Die Saison der Superlative ist Geschichte

Die „beste Oberliga aller Zeiten“, die mit unserem „besten Saisonstart aller Zeiten“ begann, endet mit dem „spannendsten Finale aller Zeiten“.

Murmeltiertag: 9. Runde, Tabellenführer Preetzer TSV empfängt den SC Diogenes, der mit 8:8 Punkten noch um den Klassenerhalt bangt.

In der Saison 2012/2013 wird beim Stand von 3,5:3,5 die letzte Partie den Ausschlag um den Aufstieg bringen. Nach 85 Zügen muss sich Preetz geschlagen geben und Diogenes rettet auf Platz 6 den Klassenerhalt.
In der Saison 2013/2014 soll es für Preetz, den besten Gastgeber der Oberliga, anders ausgehen. Doch vor der Schlussrunde können noch alle Mannschaften ab Platz 3 in den Abstiegsstrudel geraten. Die beiden anderen Mannschaften kämpfen um den Aufstieg: In der 8. Runde hatte Preetz beim Aufstiegskonkurrenten Schwerin nur ein 4:4 erreicht und nur den Ein-Punkt-Vorsprung verteidigt. Keine Grundlage für eine entspannte Schlussrunde, vier (von sechs möglichen) Dänen werden an die Bretter geholt, ergänzt mit Andreas Plueg, Giso Jahncke, Frank Schwarz und Kai Reinecker ergibt dies die beste Aufstellung der Saison (ELO-Durchschnitt 2315), denn Preetz will den Aufstieg perfekt machen.

In dieser Situation ist es für uns besonders wichtig, dass Axel kurzfristig für Almar einspringen kann. Sonst gilt die Devise: Habt Spaß und genießt noch einmal die tollen Spielbedingungen in Preetz. So geschieht es auch. Nach etwa zwei Stunden sieht alles entspannt aus – nur Roman befindet sich in einem prinzipiellen Theorieduell und da ist die Frage, ob er sich wohl fühlt – sein Zeitverbrauch spricht dagegen.

14 Uhr 35 – Es läuft nur noch eine Partie, doch der Klassenerhalt ist perfekt!

Nach gut drei Stunden geht es Schlag auf Schlag: Martin gelingt in einer überzeugenden Partie mit Schwarz die Führung. Kurz danach kann Stefan eine schwierige verwickelte Position durch eine „Ablenkung“ für sich entscheiden. Doch die 2:0-Führung hält nicht lang, denn Holger muss die Niederlage hinnehmen. Während Roman dem Angriff auf seinen König erliegt, kann Axel eine Fesselung zum Figurengewinn nutzen – 3:2. Fabian teilt den Punkt in einer Endspielstellung, die ihm noch Möglichkeiten gibt. Den entscheidenden halben Punkt rettet Markus glücklich und damit den einen Mannschaftspunkt, den wir noch brauchten. – So bleibt noch Tsung, der 90 weitere Minuten spielen muss und von seinem Gegner geknetet wird, damit Preetz noch einen Strohhalm hat. Leider belohnt sich Tsung nicht mit einem halben Punkt und spiet nach mehr als fünf Stunden konzentriertem Kampf den König auf das falsche Feld. – Doch das 4:4 hilft Preetz auch nicht mehr, denn Schwerin holt sich mit einem 6:2-Sieg den Aufstieg. Für unsere sympathischen Gastgeber hoffe ich, dass wir in der nächsten Saison nicht in der letzten Runde gegeneinander spielen müssen.

Am Ende des Tages können wir feststellen, dass auch die Schachfreunde auf Platz 7 in der Oberliga bleiben, denn Lübeck kann sich in der 2. Bundesliga halten. – Herzlichen Glückwunsch zum Klassenerhalt und Grüße nach Lübeck und an unsere Nachbarn von der anderen Seite des Hammer Parks. HSK 3, der Zweitligaabsteiger Pinneberg und Lübecker SV 2 belegen die Plätze 8 bis 10 und müssen in der nächsten Saison in ihre Landesliga. Doch schon am nächsten Wochenende kann HSK 4 durch einen Sieg in der Landesliga dem HSK auch die Oberligazugehörigkeit sichern.

Ein ausführlicher Saisonrückblick mit „Einzelkritik“ folgt in der nächsten Tonne.

 

Stefan Gottuk