SCD 1: Auch Zuhause klappts mal irgendwann

Die Oberligamannschaft hatte diese Saison einen Heimkomplex. Auswärts lief es im grossen und ganzen sehr gut, Zuhause lief bis zu diesem Kampf gar nichts zusammen.

Das wollten wir gegen die Schachfreunde Schwerin am 02.03.09 ändern, was uns zumindest zum Teil gelang.

Bei uns ersetzte Wolfgang Hohlfeld den erkranken Holger Mach, ansonsten spielten wir mit Bestbesetzung, was auch auf unseren Gener zutraf.

 Ich durfte mit Schwarz gegen GM Danielsen antreten und er spielte netterweise eine Variante im Slawen mit a6, die ich bis zum 17.Zug kannte. Wie auch schon gegen IM Pedersen (früher in der Saison) holte auch diesmal mein Gegner allenfalls einen mikroskopischen Vorteil aus der Eröffnung heraus. Das gibt Selbstbewusstsein, dass die Eröffnung gut geeignet ist. Er erhöhte etwas den Druck, ich konnte aber in ein Läuferendspiel mit Minusbauern einlenken, bei dem ich aber einen aktiven König hatte und seine Bauern alle auf der Felderfarbe seines Läufers standen. Wie gross war mein Erstaunen, als Fritz mir Zuhause sagte, dass ich beim Remisschluss forciert in ein Bauernendspiel mit Minusbauern einlenken konnte, was aber dank meines aktiven Königs fast gewonnen ist! Weder Danielsen noch ich haben diese Möglichkeit in unserer Analyse gesehen! Trotzdem bin ich mit meinem Remis natürlich zufrieden.

Tsung hatte nach einer vom Gegner merkwürdigen Dracheneröffnung Druck und stand besser, der Gegner bekam aber Gegenspiel und sie trennten sich nach 5 Stunden remis.

Christian spielte eine zweifelhafte Eröffnung und stand schlechter, sie trennten sich aber dann doch schnell remis. Hier die Zahl der Anfragen beim Mannschaftsführer, ob er Remis machen durfte: 0

Axel stand nach der Eröffnung gegen Pirc auch druckvoller, aber irgendwann verlor er gegen Kompensation die Qualle und musste dann leider als letzter nach 5,5 Stunden aufgeben.

Dirk packte den Stonewall aus, nachdem er sich beschwerte, dass er sich eine Woche lang falsch vorbereitet hatte, weil er erst einen Tag vor dem Kampf erfuhr, dass Holger Mach krank ist. Er packte seine extreme Wut in die Stellung und opferte die Dame gegen eine Handvoll Figuren. Noch vor der Zeitkontrolle gewann er. Wenn das immer so läuft, sollten wir Dirk vielleicht immer erst am Samstag sagen, dass er ein Brett höher spielt.

Stefan spielte Sa3 oder Dh5 im Gegensatz zu seinen sonstigen Weisspartien erst im 5.Zug, sodass er diesmal auch gewann!

Wolfgang konnte gegen den c3-Sizilianer stark Druck aufbauen und erreichte ein besseres Endspiel. Leider bot er dann remis an, was sein Gegner natürlich gern akzeptierte. Hier die Zahl der Anfragen beim Mannschaftsführer, ob er remis machen durfte: 0

Michael stand nach der Eröffnung extrem gut, die ganze Stelllung war geschlossen im Franzosen und nur er hatte einen Hebel. Leider übersah er aber eine recht billige Taktik und verlor dann in der 4.Stunde.

 Nachgerechnet ergibt sich ein 4:4, was einigermassen gerecht war. Insbesondere SChwerin braucht sich nicht zu beschweren. Im Moment sind wir mit 6 MP und Platz 7 gerade mal so eben den Abstiegsrängen entkommen. Wir haben aber mit FAstsicheraufsteiger Königsspringer und dem Hamburger Sk noch 2 schwere Aufgaben vor uns.

 Ich weiss nicht, wann es eingerissen ist, nicht mehr den Mannschaftsführer zu fragen, ob ein Remis angeboten oder angenommen werden darf. Ich finde es nicht sonderlich motivierend, gegen einen GM mit Schwarz zu spielen und zu sehen, dass die Verantwortung abgeschoben wird. Diesmal waren die schnellen Remisen wenigstens mit Schwarz. Trotzdem: Warum seid ihr so ängstlich? Im nächsten Mannschaftskampf möchte ich kein schnelles Remis sehen, ohne dass vorher Tsung befragt wird. Am besten, gar nicht erst auf Remis aus sein! Wer am Sonntag nicht spielen will, sagt vorher Bescheid, dann setzen wir hinten einen motivierten Jugendlichen ein. Ich hoffe, die Kritik ist angekommen.