Ein schöner Stadtligaabend auf St.Pauli!

Am Dienstag startete unsere Zweite in die neue Liga, die ja wie ein neues Leben ist. Das St.Pauli-Clubheim war stadtteilgemäß in spelunkiges Licht getaucht, das sich deutlich unterhalb der Lichtgeschwindigkeit durch die noch orangenen Lampenschirme quälte. Darunter spielten einige ebenfalls stadtteilgemäße, fröhliche Gestalten ein paar freie Partien – später am Abend wurden an einem Tisch auch sehr männlich dem Kartenspiel Verfallene mit spärlichen Mengen Spielgeld auf dem Tisch gesichtet – wie zu Omas Zeiten. Von innen fällt dann insbesondere im eigentlichen etwas besser ins Licht gesetzten Spielsaal, in dem zwei Kämpfe, 8 gegen 8 in Reihe, bequem stattfinden, nicht eine Sekunde auf, dass es sich um einen Neubau handelt: uralte Pokale und Fußballszenen bestimmen das Bild – bis auf dem Klo – da gibts frisch gekachelt das Vereinsemblem auf schwarzem Grund zu bestaunen. Gut, das kannten einige von uns ja schon vom Landesligakampf gegen St. Paulis Erste im letzten Jahr, der liga-gemäß im Obergeschoss stattfand – und der uns maßgeblich und unglücklich den Klassenerhalt kostete, um nun eben auf St. Paulis Dritte zu treffen, die in der letzten Saison unsere Dritte abfiedeln durfte. Nebenbei sieht man viele nette, bekannte Gesichter – unter anderen die Brüder Viktor A und Nils K und den Ur-Concorden Torsten S, die die Hobbyspieler entspannt patzen lassen und derweil die Zeit am Tresen verbringen – dort wird Mann auch sehr freundlich mit geistigen Getränken versorgt. Außerdem kann dort über den fehlenden Gott, den Stadtligaauftakt und die nicht mal zehn Züge alte scheinbare Verluststellung von Thomas R philosophieren.

Meine Kollegen und ich fühlten sich in dieser Atmosphäre offensichtlich außerordentlich wohl – ein Problem für die Heimmannschaft, das auch die Kicker im eigenen Stadion bemerkt haben dürften. Unser kompletter Achter trat so offensiv und untatenfreudig wie lange nicht auf und erspielte an Brett 1-5 das Endergebnis von 5:0 – Auswärtssieg! Wir denken jetzt natürlich nicht an denTabellenplatz und was das alles bedeuten kann, sondern nur von Spiel zu Spiel – manchmal sogar nur von Zug zu Zug.? Als fröhliche Abrundung war auch zu beobachten, das Detlef N-B wieder Spaß am Schach hat – irgendwie war alles wie in guten alten Zeiten – nur ganz in neu.