SCD 3: Ausgebremst

In der zweiten Runde ging es für uns nach Farmsen. Für uns wieder ein neuer Gegner, ein neuer Spielort und eine große Herausforderung: Denn Farmsen 1 war nominell unser stärkster Gegner diese Saison.

Nachdem wir uns durch den Stau der Bramfelder Chaussee und die Eisberge auf dem Hohenredder bis in das Altersheim durchgekämpft hatten, schafften wir einen wahren Blitzstart. Mein Gegner entschied sich, genau in meinen Angriffsplan hinein zu attackieren (meiner Meinung nach ist der Plan, am Königsflügel anzugreifen, eher suboptimal, wenn der Gegner einen befestigten Bauern auf f5 hat und man selber nach kurzer Rochade eine Struktur al la Kh7, Lg7, Sg8, Bf6 vorweisen kann). Kurz und gut, erst fiel der g-Bauer, mein Springer quartierte sich doppelt gedeckt auf g6 ein, und der einzügige Figureneinsteller beschleunigte das Ende nur.

An Brett 8 sprang Daniel für André ein, und als einziger DWZ-überlegener erfüllte er seine Aufgabe relativ locker – er gab einen Bauern für eine Menge Angriff, gewann irgendwann eine Qualle und gegen 21 Uhr ließ ich es mir nicht nehmen, an der Anzeigetafel (!) ein 2:0 zu setzen.

Leider deutete es sich schon an, dass diese Führung nicht von Dauer sein sollte: Torben und Sylvin standen ausgeglichen, Ramona war die einzige, die Ihre Stellung für spielbar hielt, Sven stand schon in der Eröffnung mehr oder minder auf Totalverlust, bei Fabian stand es sehr ausgeglichen, und bei Ruidi war schon sehr viel Material vom Brett. Eigentlich sah das lange Zeit nicht schlecht aus, aber plötzlich wurde der Schwarze Turm auf d2 (bei langer Rochade) von einem schwer nehmbaren Bauern auf e3 gedeckt, und auf einmal brach das Turmendspiel für Ruidi völlig zusammen. Da wollte sich auch Sven nicht länger qualen lassen und es stand 2:2.

Sylvin remisierte letztlich, und dann dauerte es eine ganze Weile, bis Ramona sich mattsetzen ließ. Kurz darauf bekam Fabian ein Remisangebot, aber da er ausgeglichen und Torben (bei schlechter Zeit) nicht auf Gewinn stand, musste er weiterspielen. Nun gut, beide schafften knapp die Zeitnot, und Sylvin war bei Torben eigentlich recht optimistisch, aber irgendwann (gegen 23:40) brach Torbens Stellung zusammen, und bei Fabian konnte nur noch der Gegner gewinnen. Als sich Torben letztlich völlig frustriert ergab (immer ärgerlich, wenn man für die Mannschaft auf Sieg spielen muss), nahm Fabians Gegner trotz zweier (schwer verwertbarer) Mehrbauern das Remis an. 3:5, angesichts der Tatsache, dass wir an 6 Brettern, meistens mehr als 150 DWZ-Punkte Differenz, Außenseiter waren, ein definitiv gutes, aber leider nicht ganz ausreichendes Ergebnis.