O‘ Zapft is‘

Aus mir unerfindlichen Gründen findet das Münchner Oktoberfest jedes Jahr im September statt. Dem wurde mir gewahr, als ich mit dem Rad am Wandsbeker Markt und dem dortigen Festzelt vorbeifuhr, um zu unserem Auftaktgegener HSK III zu gelangen. Auch die Oktoberrevolution fand ja bekanntermaßen im September statt und seit kurzem gibt es das erste Oberligaspektakel auch schon im September zu bewundern.

Der HSK startete in Bestbesetzung, wir mussten die Ausfälle von Almar und Christian L. beklagen. So war HSK auf dem Papier 5:3 Favorit.

Markus spielte zu zarm gegen die merkwürdige Eröffnung von Bardhyl Uksini (1) und Fabian konnte mit Schwarz gut die leichte Slawisch-Initiative von Björn Bente (2) ablöschen: remis beide schnell und ungefährdet.

Roman dachte an einem Zug fast eine Stunde nach, ob er nicht gegen Markus Lindinger (3) eine Figur gewinnen könne. Klappte nicht, am Ende war die Zeit weg.

Stefan brachte gegen Norbert Schumacher (7) mit seinem c3-Sizilianer ein inkorrektes Läuferopfer, um den ganzen Frust der letzten Saison mit einem Schlag des h6-Bauern loszuwerden. Aber irgendwie beschäftigte er seinen Gegner und nach einigen Fehlern gewann er im Tal’schen (oder Mach’schen)-Stil. So stand es nach der Zeitnotphase insgesamt 2:2.

Und die noch laufenden Partien standen insgesamt eher besser für uns.

Torben hatte gegen Matthias Bach (4), der mit 1.d3, 2.g3, 3.Lg2, 4.Ld2, 5.Dc1 eröffnete, aus der Eröffnung heraus eine bessere Stellung, bald einen Mehrbauern im Endspiel. Das Verwerten solcher Stellungen ist wohl nicht ganz einfach, und Matthias hatte in der Schlussstellung durchaus noch Möglichkeiten, mehr zu erreichen. Leider nur remis.

Dominik-back-in-the-3rd-league hatte an (6) mit seinem Modernsten Brechnoni  aus der Eröffnung heraus gleich eine bessere Stellung. Dann wackelte es mal zwischenzeitlich, aber im Schwerfigurenendspiel konnte er sich durchsetzen. Eine ganz starke Leistung!

Kai stand optisch die ganze Partie über schlechter an (8). Doch dann wurde es wieder erwartend noch spannend, denn nach einem Figurenopfer drang seine Dame in die offene Stellung um den König ein, der nur durch einen eigenen Turm geschützt wurde. Es musste also die Frage beantwortet werden, ob es zum Dauerschach reichen würde oder nicht. Nach ein paar Verwirrungen fand Hans-Jörg die Gewinnidee, um seinem König einen sicheren Platz zu garantieren, und konnte seine Partie erfolgreich beenden.

Axel hatte gegen Hartmut Zieher an (5) einen Mehrbauern und eine technische Gewinnstellung. Aber auch hier wehrte sich der Gegner zäh und remislich.

So hieß es am Ende 4:4, was aufgrund der wechselhaften Partieverläufe insbesondere in den Zeitnotphasen als leistungsgerecht bezeigt werden kann. Vor dem Kampf wäre ich mit einem 4:4 sehr zufrieden gewesen, so blieb ein lachendes und weinendes Auge.

Danach haben wir noch im „Feuervogel“ mit ein paar Landesligisten zusammen gefeiert.

Das nächste Mal geht es zuhause am 11. Oktober gegen Schwerin II.