DSAM-Cup in Bergedorf: Diogenes-Jugend auf Kurs Leipzig

Nachdem der SC Diogenes dieses Turnier in den letzten Jahren ziemlich ignoriert hat, traten in diesem Jahr immerhin 9 Diogenesen in 6 der 7 Gruppen an – mit bislang unterschiedlichen Erfolgen.

In der A-Gruppe trat Fabian an. Gesetzt an Nr. 5, startete er am Freitag gut mit 2 sicheren Siegen. Doch der Samstag lief leider deutlich schlechter, zwei Niederlagen ließen ihn auf Platz 12 abstürzen. Doch noch ist nicht alles verloren, für die Qualifikation zur Endrunde reicht Platz 7, und selbst Platz 5 ist nur einen halben Punkt entfernt. Morgen um 9 geht es mit Schwarz gegen Christian Schatz, und mit einem Sieg könnte da noch einiges drin sein.

Die B-Gruppe sollte fast eine Vereinsmeisterschaft werden, immerhin traten 4 Spieler an. Leider nicht allzu lange. Der rückengeplagte Peter zog sich nach einer Niederlage und einem Sieg zurück, und auch Kai (eigentlich klarer Favorit, schließlich hat er sich bislang in jedem seiner Vorturniere für die Endrunde qualifiziert) stieg nach einer verpatzen ersten Runde und einem Remis in Runde 2 erkältungsgeschwächt aus. Besser sah es bei Ralf aus, doch den 2 Siegen vormittags folgten nachmittags zwei Niederlagen. Am besten lief es aber bei Tom – trotz eines Remis in Runde 2 konnte er sich vorkämpfen und steht z.Zt. mit 3,5/4 auf Platz 4, wobei die ersten 5 punktgleich stehen. Morgen früh gilt es, an Brett 1 gegen Uwe Töllner mit Schwarz mindestens ein Remis zu holen – ob das für die Top 7 reicht, wird sich dann zeigen – theoretisch können noch 9 Spieler auf  4 Punkte kommen.

Durch meine Feigheit blieb die C-Gruppe Diogenes-frei, dafür war ich die der D-Gruppe an 2 gesetzt. Ich begann mit einem sicheren Sieg mit Weiß, doch Runde 2 tauchte das erste Problem auf. Ich stand mMn relativ lange mindestens ausgeglichen (ich habe noch nicht groß analysiert), wickelte dann in ein Endspiel ab, von dem ich dachte, dass ich einen Mehrbauern behalte, übersah aber die gegnerische Turmaktivität. Auf einmal sah es nach einem Endspiel mit Minusbauern aus, doch durch ein temporäres Bauernopfer Erreichte ich ein Endspiel mit jeweils einem Turm und den Bauern auf f, g und h, zusätzlich hatte ich aber noch einen Freibauern auf b5. Ich wickelte das weiter ab in ein Turmendspiel mit 3 gegen 1 Bauern und meinte, jetzt müsse ich nur noch zeigen, was ich bei Markus gelernt habe. Anscheinend habe ich nicht genug aufgepasst, und irgendwann kam ich nicht mehr vernünftig voran – der erste Weggeworfene halbe Punkt. Dieser musste Samstag früh mit Weiß zurückgeholt werden – das gelang aber anders als erwartet. Im Mittelspiel verschenkte ich ein Tempo und sah mich plötzlich einer Bauernwalze am Damenflügel gegenüber. Nun hieß es kämpfen, ich versuchte, möglichst viele taktische Verwicklungen zu erzeugen, und als mein Gegner kurz davor stand, ein bisschen was abzutauschen und eine bessere Stellung mit einem Mehrbauern zu erreichen, bot er zu meiner Überraschung Remis – zumindest bekam ich den halben Punkt zurück geschenkt. Runde 4 bescherte mir dann den Schachfreund Herbert Schuette. Auch wenn es anfangs etwas komisch aussah, war ich mir doch ziemlich sicher, dass ich irgendwann in den Königsflügel reinkloppen könnte. Und so kam es dann auch: Schwarze Dame nach g3 (gegen die kurze Rochade), Läufer schlägt nach h3, und irgendwann sollte ich eine gewonnene Stellung mit mindestens einem Mehrbauern bekommen. So die Theorie. Doch als ich an einer neuralgischen Stellung 4 Varianten durchrechnete, wählte ich die Variante, die mMn den klarsten Vorteil bringen sollte. Leider war das die einzige Variante mit einem Rechenfehler, und so hatte ich plötzlich ein Endspiel mit D+T+6B gegen D+T+L+4B. Nun ja, zumindest konnte ich noch ein Dauerschach erarbeiten, aber 2,5/4 bedeuten Platz 25 und eine Trainingspartie am Sonntag.

Springen wir kurz in Gruppe F – etwas außen vor, da in einem Nebenraum. Hier war Bryan Torres an Nr. 61 gesetzt, und dafür spielte er ein gutes Turnier. Nach einer Auftaktniederlage folgten 2 Siege und dann ein Remis, das bedeutet am Samstagabend immerhin Platz 21. Das dürfte ein paar DWZ-Punkte bringen.

Waren die Leistungen vieler Diogenesen eher schwankend, traf das auf unsere Vertreter in den Gruppen E und G nicht zu. Sowohl Johann als auch Albert Schwank gaben sich bislang keine Blöße und stehen mit 4/4 auf Platz 2 bzw. 1 ihrer Gruppe. Vermutlich würde sogar jeweils eine Niederlage am Sonntag für die Top 7 reichen, aber das wollen wir gar nicht in Erwägung ziehen.

Zusammengefasst haben 3 unserer Nachwuchsspieler eine gute Chance auf die Endrunde, und auch bei Fabian bestehen noch Chancen – warum haben von uns eigentlich sonst so wenig Spieler teilgenommen?