Und schon wieder Meister!

Am Sonntag gab es das Angebot, entweder die Hamburger Blitzschach-Einzelmeisterschaft 2020 oder die Hamburger Schnellschach-Einzelmeisterschaft für 50+-Senioren 2019 (!) zu spielen.

Dass zu letzterem Event mehr „echte“ Diogenesen ins versteckte Wedel düsten als zum zentralen Blitzevent im Alten Teichweg, verwundert etwas und wirft ein unterdessen fahles Licht auf die Altersstruktur unseres Clubs.

Jedenfalls: Herzliche Glückwünsche an Tom Woelk der 10,5/13 erzielte und damit den Blitzmeistertitel ins MCG holte – gab es das schon mal? Ich schätze, nicht! Und etwas diogenes (hier dürft ihr mal auf der 3.Silbe betonen ;-) steckt in ihm ja genauso noch drin wie in Martin Voigt, der im stark besetzten Feld mit 7,0/13 den sicherlich nicht zufrieden stellenden 10. Platz erreichte – deutlich hinter Almar Kaid, der als einziger „Echter“ mit 8,5/13 auf einem sehr starken 5. Platz landete, was wohl für die Qualifikation zur Norddeutschen reicht(?). Eine Handvoll Leute haben wir da sonst schon zusammen bekommen!?

Ergebnisse 1: https://www.hamburger-schachverband.de/turniere/2020/hbem20.htm

Ergebnisse 2: https://www.hamburger-schachverband.de/hhsenssem19/50/hhsenssem19.htm

Aber drei andere Diogenesen fuhren einsichtig ob der im Alter nachlassenden Spannkraft nach Wedel, um im kleinen Feld (22) der HH Sen. SEM 50+, die nicht nur aus Hamburg, sondern auch aus dem Jahr 2019 fiel, dabei zu sein. Christian Laqua entschied sich spontan dazu, obwohl Blitz sicher nicht seine schlechteste Disziplin gewesen wäre – aber wohl angefixt durch den kürzlichen Sieg bei der 1. Hamburger Amateuer-Schnellschachmeisterschaft im Herbst! Außerdem quälte sich noch Ralf Hein mit dem HVV zum Spielort, während mein Weg aus Wentorf am kilometerweitesten war, was mich am Sinn der Aktion doch erheblich zweifeln ließ. Da wir alle am Samstag zu feiern hatten, wurde ich aufgrund der vermeintlich ungefährlichsten Getränkemenge am Vorabend zum Favoriten bestimmt und gewann das Turnier!

Ich glaube, es ist mein erster Turniersieg außerhalb unserer Clubräume und darum freue ich mich wirklich, auch wenn Vizemeister Hauke sich etwas schwer tat mit dem Gönnen – hatte er doch in der letzten Runde erst gegen den nach 1/3 noch an Tisch 1 hechtenden Christian verloren und musste dann mit ansehen, wie mein Gegner Theo Gollasch einfach nicht seine Gewinnstellung verwerten wollte, bis ich mit ein paar halbgaren und gerade noch rechtzeitgen Kontern – jetzt oder nie – die Partie wenden und mit 5,5/7 an Hauke (5,0/7) vorbeiziehen konnte. Ist schon gut, kommt nicht wieder vor. Christian blieb dann nur mein Dankeschön für seine Entschlossenheit, da er sich mit 5,0/7 nach Feinwertung mit dem unglücklichen 5. Platz bei 4 Preisen begnügen musste. Auch Ralf hatte einen guten Start erwischt und war mit 3,5/4 geteilter Tabellenführer als wir uns in Runde 5 an Tisch 1 trafen – sicher auch was fürs Famlilienalbum. Doch er konnte in einer unübersichtlichen Partie seine guten Chancen nicht nutzen, verlor auch die folgende Runde und belegte am Ende Platz 6 (4,5/7), was ordentlich aussähe, wenn da nicht die verspielten Chancen enthalten wären.

Dass er dann noch Schrankenbiegewärter spielen musste, auf einem Supermarktparkplatz, der seine Parkfläche irgendwann verschrankte, war die wirkliche Heldentat! „Ein flaches Auto hat nicht nur im Wind Vorteile“ sei den BeSUVenen gesagt.