Stadtliga B: Dio II mit verdientem 4 ½ Sieg

Sven wieder mit  Big-Point, Ralf im Karpov-Stil und Peter wie in alten Zeiten
Holger Bartels: In der 8. Stadtligarunde war Aufsteiger Farmsen I unser Gast. Wenn man so will, eine Spitzenpaarung, denn beide Teams teilten sich nach 7 Runden bei nur 8-6 Punkten mit den Schachfreunden Tabellenplatz 2 (die Brettpunkte mal außer Acht gelassen). Der Landesligaaufsteiger steht freilich fest, der SC Bille ist nicht mehr einzuholen.
Joachims schnelles remis nach 10 Zügen würde ich für ihn als kleinen Erfolg verbuchen, er wird froh sein, wenn die Saison zu Ende ist. Joachim, bessere Schach-Zeiten kommen bestimmt und warten schon auf Deine Taten… Kurz danach folgte auch ich mit einer schnellen Punkteteilung (1 – 1). An manch sonnigen Maitagen können (ähem) höfliche Angebote des Gegners einfach nicht zurückgewiesen werden. Ein extra angereister Zuschauer äußerte zwar Enttäuschung, aber wenigstens kann er dafür jetzt meinen Bericht lesen ;-)
Peter erwischte einen seiner guten Tage und überspielte seinen Gegner wie in alten Zeiten nach Strich und Faden. So konzentriert wollen wir ihn am Brett sehen! 2-1. Kurz danach fuhr dann Ersatzmann Sven erneut einen Big-Point für uns ein! Es hätte vielleicht sogar noch schneller gehen können, denn am Ende entschied erst ein gegnerischer Dameneinsteller, obwohl nur Sven in Zeitnot war. Bei reichlich eigener Zeit die gegnerische Zeitnot durch mitblitzen ausnutzen zu wollen, geht bekanntlich nur selten gut.
Bei einem Zwischenstand von 3-1 konnte es sich Ralf (Anatoly?, Hein-Karpov?) sogar erlauben, auf die gegnerische Qualität zu verzichten. Er lavierte und belagerte in klassischer Karpow Manier (Karpow–Spasski , Montreal 1979) den Isolani d5 mit Läufer und Schwerfiguren. Als er dann auch noch einen Königsangriff „vortäuschte“, verwirrte er den Gegner damit so sehr, dass dieser glatt einen Turm ungedeckt stehen ließ! Sehr schön, bei 4-1 kann ja nichts mehr anbrennen.
Oder etwa doch ? Immerhin saß neben Karpow jemand, dessen Partieanlage an diesen Abend an Kortschnoi erinnerte: Thomas hatte eine vollkommen wuselige Stellung auf dem Brett, Okay, okay – Minusqualle und Zeitnot zwar, aber vorgepreschte Bauern, aktive Figuren und eine leicht verdächtige Königsstellung beim Gegner konnte er für sich auf der Habenseite verbuchen. Kaum abschätzbar, wie das ausgeht. Michaels Dame-Turm-Läufer-Mittelspiel sah wegen des Spiels gegen den weißen – d4 – Isolani leicht besser aus. Bei Wolfgang am Spitzenbrett gegen Coser hätte wohl jeder, der ihn kennt auf eine Punkteteilung gewettet. Das Gleichgewicht war nie ernsthaft gestört – dann aber ohne Not ein sehr ärgerlicher Bock, wie man ihn von Wolfgang nicht kennt. „Shit happens!“ kommentierte dereinst Bobby Fischer so etwas. Nur noch 4-2.
Michael wickelte bei dünner werdendem Zeitpolster sehr mannschaftsdienlich ins tote Turmendspiel ab, remis für ihn und Sieg für die Mannschaft (4,5 – 2,5). Bleibt noch Thomas am 3. Brett. In beidseitiger Zeitnot kam ein Endspiel Dame, Turm und 6 Bauern für Thomas gegen Dame, Turm, Läufer und 2-3 Bauern (oder so…) beim Gegner heraus. Leider war seine Bauernarmee zu weit hinten und ein Dauerschach sowieso nicht drin, vor allem aber stand sein eigener König viel zu luftig, gegen 3 Figuren war nichts zu machen. Unser dritter knapper 4,5 – 3,5 Sieg also. Zwei Mannschaftspunkte, die im Großen und Ganzen verdient waren, wie ich fand.
Wir haben zwar noch immer ein negatives „Torverhältnis“ (31 – 33), aber jetzt schon 10 – 6 Mannschaftspunkte. Noch ein 4,5 in der letzten Runde gegen die Schachfreunde, und wir wären sogar Vizemeister. Ein ganz kleines, wohl eher unbedeutendes Ziel. Schau´n wir mal aufs Finale.