Ramada-Cup in Bergedorf – Ende

Anders als üblich spielen in diesem Jahr nur 2 Diogenesen beim Ramada-Cup in Bergedorf mit. Christian Kalla und Achim Jürgens spielen beide in der B-Gruppe, und am ersten Tag lieferten Sie sich ein ausgeglichenes Fernduell. Denn nach Runde 2 stehen sie Punkt- und Torgleich auf dem 65. – und damit geteilt letzten Platz der B-Gruppe.
Christian spielte mMn zu langsam, ich war mit meinen Partien angesichts meiner aktuellen Spielstärke gar nicht so unzufrieden. Mit dieser Stellung hätte man eigentlich als Weißer leben können, aber irgendwie fand ich nicht den Dosenöffner:


25. Sg6 Tf7 26.S:f8 D:f8 war schon suboptimal, und auch 27.Dg6 b6 28. Lc3 bc 29. bc waren nicht optimal, doch 29. …La4 30. L:f6 L:b3 (T:f7 führt Schwarz ins bessere Endspiel) lieferte noch die Chance auf Dauerschach. Doch statt L:g7 warf ich mit 31.Ld4 e5 32. Lf2.

Und auch in der zweiten Partie hatte ich gerade den Kopf aus der Schlinge gezogen.


22. … Tg8 23. Dd2 hatte mir gerade leichten Vorteil verschafft, und b5 wäre wohl der Plan gewesen, aber ich überzog das Ganze mit 23. … e4. Ich dachte, mit ein paar kleinen Leichfigurenabtäuschen kriege ich mit D:h4 genug Druck auf g2, da der aber nicht reichte, konnte der verbliebene Springer von e2 über f4, e6, c7 und e8 die Schwächen meiner Bauernstruktur und die rückständigen Figuren am Damenflügel ausnutzen.

Runde 3 brachte allen Diogenesen ein Remis. Für den geneigten Leser auch hier eine kleine Stellung aus meiner (vor allem anfangs misarabel gespielten) Schwarzpartie gegen Andreas Albers.

Weiß hatte gerade mit Sa4 versucht, meine Stellung zu knacken, aber da gab es noch eine Feinheit.
25. … Sd5 26.L:d5 Ld4+ 27. Kf1 c:d5 28. T:d5 Le3 29. Td3 L:f4 30 c3 Ta8
Irgendwie sieht es jetzt für Schwarz schon besser aus, letzlich endeten wir in einem remisen Turmendspiel. Wenn das Endspiel bereits in der Diagrammstellung remis war, weiß ich nicht, woran man das erkennen soll – aber dafür haben wir ja Karsten & Co.

Runde 4 brachte dann tatsächlich das Duell der beiden einzigen Diogenesen im Turnier. Und diesmal hatte ich mit Weiß richtig ordentlich gespielt, hatte wohl auch die klar bessere Stellung – um die Partie dann mehr oder weniger wegzuwerfen. Ich klammerte mich dann bis ins Endspiel, das vermutlich verloren war – aber Christian hatte seine in diesem Turnier üblichen Zeitprobleme und musste dann folgendes Endspiel mit nicht viel mehr als 30 sec pro Zug gewinnen.

Schwarz am Zug – wie schätzt Ihr die Stellung ab?

Im Endeffekt endete das Ganze remis, so dass wir beide mit 1/4 auf den hinteren Platzen glänzen.

Am Sonntag konnte Christian dann doch noch seinen ersten Sieg einfahren. Dennoch: Rang 51 war für ihn sicher unbefriedigend. Ich schätzte ein Endspiel (K+6B gegen K+L+3B) falsch ab und verlor die eigentlich gewonnene Partie doch noch, aber immerhin wurde ich nicht letzter. Als Belohnung müsste im nächsten Jahr wieder die C-Gruppe winken.

Weitere Infos findet Ihr auf der Turnierseite.