SCD 2 – bis zur letzten Minute …

… rangen Diogenes 2 und HSK 8 im Endspiel um Platz 1 in der Stadtliga B! Glücklicherweise hatten beide Teams schon so viele Punkte gesammelt, dass der Aufstieg auch dem Zweiten (im Parallelvergleich mit der Stadtliga A) nicht mehr zu nehmen war. Wäre es aber um den Aufstieg gegangen, hätte man sich kaum einen spannenderen Kampfverlauf vorstellen können.


Beide Mannschaften bestehen aus einigen erfahrenen Spielern die schon 1-3 Ligen höher tätig waren sowie einigen hochkarätigen Nachwuchskräften (Hamburger U20-und U16-Meister sowie 4., 5. und 8. der A-Endrunde), die diesen Schritt in naher Zukumft vor sich haben. Der HSK trat in der stärksten Aufstellung der Saison an, während bei uns Kai wegen anderer Termine zugunsten von Alexander Gorbach verzichtete.

Alles begann damit, dass Evi im Franzosentrikot auftrat und unter allgemeinem Jubel den Fernseher entdeckte und zum Laufen brachte. Mein daraufhin entstandener Plan, uns auf die Bretter und den HSK in die Röhre gucken zu lassen, scheiterte an 1 bis 3 Gegenstimmen, die das Fernsehbild weder im Gesicht noch im Rücken haben wollten … Auch wenn ich nichts dagegen hatte, bin ich im Nachhinein dankbar, dass wir Schachspieler unsere Sinne nicht während Turnierpartien von Fußball oder anderem Kommerz knechten ließen.

Torben war ein vehementer TV-Gegner – wohl, weil „der Meister“ sehr konzentriert Revanche für seine einzige Niederlage bei der HJEM nehmen wollte – und dies auch tat: 1:0 nach ca. 2 Stunden gegen Jan Hinrichs. In einer überhaupt nicht remisen Stellung (völlig unklares Morra-Gambit mit einer Figur für Irgendwas) einigte sich Michael auf eine wohl glückliche Punkteteilung mit Oliver Frackowiak – und begann sich auf sein selbstgebrautes Bier zum Saisonabschluss zu freuen. Julian Grötzbach gab mir kurz danach die Chance, einen Pluspunkt für das Jänisch-Gambit anrechnen zu dürfen – er wirkte nach der Deutschen U16-Meisterschaft erschöpft. Auf allen anderen Tischen sah es noch relativ ausgeglichen aus – und so schien ein nicht allzu gefährdeter Sieg möglich – bis Ruidi für seine riskante Eröffnung bezahlen musste (an Andreas Albers) – 2:1. Am ersten Brett musste dann Wolfgang einen Minusbauern akzeptieren – die 100%-Quote vom Phillip Balcerak sollte wohl bestehen bleiben. Dann wurde es zeitnotgemäß unübersichtlich: Alexander ließ in sehr ausgeglichener Stellung gegen Daniel Grötzbach eine Figur stehen – der Hinweis „Remis reicht“ wäre hier wohl wichtig gewesen; Evi verlor dafür gegen Ralfs Dauerdruck die Übersicht; und Holgi musste versuchen in einer sehr komplizierten Stellung in Zeitnot gegen den Ausnahmeblitzer Michael Faika den Mehrbauern zu halten – beim Stande von nun 3:2 für uns absolvierte Michael seinen 40. Zug und die Uhr zeigte 0.01!

In der Verlängerung und unter den Augen von Kai, Werner und einiger HSK-Zuschauer – darunter Christian Zickelbein und Merijn van Delft – versuchte nun Wolfgang mit einem Läufer gegen Turm und Randbauern zu widerstehen, während Holgi im 41. Zug das hier auf dem Brett hatte:

alt

Hier gewinnt konkret? Aber wer sieht das nach 4 Stunden schon ganz genau?

alt
… also der lange Weg:

alt

 

Glücklicherweise konnte Holger einigen Remisfallen und der Läufer-Springer-Mattsetzgeschichte bis in die Zeitnot der 5. Stunde hinein ausweichen und spielte schnell und sicher – um 5 vor 12 gewann Holgi und verlor Wolfgang – 4:3-Sieg – und wir sind zusammen Erster! Darauf durften wir endlich Michaels Privatbräu (sieht aus wie originales Alsterwasser – ist aber sehr süffig!) öffnen und der inzwischen eingetroffene Werner musste Mannschaftsfotos schießen und der HSK feierte seinen Aufstieg natürlich trotzdem mit Schampus und Bier! Was für ein Super –Mannschaftskampf! Die Saison war definitiv einstellungs- und stimmungsmäßig die beste seit längerer Zeit – Danke!
(TR)