Meister – im Chancen vergeben

In den Runden 3 und 4 wollte SC Diogenes 3 den Grundstein für den Klassenerhalt legen – mit 3:1 gestartet standen wir 2 nominell schlagbaren Gegnern gegenüber. In Runde 3 ging es nach Barmbek: Normalerweise immer ein enger Kampf, aber wir hatten unsere bislang stärkste Aufstellung am Start und spielten diesmal gegen eine andere Barmbeker Mannschaft als in den letzten Jahren, dadurch waren wir nominell an 7 Brettern Favorit, im Schnitt waren wir 147 DWZ-Punkte im Vorteil. Als Ersatz brauchten wir diesmal nur Ramona, dafür traten wir erstmals mit Kai, Emko und Semko an, eine vielversprechende Situation, da wir wieder mit 5 Nachnamen auskamen.
Doch irgendwie lief alles schief. Kai hatte zuerst eine gute Stellung, ließ sich aber von einem Turmopfer reinlegen und hatte im Mittelspiel plötzlich seinen König auf h4 – während die g- und h-Linie ansonsten völlig evakuiert waren. Eine ungeplante Niederlage.
Konsequenter lief es bei Michael – er hatte eigentlich durchgehend eine schwächere Stellung und verlor ebenfalls.
Achim erreichte relativ schnell ein Endspiel mit Läufer gegen Springer, dass laut Fritz zwar leicht besser war, laut Karsten aber bei korrekten Spiel eher nicht zuu gewinnen. Immerhin lehnte ich ein frühes Remis ab, um es später dann doch zu erreichen.
Die Partie von Alex hab ich nicht mehr im Kopf, doch das Remis kam relativ schnell.
Kommen wir zu unserer Jugend-Phalanx: Sowohl Emko als auch Mark konnten ihre Partie mit mehr oder weniger längeren kneten gewinnen, und auch bei Semko sah es gut aus – bis er, auch auf meinen Wunsch, das zweite Remisangebot ablehnte. Hier hatte er ein Turmendspiel mit 6 gegen 4 Bauern. Leider wählte er den falschen angriffsplan und ließ den generischen Turm auf die 2. Reihe – und plötzlich marschierte der a-Bauer durch.
Da half es auch nicht, dass Ramona bis zum letzten Bluttropfen um den Sieg fightete, ihr Endspiel war leider totremis und plötzlich endete der Kampf mit 3,5:4,5 – eine ebenso bittere wie unnötige Niederlage.

Gegen die alte Haack-Mannschaft von HSK 13 versuchten wir, den Punktverlust wieder gut zu machen. Dank diverser Ausfälle mussten diesmal Sven und Mike einspringen, so dass die Teams nominell gleich stark waren.
Ich holte im 3 Spiel, wo mir zum dritten mal früh ein Remis angeboten wurde, mein drittes Remis – diesmal allerdings nahm ich das Angebot aufgrund mMn schlechterer Stellung plus Müdigkeit bereits im ersten Versuch an – kein gutes Vorbild, aber schachlich durchaus rechtzufertigen.
Nach gut 2 Stunden sah es ganz gut aus. Michael hatte leichten Vorteil, Sylvin eine Qualle gegen einen Bauern, Alexander war auf einem guten Weg, seine schlechte Stellung zum Ausgleich zu bringen, Mark ein Springerendspile mit Mehrbauer, bei Fabian sah es auf den ersten Blick nett aus – bis auf seine Zeit – auch Sven hatte ein Turmendspiel mit Mehrbauer, und bei Mike sah es unklar aus, es gab noch sehr viel Material, vielleicht stand er etwas passiver, aber keinesfalls verloren.
Plötzlich drehte sich die Partie von Alex – anstatt des erwarteten Turmendspiels mit je 4 Bauern marschierte plötzlich ein Bauer durch, wandelte sich zum Springer und wir hatten ein Endspiel S+4B gegen 4B – und damit den Führungstreffer. Kurz danach sprang Fabian von der Schippe, wir Kiebitze hatten wohl alle ein Läuferopfer auf f2 übersehen, zum Glück übersah Fabians Gegner einen Gewinn Dame für Turm. allerdings musste Fabian einen Läufer geben und hatte plötzlich eine schwierige Stellung, allerding mit einer netten Mattdrohung.
Dies war ungefähr der Moment, wo Sylvin ein Remisangebot ablehnte und zu mir meinte, dass es auf seine Partie nicht zwingend ankommt, da er 3 Gewinnstellungen gesehen hatte.
Als nächstes gewann Sven seine Partie, und Mark knetete sich weiter durch sein Springerendspiel. Fabian, der seit dem 18 Zug nicht mehr mitschreiben musste, hatte einen Weg gefunden, wo er mMn den materiellen Gleichstand hätte erreichen können. In einer Orgie von Fesselungen und Abzugsdrohungen überzog wollte er aber zu viel und übersah ein Zwischenschach, was letzlich zu einem Endspiel T+L+B gegen T+L+3B bei ungleichfarbigen Läufern führte. Sylvin hatte mittlerweile T+L+2B gegen 2L+4B, Michael remisierte und Mikes Stellung brach zusammen. Fabian versuchte noch, sich in ein Patt zu retten, aber am Ende stand es 4:4.

Das ist jetzt auch unsere Mannschaftspunktzahl, das sieht erst mal nicht schlecht aus, aber in Runde 5 und 7 drohen, dank der Gegner und diverser Ausfälle, zwei Pleiten. In Runde 6 müssen wir zwingend gegen Farmsen gewinnen, ansonsten droht, auch dank unserer extrem knappen Spielerdecke, der Supergau.