SCD3: Zum Sieg gekrampft

Nach dem Überraschungspunkt bei den Schachelschweinen wollten wir gestern gegen Farmsen den Klassenerhalt nahezu sicherstellen. Bei einem Gegner, der einen DWZ-Schnitt von 1590 aufwies und bislang maximal 2:6 Brettpunkte geholt hatte. Dennoch: Um auf Nummer Sicher zu gehen, spielten wir mit den bestmöglichen Ersatzspielern, da die Gorbachs und die Zehics ausfielen.
Und das war gar nicht mal so unwichtig – denn schon in der Eröffnung ließ sich der Mannschaftsführer zu einem völlig schwachsinnigen Bauerneinsteller hinreißen (ich weiß, man sollte nach dem Zug des Gegners noch einmal überprüfen, ob das Feld noch einmal oder mittlerweile zweimal angegriffen ist) und nahm dann nach gut einer Stunde Spielzeit ein unverdientes Remisangebot an. Einige Zeit später stand außer Sylvin gerade mal Alex K. besser, bei Stefan sah es unübersichtlich aber nicht wirklich gut aus, während Kais Stellung zumindest gedrückt wirkte.
Als Mike dann gerade dabei war, bot er erfolgreich remis an, kurz darauf konnte Alex die Führung erzielen. Diese hielt aber nicht mehr allzu lange an, denn Stefan musste die Waffen strecken, und Fabian hatte ein Remisangebot. Nach kurzen Weiterspielen in einer für ihn unklaren Stellung sagte ich ihm, dass er remisieren dürfe, vor allem aber dass eine Niederlage fatal sein könnte, und so kam es zum 2,5:2,5. Diese Entscheidung beruhte darauf, dass Sylvin auf Gewinn stand, auch Michael mittlerweile Vorteile hatte und bei Kai das Endspiel zumindest nicht klar verloren aussah, auch wenn ich dem nicht so ganz traute – dennoch sollte die Kombination aus Stellung und Spielstärke (über 300 bzw. 450 DWZ-Punkte) an 1 und 2 für einen Punkt reichen.
Als Sylvin im Endspiel kurz vor dem dritten Mehrfreibauern stand, gingen wir wieder in Führung, und kurz danach war auch klar, dass sich die Spielstärke diesmal durchsetzt: Michael konnte seinen Dauerdruck in ausreichend Mehrbauern verwandeln, und nachdem Kai endlich seine Figuren etwas aktivieren konnte, war auch sein Endspiel (ursprünglich L+S+4B gegen 2S+4B) gewonnen.
Das bedeutet 7:5 Mannschaftspunkte, Farmsen kann uns schon mal nicht mehr einholen, und auch St.Pauli kann uns nur noch erwischen, wenn sie gegen die Schachelschweine punkten. Wir haben neben Blankenese noch zwei nominell schwächere Gegner (Schachfreunde, Bramfeld) vor uns, trotzdem war dieser Sieg ganz wichtig, da uns allmählich die Ersatzspieler und dank der Landesliga auch die Stammspieler ausgehen. Und wie nicht nur dieser Kampf zeigte: auch gegen vermeintlich schwächere Gegner muss man erst mal gewinnen.