn mir zunächst in der Eröffnung der Ausgleich gelang (was bisher mit Schwarz nicht ganz so oft vorkam). In der Diagrammstellung griff ich zu 25 … Td7??, obwohl ich das Motiv kurz zuvor bei 22…. Sc5 bemerkt hatte … und so war nach Df2 sofort Schluss. Maschinen finden 25…. Txd5 gut – das habe ich für zu riskant gehalten. Naheliegend ist wohl Tf7; es gehen aber auch etwas komplizierter Se7 oder f5 … dann wärs ne Partie geworden – so fällt mir gerade nicht ein, wie wir den Mann stoppen wollen?!

Im weiteren kam es mal wieder zum Dauerbrenner zwischen Sven und Achim, den Achim nach 3 erfolglosen Versuchen in der Favoritenrolle mal wieder für sich entscheiden konnte – wenn er die Sturmqualitäten nur rechtzeitig Christian T aus St.Ellingen geflüstert hätte … das tut doch sogar St.Pauli-Fans weh! Und einen leicht überraschenden Sieg landete der Barmbeker Lukas Quitzau, um die Führung in der C-Kategorie zu übernehmen!

FS-TR-25   

(Fabian S – Thomas R, nach 25.Sd5)


Zur 3. Runde

Was hat die 3. Runde gebracht? Weitere Punkteteilungen zwischen vermeintlichen Mitfavoriten – und die alleinige Führung für Fabian, der als klare Nr. 1 und mehrfacher Clubmeister die Favoritenrolle trägt und uns zu enteilen scheint. Zwischen Christian (L) und Thomas wurde der Punkt geteilt, weil Thomas mit schwindender Zeit den Weg zur Verwertung eines deutlichen Positionsvorteils nicht finden konnte und Christian zu wenig Perspektive hatte, um den am Ende vorhandenen Zeitvorteil zu nutzen. Vom Rest der Partien sind bisher keine Analysen eingetroffen;-)
Die wichtigste Nachricht ist sicherlich, dass Ralf Blittkowsky sich entschieden hat, in der nächsten Saison unsere Bezirksligamannschaft zu verstärken – herzlich Willkommen!
Zur Erklärung der folgenden Tabellen:
– Wir haben das Feld in 3 Kategorien (A,B,C) eingeteilt, für die die Preise zur 4. Runde bekannt gegeben werden.
– Die in der Tabelle angegebene Buchholzwertung enhält ein Streichergebnis, da ein Freilos mit dabei ist.
– Wenn Spieler ohne DWZ teilnehmen, kann die richtige Turnierleistung für deren Gegner und sie selbst erst am Ende des Turniers bestimmt werden.
– Partien, die vor Auslosung zur jeweils nächsten Runde noch nicht gespielt sind, werden als Remis angenommen.
VM18P4 VM18R3 VM18T3

Aufgrund von Einsätzen im Betriebssport müssen die Spieler Hans Werner, Ralf Hein und Christian Laqua ihre Partien der 4. Runde auf den Ausweichtermin 29. 10. verlegen! Dann folgt auch die Partie zwischen Achim und Klaus.


Zur 2. Runde

An Tisch 1 und 2 trafen die ersten Mitfavoriten aufeinander, wobei sich Fabian zwar gegen Christian K auch aufgrund der Zeiteinteilung durchsetzen konnte – aber durchaus straucheln konnte (s. Partie weiter unten). Kai und Christian L brachten dagegen etwas nach Art HSV-FCSP aufs Brett: bisschen Gedrohe – aber kaum Angriffe. An Tisch 4 prallte Klaus an Ralf ab, der nun neben Fabian und mir noch die volle Punktzahl aufweist.

Der Autor kann aufgrund seiner Zeiteinteilung gegen den wahren Autoren ;-) nur über seine eigene Partie genauer berichten – hier lohnt sich auf alle Fälle das Endspiel, nachdem er in der Eröffnung einen Bauern mitnahm, diesen gegen die geschickte Verteidigung von Ralf Blittkowsky aber wieder hergab, um dann wieder einen mitzunehmen – spielt sich irgendwie doch besser  – wenn mans kann – naja – man könnte schon besser wie die kurze Endspielanalyse zeigt:

TR-RB-57s(1) TR-RB-62w(2) TR-RB-66s(3)

(Dia 1) 57… Sh6 58.Lb8?! … aber das Bauernenspiel ist doch gewonnen – wie auch nach Se5! Nur das Zählen fällt mit wenigen Minuten auf der Uhr nicht leicht: [58.Lxh6+! Kxh6 59.Kf4 b5 60.Kf5 a5 61.Kxf6 c4 62.e5 b4 63.e6 c3 64.e7 cxb2 65.e8D b1D 66.De3+ Kh7 67.De7+ Kh6 68.Dg7+ Kxh5 69.Dg5#]. Also: 58…a6 59.La7 b5 60.Lxc5 Sf7 61.Kf4 Se5

(Dia 2) 62.Ld4?! Geht – aber macht die Sache nicht so simpel wie: [62.Kf5! Sf7 63.Le7 Sh6+ 64.Ke6] 62…Sc4 63.Kg4 a5 64.Kf5 Sd6+ 65.Kf4 Sc4 66.b3

(Dia 3) Sxa3 67.Kf5 a4 68.Lxf6+ Kh6 69.Lb2 Sc2

TR-RB-70w(4)TR-RB-70s(5) TR-RB-80s(6)

(Dia 4) 70.bxa4?? (Laaauuuufffeeeenn! (e5! +-)) bxa4 71.e5 Se3+ 72.Kf4 Sc4 73.e6 Kxh5 74.e7 Sd6

(Dia 5) 75.Ke5 [ZÜ – 1:0 -aber:] 75…Se8 76.Ke6 Kg6 77.Kd7 Kf7 78.Le5 a3 79.Kd8 a2 80.Kd7

(Dia 6) Sg7! [Aber nicht 80…Sc7?? 81.Lxc7 a1D 82.e8D+ Kg7 (82…Kf6 83.Dh8+) 83.Le5+ +-]

81.Lxg7 Kxg7 82.e8D a1D =!  Mensch spielt eben fehlerhaft – sonst wärs ja auch langweilig.

Hier folgt erstmal das Tabellenwerk (Zum Angucken bitte draufklicken!):

VM18P3 VM18R2 VM18T2

 Achtung:

Nächste Runde ist am 15. 10. – der 8. Oktober ist Ausweichtermin für Verlegungen und es findet ein Blitzturnier statt – da sind Gäste wie immer herzlich willkommen!

Als Nachtrag hier noch die Partie Schulenburg – Kalla mit einigen interessanten taktischen Motiven.


Wie kann Schwarz am Zug deutlichen Vorteil erzielen?

Leider wurde das Motiv, welches nach Le3: fe3: erneut möglich gewesen wäre, nicht genutzt. Stattdessen ergab sich, nachdem die Partie mehrfach klarer durch genaueres Spiel von Weiß hätte gewonnen werden können, folgendes Endspiel:

Wie ist diese Stellung einzuschätzen? Es folgte d4? a7

Wie ist d4 a7 in folgender Stellung zu bewerten? Soll man hier auch aufgeben?

Auflösungen gibt´s beim nächsten Training!


 Zur 1. Runde:

Ja, auch hier hätten wir uns auch aus den eigenen Reihen etwas mehr Teilnehmer gewünscht – aber nach längerer Pause muss sich die ODIOVM erst wieder etablieren.
Auch wenn es hier und da etwas schwer fiel und Ralf Hein geradezu ein Bad im Glückstrank nahm – die Favoriten setzten sich durch. Die Rolle war in Achims Partie gegen Ralf Blittkowsky eben nur scheinbar geklärt, da letzterer vor seiner langen Nah-Schachpause beim verschwundenen SC Venceremos am Spitzenbrett spielte …

Hier folgen also die Ergebnisse und neuen Paarungen. Wenn jemand die Berichterstattung durch ne hübsche Partie oder Kommentare aufwerten möchte: sendet mir Eure Beiträge! Ich stell es dann ein.

VM18P2            VM18R1

 

Oberliga Runde 3 – Auf Messers Schneide

Am Sonntag empfingen wir im Fahrenkamp zur dritten Runde unsere Nachbarn von den Schachfreunden Hamburg, die genau wie wir gut in die Saison gestartet waren.

Wir konnten zum ersten Mal in dieser Saison auf Stefan zurückgreifen, sodass wir unsere bislang stärkste Aufstellung vorweisen konnten. Stefan übernahm dann auch gleich für diese Runde die Begrüßungsansprache, angesichts des Geschehenen an meinem Brett aus dem Vorjahr keine schlechte Idee, danke dafür. Mein Dank geht außerdem an Christian fürs Aufschließen sowie zusätzlich an Stefan und Fabian für die Hilfe beim Aufbauen. Alle weiteren waren ebenfalls rechtzeitig da, sodass der Kampf pünktlich an allen Brettern starten konnte, das war super!

Der Kampf war lange Zeit absolut unklar. Es gab jede Menge durchaus dynamische, vermutlich ausgeglichene Stellungen.

Als erstes einigten sich Stefan und Markus nach vergleichsweise ergebnisarmen Eröffnungen mit ihren Gegnern auf Remis. Fabian stand minimal besser, ich rechnete aufgrund der ungleichfarbigen Läufer aber trotzdem mit einem Remis, ich kam ordentlich aus der Eröffnung, griff einmal leicht fehl, was mein Gegner nicht ausnutzte und stand fortan ausgeglichen, Axel hatte eigentlich eine schöne Bauernstruktur, hatte aber Probleme sich zu entwickeln und musste sich dann gegen Aktivität wehren, bei Roman entwickelte sich eine zweischneidige Stellung mit entgegengesetzten Rochaden, bei Christian entstand über Zugumstellung eine Art Sveshnikovstruktur und Leon musste sich in leicht unangenehmer Stellung verteidigen. Insgesamt also sah es durchaus knapp mit leichten Nachteilen aus.

Da ich für meine eigene Partie viel Zeit verbrauchte und bei recht blockierter Stellung einen geopferten Bauern mitnahm habe ich nicht so viel von den anderen Partien mitbekommen. Jedenfalls endete Romans Partie remis und auch Christian spielte remis, nachdem er eine Qualität gegen einen Bauern gewann, dann aber wohl nicht so richtig weiter kam. Etwa zeitgleich erwies sich Axels Knoten als nicht schnell genug entwirrbar, auf einmal waren jede Menge gegnerische Figuren auf seinen König gerichtet. Zwischenstand also 2:3.

Bei Fabian hatte der Gegner verpasst günstig die Damen zu tauschen, wonach die Damen zwar getauscht wurden, Fabian aber mit Mehrbauern verblieb. Im weiteren Verlauf sammelte er den ganzen Königsflügel ein und hatte auf einmal 3 Bauern mehr, da half dann auch der gegnerische Freibauer nichts mehr, der Ausgleich. So bleiben also Leon und ich. Bei Leon hatte ich lange das Gefühl, dass es nur zwei mögliche Ergebnisse, eher zugunsten des Gegners, gab, während es bei mir nur zwei mögliche Ergebnisse zu unseren Gunsten gab. So hatte ich mich entschlossen aufgrund meines Zeitverbrauchs zwischenzeitlich ein paar Züge gar nichts zu machen und erst wieder aktiv zu werden, wenn die Zeitkontrolle sicher ist. Irgendwo um die Zeitkontrolle rum bekam Leon einen Läufer gegen 3 Bauern, sodass er T+L+2B gegen T+5B hatte. Nach und nach sammelte er Bauern ein, konnte seine dabei aber nicht behalten, sodass das klassische T+L gegen T entstand. Nun gut, Verlustgefahr gebannt, es wurde also Zeit sich nur noch um meine Stellung zu kümmern. Nach und nach gelang es mir meine Figuren zu verbessern, sodass mein Gegner beschloss unter weiterem Bauernopfer sein Heil in der Offensive zu suchen. Da musste ich zwar dann einen genauen Zug finden, was mir aber tatsächlich gelang und wonach die Stellung klar gewonnen war. Danach hätte ich möglicherweise schneller gewinnen können, aus der Hand gegeben habe ich es aber nicht mehr, sodass ich uns im ersten Viertel der siebten Stunde in Führung brachte. Leon versuche noch sein Endspiel zu gewinnen, stellte diese Versuche aber nach etwas mehr als sechseinhalb Stunden ein und sicherte uns den knappen 4,5 : 3,5 Mannschaftssieg.

Insgesamt war es ein knapper Kampf, zwischenzeitlich ging meine Vermutung eher Richtung knappe Niederlage, ein 4:4 wäre genauso gut möglich gewesen, sodass wir zwar nicht völlig unverdient, aber durchaus leicht glücklich gewonnen haben. Einen Zwischenfall, wie im letzten Jahr, gab es nicht, sodass wir insgesamt einen schönen, langen und spannenden Kampf mit für uns glücklichem Ende erleben konnten.

Nach drei Runden liegen wir nun mit 5:1 Mannschaftspunkten auf dem dritten Platz, punktgleich mit Platz 1 und 2. Als eine Mannschaft, die vor der Saison als klarer Abstiegskandidat angesehen werden konnte, ist das für uns natürlich schon ein wenig sensationell. Die Möglichkeit diese Sensation weiterzuleben gibt es am 16.12., wenn wir bereits um 10 Uhr bei St. Pauli zu Gast sind.

Oberliga Runde 2 – Flut, Premieren und eine Überraschung

Diesen Sonntag spielten wir bei Königsspringer die zweite Runde der Oberligasaison.

Wir konnten erneut nicht in Bestbesetzung antreten. In der Folge fragte ich im gesamten Kader an, und erntete eine Flut an Absagen, mit der eine komplette Landesligamannschaft hätte aufgestellt werden können. So war ich doch recht erfreut, dass in der Oberliga jeder Verein die Möglichkeit hat zu dem 16-köpfigen Kader noch zwei zusätzliche Jugendspieler dazu zu melden. Und so durften dieses Mal mit Leon und Johann beide Jugendbretter ran, für Johann war es der erste Oberligaeinsatz überhaupt. Das bedeutete aber auch, dass wir insgesamt doch als größerer Underdog in den Kampf gingen als zunächst vermutet.

Die nächste Premiere lieferte Leon, der nach seinem Versehen in der ersten Runde dieses Mal kein Risiko eingehen wollte, als erster Diogenese überhaupt am Spielort ankam und äußerst entspannt wirkte, als wir eintrafen. Das war super!

Nun aber zum Kampf. Schon die Eröffnungsphase verlief recht vielversprechend. Wirklich Probleme hatte keiner, während ich bei Fabian, Axel, Christian und mir vorsichtig optimistisch war. Im weiteren Verlauf sammelte Johann einen Bauern ein, für den es aber reichlich Kompensation gab, das war sicherlich nicht leicht zu spielen. Markus hatte eine recht frühe Remisschaukel, die er auch mitnahm, da es allgemein schon gar nicht so schlecht aussah. Bei Fabian verirrte sich ein gegnerischer Läufer auf a7, der nicht mehr weg kam. Das kann man wohl sogar gerade so spielen, auch wenn der PC das nicht unbedingt empfehlen möchte. In der Folge fand der Gegner aber nicht die besten Züge, was letztendlich zu einer Mehrfigur mit anschließend souveränem Sieg führte. Ich bekam mit Weiß eine angenehme Stellung mit leichtem Druck: 

Hier entschied ich mich für das langsame 14. Tac1, wonach mein Gegner die Gelegenheit bekam seine Probleme zu lösen, Material zu tauschen und zu remisieren. Stattdessen hätte ich leicht mit 14. Lb5 in fast schon entscheidenden Vorteil kommen können. Das Problem besteht darin, dass der Drohung 15. d5 nicht gut beizukommen ist. Auf zum Beispiel 14. … e6 folgt einfach 15. Se5 Lxe5 16. dxe5 mit anschließendem Tfd1, Lf6 und einer einzigen Ruine auf den schwarzen Feldern (die Engine bewertet das schon mit +3). So bleibt eigentlich nur 14. … a6, wonach aber 15. Lc4 mit Angriff auf f7 und b6 einfach einen Bauern einsammelt, der auf längere Sicht gewinnen sollte. Schade, aber sei es drum, auch wenn mich die Menge der hergeschenkten Chancen so langsam doch massiv anfängt zu ärgern.

Doch zurück zu den anderen Partien. Axels Stellung gefiel mir eigentlich recht gut, das kann unmöglich die kritische Variante gewesen sein. Und doch entglitt Axel irgendwie die Partie und er musste einen Bauern spucken. Gleichzeitig verpasste auch Christian mit Schwarz die Möglichkeit zu angenehmen Vorteil. Dafür rochierte Roman einfach lang und begann einen Sturm auf den gegnerischen König am Königsflügel und auch Leon erarbeitete sich angenehmen Vorteil mit einem gedeckten Freibauern und dem Läuferpaar.

Später musste Johann der gegnerischen Aktivität Tribut zollen, das waren einfach zu viele Angreifer bei zu wenig Verteidigern. Ich danke trotzdem für den Einsatz und bin sicher, dass aus der Partie gut etwas mitgenommen werden kann.  Bei Christian verschachtelte sich die Stellung, ein Fortschritt wurde für beide Seiten schwierig, so war das Remis eine folgerichtige Entscheidung. Romans Angriff gewann an Kraft, bei kurzem Überfliegen schwankt die Stellungsbewertung ein bisschen hin und her, wirklich auf Gewinn stand aber nur Roman zwischendurch. Und so freut es mich besonders, dass Roman seinen Angriff in eine klar gewonnene Stellung ummünzen konnte und seinen ersten Oberligasieg seit mehr als 2 Jahren feiern darf! Währenddessen glitt Leon sein Vorteil aus der Hand und er musste plötzlich aufpassen, nicht auf einmal noch schlechter zu stehen. Dann aber ließ sein Gegner auf einmal Leons Turm in die Stellung, der dort dann auch schnell und einfach für reichlich Verwüstung sorgte und uns den Punkt zum 4,5 brachte. Sein erster Oberligasieg überhaupt! Da war es dann auch verkraftbar, dass Axel sein verlorenes Turmendspiel nicht halten konnte.

Für uns bedeutet dieser knappe, aber in der Summe durchaus verdiente Sieg eine schöne Momentaufnahme. Nach zwei Kämpfen gegen nominell etwas stärkere Gegner haben wir 3 Mannschaftspunkte auf dem Konto, was uns ein wenig ruhiger in die weitere Saison blicken lässt. So hat das Oberligaorakel unsere Abstiegswahrscheinlichkeit von vor der Saison bereits halbiert. Durch sind wir aber noch lange nicht! Und so gilt es bereits in knapp zwei Wochen, am 25.11., gegen die ebenfalls etwas stärker einzuschätzenden Schachfreunde im Fahrenkamp darum zu versuchen mit einer weiteren Überraschung unser Punktekonto weiter aufzustocken.

 

 

Oberliga Runde 1 – Ein Kampf an 6(?!) Brettern

Gestern empfingen wir zum Saisonauftakt den HSK im Fahrenkamp zur ersten Runde.

Zuvor jedoch ein kurzer Überblick über die diesjährige Oberliga. Nominell betrachtet sind wir, wie schon in der letzten Saison auch, Mitfavorit auf einen Abstiegsplatz. Das muss nicht unbedingt etwas heißen, so hat Marmstorf jetzt bereits dreimal in Folge als klarer Außenseiter den Klassenerhalt geschafft, und doch könnte es in diesem Jahr besonders schwierig werden.

Schaut man sich die Aufstellungen an, so findet man bei der halben Liga Titelträger aus dem In- und Ausland, bei denen für Außenstehende völlig unklar ist, wer denn möglicherweise spielen könnte und wer nicht. Das ist selbstverständlich legitim und doch hoffe ich, dass die Unterschiede zwischen den Runden nicht allzu gigantisch werden.

Doch zurück zum Kampf. Wir konnten nicht unsere nominellen ersten 8 aufbieten, der HSK allerdings auch nicht. Und so gingen wir als Außenseiter, nicht jedoch als krasser Außenseiter in den Kampf. Während zur Ansprache zu Partiebeginn noch zwei Spieler eintrudelten, fehlten sowohl beim HSK als auch bei uns noch je ein Spieler. Dabei dachte ich mir zunächst nicht viel, mein Gegner, der gleiche wie im Vorjahr, war auch damals nicht zum Partiebeginn da, während ich mit unserem noch fehlenden Spieler am Vortag noch kurz Kontakt hatte und dementsprechend von einem Kommen ausging. Rund 30 Minuten später stand es 1:1 durch Kampflose. Äußerst ärgerlich. Leon verlor den Kampf mit seinem Wecker und kam dann zwar, allerdings nicht mehr innerhalb der 30 minütigen Karenzzeit, sondern leider erst kurz danach. Dem HSK erging es eigentlich noch schlimmer. So war ihr in der Mannschaft gemeldeter, an diesem Tag aber nicht spielender Mannschaftsführer vor Ort und musste mit ansehen, wie die Karenzzeit ablief, ohne selber noch eingreifen zu können. Im Endeffekt also zwei absolut unnötige kampflose Partien.

An den weiteren Brettern liefen die Partien ohne Probleme und zunächst passierte auch nicht allzu viel. Markus hatte keine Probleme, Fabian hatte irgendetwas verwechselt und stand gedrückt, aber nicht hoffnungslos, Axel hatte eine symmetrische Struktur, aus der auf einmal aus dem Nichts klarer Vorteil kam, Roman hatte einen Mehrbauern bei gleichzeitig guter gegnerischer Kompensation, bei Christian entstand eine gefühlt ausgeglichene Stellung und Kai stand seltsam, was allerdings vermutlich so schlecht nicht wahr, sondern nur der ganz speziellen Eröffnung zuzuschreiben ist (Nachspielende werden erkennen, was gemeint ist).

Im weiteren Verlauf endeten die Partien bei Roman und Markus friedlich, bevor Axel uns nach dem Ausnutzen einer Fesselung sicher in Führung brachte. Fabian stand allerdings weiter gedrückt, bei Christian verflüchtigten sich sowohl die aktiven Figuren als auch die Zeit und Kai sammelte zwar Bauern ein, musste allerdings gewaltig auf seinen König aufpassen und spielte auf einmal auch nur noch mit seinem Inkrement. Anschließend gelang Christian durch einen hübschen Zugwiederholungstrick das Remis, sein Gegner hatte schlichtweg keine Zeit seinen Freibauern auf der zweiten Reihe umzuwandeln. Kai hingegen fand mit jeweils nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr nicht die beste Verteidigung und wurde am Ende unter Turmopfer hübsch Matt gesetzt. Dennoch vielen Dank für Deinen Einsatz! So blieb es an Fabian, die die ganze Partie über passive, aber verschachtelte Stellung zusammen zu halten. Er schaute alle wichtigen Punkte zu überdecken, wonach sein Gegner darauf verzichtete weitere Gewinnversuche zu unternehmen.

Letztendlich also ein 4:4, meiner Ansicht nach absolut leistungsgerecht und für uns ein durchaus brauchbarer Punktgewinn zum Start. Für uns geht es am 11.11. bei Königsspringer weiter, wo wir voraussichtlich wieder als nicht chancenloser Außenseiter eine Überraschung schaffen wollen.

Der Dähne-Pokal beibt bei Diogenes!

Herzliche Glückwünsche! Fabian Schulenburg konnte am Donnerstag das Finale gegen IM Malte Colpe (HSK) für sich entscheiden!!! Er bekommt den Pokal sozusagen auf kurzem Wege, da Leon Apitzsch Titelverteidiger war.
Aber gibt es überhaupt einen Pokal??? Na, wenigstens eine Ehrentafel vom HSchV. Chefstatistiker Stefan G. müsste mich korrigieren: Dähnepokalsiege hat es für uns zuvor überhaupt nicht gegeben. Vielleicht feiern wir das noch mit einer Analyse des Finales im nächsten Training!?

Ergebnisse Mannschaftsschnellturnier 2018

Wie im letzten Jahr (damals im Rahmen unseres Jubiläums) haben wir auch dieses Jahr wieder unser Mannschafts- Schnellturnier ausgerichtet. Insgesamt kamen leider trotz besserer Werbung nur 15 Mannschaften, wir denken aber, dass es trotzdem allen Spaß gemacht hat und eine runde Veranstaltung war. Wir würden uns über Feedback zum Turnier freuen, damit wir es nächstes Jahr (hoffentlich) noch besser machen können. Erzählt es gerne weiter, wenn es Euch gefallen hat!
Sieger wurde die sehr stark besetzte Mannschaft von St. Pauli (die in den letzten Runden sogar noch durch Aljoscha Feuerstack weiter verstärkt wurde) ziemlich konkurrenzlos (wo war der HSK?!) vor Diogenes 1 und dem Elmshorner SC. Einzelergebnisse folgen demnächst.

MST-2018-End

Urlaub beim Arber-Open

Mann inne Tünn wär dat worm wes! – Oder wie Wolfgang staunend viertelstündlich wiederholte, wenn es vor die Tür – also aus dem Schatten – ging: Kinners, Kinners, Kinners!
Drei alte Männer planten neben dem beschaulichen, nicht allzu stark besetzten Open auch wandernd die Umgebung des vielbesuchten Urlaubsortes zu erkunden – naja – morgens um 9:30 zum Partiebeginn war es schon so bruttig, dass die ca. 600 m Fußweg mit 5 – 10% Steigung eine unerhörte Erhitzung bedeuteten, wenn man nicht so auf Frühsport steht.

Nach 3 bis 5 Stunden Schach lief dann also eher Entspannungsprogramm, so dass der Arber – zumindest aufwärts – nur technisch bezwungen wurde.

Schachlich starteten wir als Nr. 29, 30, 31 von 115 SpielerInnen im Open, 70 im Senioren-Cup und (nur!) 12 in der Internationalen Offenen Deutschen Frauen Einzelmeisterschaft. Ins Ziel kamen wir auf den Rängen 14, 26 und 33, ohne nennenswerte ELO oder DWZ-Änderungen mitzubringen – siehe:

http://www.arberschachopen.com/6.html – da gibt’s auch alle Partien!

Die besten Chancen Plus zu machen, hatte wohl Ralf (5,0/9) in Runde 7 bis 9, machte da aber nur noch 0,5/3. Wolfgang kam zu spät ins Turnier, um es noch gut zu machen und war am Ende mit 5,5 Punkten zufrieden, größere Verluste vermieden zu haben. Und ich belegte mit 6/9 einen schönen 14. Platz, war aber öfter in der oberen Hälfte bei den Paarungen und hatte dadurch einen schwächeren Gegnerschnitt. In Runde 6 vergab ich die Chance, ein zweites Mal an die ganz vorderen Tische zu kommen aber es zogen sich zuviele recht grobe Fehler durch meine Partien – so wie auch gegen den recht interessanten jungen (U18) Tschechen, FM Jan Miesbauer vom Ausrichter SC Bayerwald, der den nicht ganz so starken 4 GMs eigentlich schon überlegen war (+2 =2 -0!) und nur aufgrund einer Niederlage gegen seinen Vereinskollegen IM Ivan Hausner hinter GM Leonid Milov „nur“ Platz 2 zusammen mit GM Michail Prusikin belegte.

Mein Fazit lautet: das Turnier ist sehr gut organisiert und daher zu empfehlen, wenn auch Bodenmais etwas langweilig rüberkommt, außer es ist grad Mitternachtsflohmarkt mit Rockmusik auf dem Marktplatz- freitags war das gut – samstags war nur leider alles wieder abgebaut … Und wenn es im nächsten Jahr nicht das geliebte Schwarzach wird, ist mir der Süden für eine Wiederholung erstmal schlicht zu heiß. Vielleicht gibt’s ja auch was in Norwegen oder so.IMG_2999

Gipfel

IMG_3002

Blick nach Bayrisch Eisenstein

IMG_3014

Bodenmais

IMG_2995

3 ohne Tankstelle

30. Deutsche Senioren Einzelmeisterschaften in Hamburg

Von Freitag (27.7.) bis Sonntag (29.7.) wurden in Bergedorf insgesamt vier neue Deutsche Meisterinnen und sechs neue Deutsche Meister geehrt. Zum ersten Mal spielte der Deutsche Schachbund die Titel in den beiden FIDE-Kategorien 50+ und 65+ aus. Fünf Titel wurden am Freitag im Blitzen vergeben, die anderen fünf Titel mussten ab dem 21. Juli bei großer Hitze im weitgehend gut klimatisierten Spielsaal einer bekannten Hotelkette ausgekämpft werden.

Beim Blitzen (5 Minuten + 3 Sekunden pro Zug) gewannen nach 11 Runden:

Deutsche Seniorenblitzmeisterin 2018 – 65+
Ursula Schumacher (HTC Bad Neuenahr)

Deutsche Seniorenblitzmeisterin 2018 – 50+
WIM Annett Wagner-Michel (SC Rotation Pankow)

Deutsche Nestorenblitzmeister 2018
Dieter Hottes (Stuttgarter SF)

Deutsche Seniorenblitzmeister 2018 – 65+
FM Gottfried Schumacher

Deutsche Seniorenblitzmeister 2018 – 50+
IM Bernd Schneider (Bochumer SV)

So gewann ein Ehepaar gemeinsam die Deutsche Senioren Blitzeinzelmeisterschaft. Es muss an der besonderen Konstellation von Sonne, Erde, Mond und Mars gelegen haben!?

Bei den neunrundigen Schweizer-System-Turnieren wurden beide Setzlisten von einem IM angeführt: IM Mihail Nekrasov (Elo 2305, SV Hockenheim) war in der Gruppe 65+ an 1 gesetzt, IM Dieter Pirrot (Elo 2365, SV Hofheim) in der Gruppe 50+.

Nekrasov blieb zwar ungeschlagen, doch musste fünfmal den Punkt teilen, so dass ihm am Ende nur Platz 7 blieb. Um Deutscher Meister zu werden, mussten 7,5 Punkte erzielt werden. Dies gelang Christian Hess (St. Pauli), doch er kam nur mühsam mit einem Remis in der ersten Runde in das Turnier, so dass ihm am Ende drei Buchholzpunkte zum Titel fehlten. Neuer Deutscher Seniorenmeister 65+ wurde Gerhard Kiefer (SC Emmendingen), der in den Runden 3, 5 und 9 remis spielte und sechs Partien zum Teil eindrucksvoll gewann, z.B. in Runde 8:

Kiefer,Gerhard (2256) – Juhnke,Juergen (2217)

  1. DSenEM2018–Gruppe-65 (8.1), 28.07.2018

Position nach 40…Dxd5:

Beide Könige stehen in einer Mattfalle, doch Schwarz ist nicht am Zug und daher gewinnt Weiß:

41.De2 Th8 42.Te7+ Kf8 43.Te1 Dd4
Schwarz droht wieder einmal Matt, aber Weiß ist schneller! – Wie?

Die Lösung folgt am Ende des Beitrags!

Neue Deutsche Seniorenmeisterin 65+ wurde Barbara Borries (SC Taufkirchen), die sich in dem 198er Feld mit 4,5 Punkten auf Platz 101 spielte und dabei ebenfalls drei Buchholzpunkte mehr als ihre Verfolgerin Barbara Jacob (SV Ochtrup) hatte.

Neuer Deutscher Nestorenmeister wurde FM Willy Rosen (SF Essen-Katernberg), der mit seinen 6,5 Punkten insgesamt auf Platz 14 kam.

 

Bei den Jungsenioren sah alles nach einer klaren Angelegenheit für Dieter Pirrot aus, da er seine Partien souverän gewann und andere Titelaspiranten halbe und ganze Punkte abgaben. Doch in der 7. Runde konnte ihn Hartmut Metz (SG Kuppenheim) durch einen Sieg überholen, so dass es wieder spannend wurde. Nach acht Runden lagen drei Spieler mit 6,5 Punkten vorn und mussten in der 9. Runde gegen ihre Verfolger Punkten: Holger Namyslo (TG Biberach) hatte gegen Hauke Reddmann (5,5) einen gebrauchten Tag und musste seine einzige Niederlage quittieren. Hauke blieb am Ende mit einer schlechteren Buchholz hinter Holger Namyslo. Dieter Pirrot konnte seine Partie wieder einmal zu seinen Gunsten entscheiden, so dass nur noch Hartmut Metz auf 7,5 Punkte kommen konnte. – Im 77. Zug gab es dann den entscheidenden Fehler und Hartmut wurde für sein beharrliches Spiel auf Sieg belohnt. Aber auch hier entschieden am Ende drei Buchholzpunkte für den ersten Deutschen Seniorenmeister 50+ IM Dieter Pirrot.

Von seinen 284 Zügen auf dem Weg zur Meisterschaft konnte der neue Deutsche Meister in der 8. Runde eine sehenswerte Kurzpartie präsentieren:

Pirrot,Dieter (2365) – Reddmann,Hauke (2284)

  1. DSenEM2018–Gruppe-50 (8.2), 28.07.2018

1.e4 c5 2.d4 cxd4 3.c3 dxc3 4.Sxc3 e6 5.Sf3 a6 6.Lc4 b5 7.Lb3 Se7

[Auch Spieler mit höherer ELO haben sich schon im Morra-Gambit duelliert: 7…Lb7 8.0–0 Se7 9.Lg5 f6 10.Le3 Sg6 11.a4 b4 12.Sd5 exd5 13.exd5 Ld6 14.Sd4 Se7 15.Te1 Kf8 16.Dd2 Da5 17.Lf4 Dc7 18.Txe7 Lxf4 19.De2 Lxh2+ 20.Kh1 Le5 21.Se6+ 1–0 (21) Berg,E (2579)-Luch,M (2448) Porto 2016]

8.Lg5 h6 9.Le3 Sg6 10.0–0 Sc6 11.Sd5

[Weiß kann schon eine Figur ins Geschäft stecken und droht Lb6.]

11…exd5 12.exd5 Le7N
[Das ist eine Neuerung, andere Spieler versuchten sich im Festhalten der Figur mit 12…Sa5 oder 12….Sce5]

13.dxc6+– dxc6  14.Dc2! [verhindert die Rochade!]
14…Dc7 15.Tfe1 Lg4 16.Sd4 [ Droht h3 und aus.]
16…Tc8 17.Sf5 c5 18.Sxg7+ Kf8 19.Se6+ Lxe6 20.Lxe6 Te8 21.Tad1 Th7? 22.Df5  1–0

 

Bei den Damen war es noch spannender: Im Fernduell verlor die Deutsche Senioren Blitzmeisterin Annett Michel-Wagner in der 9. Runde und blieb bei ihren 5 Punkten. Ihre Konkurrentin Mira Kierzek konnte mit einem glücklichen Remis ebenfalls auf 5 Punkte kommen – sie hatte dann auch noch Buchholzglück und am Ende einen halben Buchholzpunkt mehr. Erste Deutsche Seniorenmeisterin 50+ WFM Mira Kierzek (SC Fulda).

Allen Deutschen Meisterinnen und Deutschen Meistern auch an dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch!!!

 

Teilnehmer vom SC Diogenes? – Ja, einer hat sich getraut, zwei Deutsche Meisterschaften zu spielen: Der Berichterstatter musste beim Oberliga-Wettkampf im Januar feststellen, dass er im „Jung-Seniorenalter“ angekommen ist. – Es lag nicht an der Partie, sondern an dem Flyer, den Schiedsrichter Hugo Schulz dabei hatte. Nach einer Zeit der reiflichen Überlegung und dem Blick auf mehr als 40 Jahre Turnierschach hat mich der Reiz gepackt, wieder einmal zu den jüngsten Teilnehmern zu gehören. Schließlich sprach dafür, dass es sehr einfach ist eine Deutsche Meisterschaft zu spielen und dann sogar noch fast zu Hause. Das spart immerhin große Anreisekosten und die Übernachtung ist auch günstig – Spieler, die nicht im Hotel übernachtet haben, mussten einen „Organisationsbeitrag“ von 30 Euro bezahlen. Für den Verzehrgutschein von 60 Euro haben alle wenigstens noch eine Gegenleistung erhalten – das Essen im Hotel hat mir geschmeckt!

Die Organisation der Meisterschaft war einer Meisterschaft würdig – also meisterlich. Der Internetauftritt mit Auslosung und aktuellen Partien ließ aus meiner Sicht keine Wünsche offen. Auch das Rahmenprogramm war umfangreich und ansprechend, auch wenn ich es nicht genutzt habe – vielleicht einmal an einem anderen Ort.

Schachlich?

Beim Blitzen am Freitag konnte ich mit 5,5 aus 11 auf Platz 16 von 33 nicht sonderlich überzeugend spielen. Ein Tief in Runde 6 und 7 bescherte mir mit 2,5 aus 7 das Freilos…, also eigentlich nur 4,5 aus 10.

Das Schweizer-System-Turnier startete mit einem Auftaktremis schwerfällig und es ergab sich der Rhythmus mit Schwarz remis und mit Weiß gewinnen. Dabei gab es jedoch in Runde 6 und 8 kritische Situationen zu überstehen. In Runde 6 hatte mein Gegner zum Glück nicht mehr genügend Zeit, um seinen Konter vor dem 40. Zug zu vollenden. Doch nach der Zeitkontrolle im 41. Zug gab er die Partie total aus der Hand. Mit drei anschließenden Siegen konnte er sich immerhin noch auf Platz 6 vorkämpfen. In Runde 8 spielte ich die Eröffnung ohne Rochade, um auf dem Königsflügel loszulaufen. Das erwies sich als zweifelhafte Entscheidung bzw. wurde von mir nicht mit Lxf7 konsequent fortgeführt. Nach Abtausch von Springer, Läufer und Dame sowie Öffnung der c-Linie hatten sich meine Probleme in einen Vorteil mit dem zentralen König umgewandelt. Dass mein Gegner mir nach der Niederlage nicht die Hand gibt, habe ich in meinen 42 Jahren Turnierschach nur in frühen Jugendjahren erlebt – schade eigentlich.

In Runde 9 an Tisch 1 – das ist doch eigentlich ein Zeichen dafür, dass einiges im Turnier gut gelaufen ist. Nur schade, dass ich Schwarz hatte und mein Gegner im Kampf um den Titel auf den ganzen Punkt spielen musste und so die Remisserie in Gefahr geriet… Aber eigentlich ist das ja auch eine gute Konstellation. Das Ende habe ich oben schon beschrieben, mehr vom Schach (Aufgaben und Analysen) gibt es dann in der nächsten Tonne. Für mich blieb mit 6 Punkten Platz 9 statt dem möglichen 5. – Fazit: 1. Beachte immer, ob der Gegner Möglichkeiten hat ein Schach zu geben! 2. Rechne lieber noch einmal deinen Plan durch, vor allem, wenn Du mehr Zeit als der Gegner hast!!

Lösung von Kiefer – Juhnke:
44.Te8+ Kg7 45.Dg2+ Dg4 46.T1e7+ Kh6 47.Txh8+  1–0 (Nach 47…Txh8 48.Dd2+ Dg5 49.hxg5+ fxg5 50.Dd6#)