St. Pauli Open 2018 – Aus 5 mach 2

Heute endete das St. Pauli Open 2018 am Millerntor. Angemeldet hatten sich fünf Diogenesen.

Einer, unser seit Ewigkeiten stärkster Jugendspieler, wechselte zum Juli den Verein. Natürlich sind die Möglichkeiten in seinem neuen Verein größer. Das gilt es zu akzeptieren, und auch wenn ich mir einen anderen Ablauf gewünscht hätte, wünsche ich Tom hier ausdrücklich viel Erfolg seine Ziele zu erreichen!

Auch wenn vielleicht an dieser Stelle nur bedingt angebracht, möchte ich diese Zeilen doch nutzen, um auf ein in meinen Augen vorhandenes Problem im Hamburger Jugendschach hinzuweisen. Der HSJB ist meiner Meinung nach dann besonders stark, wenn möglichst viele Vereine es schaffen sich möglichst zahlreich zu beteiligen. Abgesehen davon, dass es für viele Vereine ohnehin schon schwierig ist eine halbwegs laufende Jugendabteilung zu führen und diese Abteilungen oft an wenigen oder einzelnen Personen hängen, kann sich vermutlich jeder vorstellen, wie die Motivation zur Betreuung bzw. dem damit verbundenen Zeitaufwand aussieht, wenn man immer wieder hört, wie einzelne angesprochen werden, ob sie denn nicht woanders hin wechseln möchten. So war es tatsächlich ein leichtes neben den Informationen aus dem eigenen Verein am Rande des Opens innerhalb von 10 Minuten konkretes Wissen aus erster Hand zu haben, dass die Anzahl der Angesprochenen nur in diesem Jahr nicht mehr an einer Hand abzählbar ist und sich anscheinend in diversen Vereinen umgeguckt wird. Verboten ist das nirgendwo und daher natürlich legitim, ich möchte aber dennoch darauf hinweisen, dass dies meiner Meinung nach keinesfalls zu einer besseren Situation im Hamburger Jugendschach beitragen kann.

Damit zurück zum Turnier, es blieben also noch Peter, Aaron, Robert und ich. Die Spielbedingungen sind durchaus gut. Die Lüftung funktioniert und es gibt ausreichend Platz. Dazu entspannte Atmosphäre und kein Streit, zumindest ist davon bei den Spielern nichts angekommen, falls es einen gegeben haben sollte. Alles in allem also sehr schön, nur beim Thema Frischluft würde ich mir mehr wünschen (die Terrasse, die ansonsten perfekt wäre, dient leider als Dauerraucherzentrum).

Peter musste leider nach drei wenig erfolgreichen Runden gesundheitlich aussteigen. Ihm folgte Aaron nach fünf gespielten Runden ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen, er kann sich allerdings trotz 1,5/5 bei aufschlussreichen Partien über 23 zusätzliche Elopunkte freuen. Damit hielten Robert und ich die Stellung. Robert holte nach durchwachsenen Start gegen zwei sehr gute Gegner am Ende 4,5/9 und sicherte sich damit ein minimales Eloplus. Von den Partien habe ich leider nicht allzu viel mitbekommen.

Ich spielte mein erstes Open seit 2013 und konnte doch noch einmal feststellen, dass es etwas ganz Anderes ist nur für sich zu spielen oder ob man in einer Mannschaft spielt, wobei man womöglich noch irgendeine Art von Verantwortung trägt. Mein Ergebnis ist mit 5/9 und -17 Elo mau. Nichtsdestotrotz konnte ich einige interessante Partien fabrizieren und habe auch das Gefühl, deutlich besser gespielt zu haben als es die Ergebnisse sagen. So wären nach objektiver Stellungsbewertung auch leicht mindestens 2 Punkte mehr drin gewesen (dass es dann auch andere Gegner gegeben hätte klammere ich mal aus), leider bin ich an mir selbst gescheitert. Nicht glücklich war ich tatsächlich mit meiner Gegnerauslosung. Ich spielte gegen einen IM (Runde 3), zwei Hamburger in meinem Alter mit diversen gemeinsamen Endrunden (1,6), fünf Jugendliche, drei davon aus Hamburg bestens bekannt (2,4,5,7,8) und erst in der letzten Runde gegen einen „normalen“ Gegner. Für mein nächstes Open wünsche ich mir eine etwas ausgewogenere Gegnerverteilung.

Zum Abschluss noch eine interessante Stellung aus meiner Partie der 7. Runde. Ich war mit Schwarz am Zug und verbrauchte rund 40 Minuten, bevor ich mich am Ende für die laut Engine zweitbeste Fortsetzung entschied. Mehr und Genaueres gibt es dann in der nächsten Tonne.