Oberliga gegen Pinneberg – Teil 2


Was ist eigentlich ein Sieg, der „sehr locker“ ist? – Da Markus mit seinem Brett beschäftigt war, möchte ich noch ein paar Zeilen zu seinem Kurzbericht ergänzen:

Zunächst hatten wir Aufstellungssorgen, da Martin (sehr kurzfristig), Holger (schon zum zweiten Mal) und auch Axel absagen mussten. So konnten wir nicht in der Aufstellung spielen, die gegen Preetz erfolgreich war und Daniel sprang an Brett 8 ein. In seinem dritten Oberliga-Einsatz machte er seinem Namen alle Ehre, spielte mit den weißen Steinen die Eröffnung zielbewusst nach vorn und konnte das stabile Abwehrbollwerk seines Gegenübers pulverisieren – schon früh deutete sich sein Sieg an („locker“ – Teil1). Auch Pinneberg spielte nicht in Bestbesetzung und so ergaben sich Paarungen zum Teil zwei Bretter höher – so in der Partie Nonnenmacher-Gottuk, die für Brett 7 „geplant“ war, aber an Brett 5 gespielt wurde. Ich musste in der Eröffnung viel Zeit investieren, um als Schwarzer den Ausgleich zu realisieren, doch statt weiterer Vereinfachung durfte ich die a-Linie besetzen  und Weiß suchte Gegenspiel im Zentrum. Doch der Zug e3-e4 ermöglichte die entscheidende Springergabel und der Rest war nicht mehr schwierig („locker“ – Teil 2). Dirk hatte mit Weiß an Brett 4 immer ein bisschen mehr Aktivität, aber im Schwerfigurenendspiel keinen Gewinnplan mehr, so dass er sich zum Dauerschach entschied („locker“ – Teil 2½).
Doch die anderen fünf Stellungen waren nicht mehr ganz so locker zu spielen – an vielen Brettern hatten wir Zeitnachteil. So versäumte Tsung (2) mit geringer Zeit die Möglichkeit mit Txc4 den Schwarzen in Schwierigkeiten zu bringen. Bei Roman (3) war irgendwie „alles“ möglich, denn bei beiderseitig geringer Zeit gab es (für den Außenstehenden) höchst unübersichtliche Verwicklungen im Mittelspiel. Dabei gab der Zeitbonus (30 s pro Zug) immer wieder Gelegenheit kurz über die nächsten Verwicklungen nachzudenken. Roman behielt den Überblick, sein Gegner stellte mit dem 40. Zug noch eine Figur ein, so dass der dritte ganze Punkt da war – aber eben nicht mehr so locker. Inzwischen konnte Fabian (7) seine etwas passive Mittelspielstellung entknoten und sogar in ein besseres Turmendspiel umwandeln, dass er dann auch recht „locker“ gewann. Das war der Zeitpunkt für Christian, den ich an dieser Stelle ausdrücklich loben möchte. Christian konnte eine druckvolle Stellung aufbauen, die immer genügend Möglichkeiten bot auf Gewinn zu spielen. Aber sein Gegner spielte vorsichtig und ließ nicht viel zu – lange Zeit war keine Figur getauscht. Da war es dann verständlich, dass beim Stand von 4½ : ½  kein Risiko eingegangen wurde und das Remis realisiert wurde. Mit dem Zwischenstand von 5:1 nach knapp vier Stunden kann der Sieg dann insgesamt als „locker“ bezeichnet werden, auch wenn zwischendurch nicht alles locker war und sowohl Tsung als auch Markus ihre schwierigen Stellungen nicht mehr halten konnten. – Beim nächsten Mal sind auch eure Punkte wieder notwendig!    

Dieser Sieg war wichtig, aber in der Tabelle stehen (außer dem HSK, der nicht aufsteigen kann) noch Königsspringer und Norderstedt vor uns und wenn wir das Thema Aufstieg realisieren wollen, müssen wie „einfach nur“ die restlichen sechs Runden gewinnen, z.B. in Runde 5 und 6 gegen Norderstedt und Königsspringer. Aber vorher geht es noch am 12.12. nach Schwerin – und das wird schwer genug, denn Schwerin hat bisher immer mindestens 3½ Punkte geholt.