2. Runde Kreisklasse: Lotterie im Fahrenkamp

In der 2. Runde ging es nach dem erfolgreichen Auftakt für SCD IV im ersten Heimkampf gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten SV Rösselsprung. Aufgrund des glücklichen Umstandes, dass Torben nur in dieser einzigen Runde keine Landesliga gespielt hat, gab dies uns die Chance mit einer meisterhaften Mannschaft anzutreten.

Geplant war der Einsatz von Torben und Werner im Doppelpack, und mit viel Glück Jörg und Peter, so dass wir an den ersten vier Schachbrettern geballte Schachpower hätten bieten können. Leider kam es anders. Zwar sagten glücklicher Weise Torben und Werner zu, Jörg aber war wohl noch im Ausland verschollen und Peter wurde von der Dritten akquiriert. (Ein Lob an Sven, dass er uns in dieser wichtigen Runde den Rücken frei halten konnte indem er uns keine Stammspieler abziehen musste.)

Und dann ging das Desaster los. Markus und Andre sagten prüfungsbedingt ab und auch Waldemar und Moritz mussten mir einen Korb geben. So durften Ruidi und Simon auf ihren zweiten Einsatz hoffen. Leider war Simon nicht erreichbar und antwortete auch auf keine der hinterlassenen Nachrichten. So kam es, dass wir nach der kurzfristigen Krankmeldung von Frederick plötzlich zu sechst da standen, wobei das Fehlen Simons sich leider erst mit dem Ablauf der ersten Partiestunde realisierte. (Es leben hoch die modernen Kommunikationswege wie SMS, Trommeln oder Rauchzeichen).
Entsprechend gebeutelt ging das Team in die zweite Stunde und ich als Mannschaftsführer mit grausamem Schach (!?!?) voran. gegen Evelyn Cahillane als Gegnerin hatte ich auch noch im eigenen Lager gegnerische Fans und so verzockte ich meine ultra schlechte Partie in kürzester Zeit, so dass man eigentlich von einer 3:0 Vorgabe sprechen konnte.
Währenddessen wurde Torben allen Ansprüchen gerecht und erarbeitete sich nach und nach einen Vorteil von zwei Bauern, während Malte sehr gedrängt, Werner sehr ausgeglichen, Ruidi deutlich aktiver und Mike um ein Remis flehend ganz passabel stand.
Werner verbrauchte aber sehr viel Bedenkzeit, ebenso wie Torben und Ruidis Gegner, so dass sich hier drei Zeitnotpartien abzeichneten. Ruidi machte immer mehr Druck und kam auf die Gewinnerstraße. Mike bekam ein Remisangebot, dessen Annahme ich ihm vor dem Hintergrund von Maltes Partie leider ablehnen ließ. Auch wenn sein Gegner deutlich besser war und die Stellung ziemlich ausgeglichen. In seiner Not verbesserte Mike seine Stellung immer mehr und Malte konnte durch ein Husarenstück, ein fleißiges Springerlein, das dort in die gegenerische Stellung hüpfte, Vorteil erreichen. Als Dreingabe spendierte der Gegener noch eine ganze Figur.
In der Hoffnung Mikes Drängen auf das Remis stattgeben zu können mussten die Fans leider mit erleben, wie Ruidi seine Stellung überzog und auf die Verliererstraße geriet.
Gut, dass sein Gegner glaubte er hätte 2:30 für die Partie und keine 40-Züge-Begrenzung. So ließ er im 35. Zug die Uhr einfach ohne Not herunterlaufen. Autsch – Der erste Punkt!!
Jetzt kam Werner in Zeitnot und stellte einen Bauern ein. Wieder konnte ich Mike nicht das Remis machen lassen und dieser kam dann auch noch auf die Verliererstraße. Währenddessen gewann Malte souverän seine Partie und auch Torben fuhr einen Punkt zum 3-3 ein.

Nun blieb noch Werner, der nach der Zeitnotphase leider eine Figur spucken musste und Mike, der im Turmendspiel, wie sagt man im Fußball, 0:10 in Rückstand geriet. Doch in der 90. Minute, nach 4:45 Stunden Schwerstarbeit und Remis-Betteln schaffte es Mike mit einem Turmopfer den gegnerischen verwandelten Bauern zu erledigen und konnte im Gegenzug, was völlig unmöglich war, selbst verwandeln. Das nicht ganz klare Endspiel K+D gegen K+T+B gab der Gegner entnervt auf und Mike schoss in der Nachspielzeit die Tore 1:10 bis 11:10!!! Ein unglaubliches Mannschaftsremis war sicher. Werner kämpfte dann noch bis zum Umfallen, konnte aber die Stellung nicht mehr retten.

Mit viel Glück ein unverdienstes, aber vor allem von den Jugendlichen mit unglaublicher Moral erkämpftes 4:4 stand am Ende. So werden Helden gemacht, mit Namen Torben, Malte, Mike und Ruidi.

Danke Jungs!

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