Tempoverlust in Barmbek

Gestern spielte SCD 3 einen extrem kuriosen Kampf gegen Barmbek, unseren ärgsten Verfolger für Platz 2.
Es begann schon mit Aufstellungsproblemen, denn Stand Sonntag hatte ich 7 Spieler, 3 Kandidaten, die nicht wussten, ob sie es rechtzeitig schaffen, und das Problem, dass die stärksten Ersatzspieler ein auswärtiges Turnierwochenende von Freitag bis Montag hinter sich hatten.
So entschloß ich mich, auf Alf oder Alex zu setzen, und als mir ersterer um 15:30 absagte, informierte ich letzteren, dass er – unabhängig von seiner Anwesenheit – aufgestellt wird. Und er kam deutlich vor 19 Uhr – puuuhhhh.
Und so war Alex dann auch der erste, der fertig war – sein Gegner war von seinem Damen-Läufer-Angriff so geschockt, dass er sich widerstandslos matt setzen ließ.
Ich hatte derweil schlecht aus der Eröffnung gefunden, irgendwo fehlte ein Tempo, konnte mich dann aber doch in ein komplexes Endspiel retten, in das sich beide Seiten nicht wirklich trauten, so dass wir uns auf Remis einigten. Derweil fragte Ramona, ob sie das Remisangebot annehmen dürfte, was ich ihr freistellte, ohne die Stellung anzusehen – hätte ich es gesehen, hätte ich es verboten. Doch zurück zu meinem Tempoverlust – in der anschließenden Analyse fanden wir eine Diskrepanz in den Mitschriften. Laut meinem Gegner gab es die Zugfolge: 8.Le2 0-0 9. Lh6 0-0 10. L:g7 K:g7. Nun ja, vermutlich ein Schreibfehler, also ein Blick auf mein Fomular: 8.Le2 0-0 9.L:g7 K:g7. Nun, entweder habe ich 2 mal in Folge kurz rochiert, oder mein Gegner hat Lg5xg7 gezogen. Unsere einzige Erklärung: Als ich auf Toilette war, hat mein Gegner Lh6 gezogen, die Uhr nicht richtig gedrückt, ist rauchen gegangen, wiedergekommen, gesehen, dass mein letzter Zug die Rochade war und nochmal gezogen. Unglaublich, aber wahr.
Ramona spielte dann Remis, während Mike verlor – 2:2. Torben hatte ein Remis abgelehnt, bei Sylvin sah es ausgeglichen, aber nicht unkompliziert aus, Sven fehlte Material, Fabian hatte einen Mehrbauern gegen Königsangriff. Dann verlor Sylvin, wenig später Sven, und Fabian ging die Zeit aus. Wirklich? Wirklich! Fabian war sich sicher, dass bei seinem (mitgestrichelt 40.) Zug noch 2 Sekunden auf der Uhr waren, nach dem drücken standen dort aber 30 Minuten. Bei seinem Gegner standen nur 39 Züge, es waren aber 40, die Frage war aber, ob das (elektronische) Plättchen gefallen war. Da kein Zugzähler eingeschaltet war (und die Stellung eh verloren war), einigten wir uns auf Plättchenfall in der Annahme, dass die Uhr korrekt funktioniert.
Da half auch Torbens Sieg nicht mehr, 3:5, damit sind wir nach Brettpunkten 2., aber Barmbek muss noch nach Großhansdorf. Was für ein seltsamer Kampf.