Nachtrag Runden 1+2 Bergedorf

Setzte Leon wie bereits gelesen in Runde 1 aus, so kämpfte er sich tapfer durch Runde 2. Gegen den 300 Pkt. stärkeren Gegner zwängte er diesen an den Rand einer Niederlage.

Trotz eines übersehenen Figurengewinns, die Bauerneroberung war schwieriger und wohl deshalb attraktiver, hätter er aus einer grundsoliden Stellung heraus gewinnen müssen. Im Übergang ins Endspiel passierte Leon aber ein Strukturfehler, der vom Gegner aber nicht erkannt wurde. Die nun viel bessere Stellung mit Mehrbauer hätte mit einem einzigen Deckungszug in einen Punkt umgemünzt werden können. Leider pennte Leon hier, stellte den Mehrbauern weg, und da dieser die gesamte Struktur schützte, geriet er in ein Turm-/Läufer-Endspiel mit zwei Minusbauern in dessen Verlauf er dann erdrückt wurde. Sehr, sehr Schade! Hier lieferte Leon eine grandiose Partie ab.
Ruidi hingegen hatte seinen Gegner in Runde 1 noch „beschummelt“ und gegen die beiden verbundenen Mehr- und Freibauern mit ein wenig „Hui“ und „Buh“ (bildlich gesprochen) allein durch Angst-Machen ein Remis erkämpft. So viele sinnlose Züge im Endspiel sieht man selten – statt „einfach“ durch zu laufen. In Runde 2 zeigte Ruidi wie dies besser geht. Diesmal hatte er die verbundenen Freibauern. Stellte sich sicher hin und schob die agricolae zum Sieg.
Simon scheiterte aus guter Stellung in Runde 1 leider an einem Rechenfehler, der eine Figur und damit die Partie gekostet hatte. In Runde zwei setzte er sehr gut die Anregungen aus der Analyse um und führte seine Figuren sicher und ruhig zum Remis.
Ich selbst durfte mit Doppelweiß in den ersten beiden Runden meinem kleinen Aggressionstrieb fröhnen und in Runde 1 eine verunglückte Caro-Kann-Stellung zusammenkneten. Dankbarer Weise half mein Gegner indem er, nachdem ich mit dem Bauern auf h6 genommen hatte, meine Dame attackierte. Er übersah, das nach hxLg7, SxD, gxh8 (D) einfach eine Figur und der Turm weg waren. Ne Dame kann halt auch mit einer Umwandlung gedeckt werden. Auch das Retten des Turms half nicht, da die folgende Mattdrohung noch mehr Schaden anrichtete. In Runde zwei richtete sich mein Gegner im Sizilianer auf der Grundlinie etwas eng ein. Er wehrte, nachdem er immer weiter unter Druck geriet, das drohende „schönere“ Doppelmatt ab, und begnügte sich mit dem sofortigen Matt, eine Variation der Anastasia, nur mit Läufer.
Morgen geht es gegen einen bereits hochgelobten Norweger, so dass die Trauben der Qualifikation doch sehr, sehr hoch hängen. (Sauer sind sie aber keinesfalls – also strecken). Morgen 50% wäre schon gut.