Am Sonntag empfingen wir Königsspringer zur letzten Runde der Saison.
Die Ausgangslage war klar, uns konnte nur noch ein eigener Sieg bei gleichzeitiger doppelter Schützenhilfe in unterschiedlichen Ligen den Klassenerhalt bringen. Es sind schon verrücktere Dinge passiert, und doch war das ausgesprochenen unwahrscheinlich. Spoiler: Das Wunder blieb aus.
Unser Kampf ist relativ schnell erzählt. Wir verpassten 1-2 Chancen, verloren danach folgerichtig – Überraschung – 3,5 : 4,5, und treten mit Platz 9 den Gang in die Landesliga an.
Hinterher trafen wir uns noch nett mit unserer zweiten Mannschaft, die zeitgleich als Außenseiter in der Landesliga dort letztendlich knapp den Klassenerhalt verpasste, zu einer „Abstiegsparty“ beim Griechen.
Glückwunsch an unsere Kontrahenten von Königsspringer, die durch diesen Sieg die Saison mit Platz 4 abschließen. Bei einer Niederlage wäre es Platz 8 gewesen, inklusive bangen Blick nach Mecklenburg-Vorpommern, ob Platz 8 den Klassenerhalt oder Abstieg bedeutet. Dieser engen Konstellation in der Tabelle war es wohl auch geschuldet, dass die Schachfreunde und der SKJE sich in der letzten Runde mit 79 Zügen den Klassenerhalt sicherten. Ich meine damit 79 Züge für alle Partien zusammen, bis also acht Remisen mit im Schnitt knapp 10 Zügen zu Buche standen. Im Endeffekt hat das hier keinen Einfluss auf die Abstiegsentscheidung (durch das Ergebnis in Mecklenburg-Vorpommern steigen nur zwei ab), und doch empfinde ich solche Kämpfe aus der Ferne irgendwie als schade. Aus irgendeinem Grund scheint das momentan modern, selbst bei einem kürzlichen lokalen (Grund-)Schulturnier gab es so einen Kampf in der letzten Runde (mit gänzlich anderen Beteiligten).
Zurück zu uns: Wir haben das Kunststück vollbracht, in dieser Saison mit 35,5 : 36,5 Brettpunkten ganze 4-14 Mannschaftspunkte zu sammeln. Das ist gar nicht so einfach! Tatsächlich stellen wir mit unserem Ergebnis einen Rekord auf. Noch nie (zumindest seit es den Ergebnisdienst gibt) hatte in einer Oberliga ein vorletzter Platz so viele Brettpunkte (die Oberliga Ost nehme ich da aus, da dort zwei Runden mehr gespielt werden).
Damit lässt sich auch die Saison ganz gut beschreiben: Wir haben ganze sechs mal 3,5 : 4,5 verloren, aber nicht ein einziges mal 4 oder 4,5 Punkte gemacht. Das ist schon sehr unglücklich gewesen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir zum einen schlichtweg mehrere Chancen nicht genutzt haben, und zum anderen auch mehrfach nicht unverdient knapp als Verlierer vom Platz gegangen sind.
Ein Blick auf die Einzelergebnisse zeigt, dass Almar mit 5/6 absolut herausragt. Auch Stefan (5/8) und ich (6/9) dürfen uns über einige Elopunkte freuen.
Holger wird trotz 5/9 ein leichtes Minus hinnehmen müssen. Fabian, Markus, Oguz und Christian blieben unter 50%, und werden bei einem Elominus allesamt nur bedingt zufrieden sein. Details finden sich wie üblich hier: Bundesliga Ergebnisdienst (schachbund.de)
Dank geht an unseren MF Stefan fürs organisieren und an alle, die während der Saison im Einsatz waren oder bereit dazu waren.