Das Gründungstreffen vom 2. November

Schön ist es, zu jeder Situation, den richtigen Song im Kopf zu haben. „Das könnte heut … eine schöner Tag werden“ sang mal die Popgruppe „Keimzeit“ in einem ihrer besseren Songs. Genauso denke ich, nachdem die Tage vorher doch recht stressig waren: Vielerlei private und sportliche Festivitäten und Verpflichtungen, eine traditionell hohe Arbeitsbelastung mitten im Semester und nicht zuletzt ein Zuhause, dass nicht im Hotelbetriebszustand enden soll. Solche Phasen kennen bestimmt viele von Euch – eine gute Vorbereitung einer größeren Geburtstagsfeier ist so aber eher utopisch – und einige Emails im Zusammenhang mit unserem Treffen konnte ich nur noch still zur Kenntnis nehmen anstatt aktiv darauf zu reagieren.

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Glücklicherweise konnten wir die Dinge auf mehrere Schultern verteilen: Präsident Achim übernahm frühzeitig die amtsgemäß größte Verantwortung, indem er sich – mit einer gewissen Vorfreude – für das Buffet zuständig erklärte, Stefan und ich versendeten viele Einladungen per Post oder per Mail, Werner sagte sofort eine Filmvorführung zu und lieferte wertvolle Kontaktadressen. So u. a. auch die vom für immer fröhlichen Detlef Melzer, der uns in den Anfangsjahren des Vereins mit Märchen- , 3D- Chinaschach und verrückten Ostasienreiseberichten versorgte und dessen Antwort aus Shanghai ich hier zitieren möchte: Halloechen; das ist ja der Hammer, – … nach so langer Zeit und doch aufgespuert. Klasse … die Email stimmt, – … schon mal knorke !!“ Tja, wenn er wüsste, dass wir auch Spion Tsung auf ihn ansetzen konnten; zumindest bereiste dieser gerade selbige, nämlich seine Geburtsstadt und … der Kontakt ist abgerissen!? Dies heißt ohnehin nicht, dass wir alle ehemaligen Diogenesen erreichten – dafür ist die Liste (s.u.!!!) zu unvollständig gewesen und die Suche zu ungenau – bei zu unrecht vergessenen entschuldigen wir uns ausdrücklich! Aber diejenigen, die da waren, hatten offenbar ihren Spaß – und dies ist die schönste Freude, die sie den Initiatoren bereiten konnten.

Um Zehn vor Zwei bin ich noch allein im LAB und kann mir nicht vorstellen, dass tatsächlich fast 40 Diogenesen auftauchen würden (s.u.) – angekündigt waren rund 25.

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Ich klebe noch eine Übersichtstabelle für ein Duo-Spaßturnier zusammen (Tandem, Doppelblitz usw. mit gemäßigter Bedenkzeit), überlege, ob ich schon mal die Dartscheibe aufhänge, weil sonst bestimmt Einigen langweilig wird – und will für in paar Open-Reisefotos das Laptop an den Beamer stöpseln … doch der Beamer ist überaschend demontiert und in die Reparatur gegeben oder sowas – so fällt der Punkt also flach … hoffentlich reicht der Kuchen; für den Stop beim Bäcker hat mein Zeitplan wieder nicht gereicht.
Dann kommt der Ansturm – alt, jung, einst und jetzt – die ganze Mischung. Und sofort wird die Unorganisiertheit offenbar: der Kaffee ist noch nicht fertig und das Kuchenbuffet noch unvollständig – aber – und das ist wohl einer der Hauptgründe, warum das Herz dieses Vereins immer noch schlägt: es nimmt keiner krum – alle freuen sich einfach, lange Vermisste oder schon immer Bekannte wiederzusehen, beginnen alte und neue Geschichten oder fangen an zu blitzen, organisieren sich also mühelos selbst! Was für feine Menschen dieser Club angesammelt hat – mit wahrlich diogenesischer Entspanntheit!

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Es wird imme voller und fröhlicher; das Kuchenbuffet, das anfangs üppig aussah wird langsam aber sicher vernascht – ein Schachturnier ist weder nötig, noch wäre die Organisation jetzt irgendwie möglich. Außerdem warten wir gespannt auf Werners Film von 1973, 4 Jahre älter als der SCD, über eine Berlinreise, die nur wenige verstehen, aus der aber schöne, schwere Verblichenheit mit jugendlichem Leichtsinn verinende Bilder über die Leinwand flickern. Mittlerwiele ist auch Karsten eingetroffen, der eine ganz große Meister, der der Tonne entsprang, der bei allen Höhen und Tiefen seiner – und unserer einzigen – Schachkarriere seine Wurzeln nie vergaß und nun zum Dank einen Vortrag über seine schachlichen 70er und 80er halten wird, der kabarettistisch und tiefgründig zugleich beweist, dass die 80er die besten Jahre des Vereins waren – nicht nur wegen des DVJM-Sieges.  Der aktuelle Präsident kümmert sich, die Küche verbarrikadierend und trotzdem heftigen Bratenduft entwickelnd, um das Abendessen, während Ehrenpräsident Pommi mit den anderen „Alten“ Sylvin, Stolli, Werner … stichhaltige Endspielkommentare abliefert, dass es so manchen wundert!

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Karstens einwandfreie Vorstellung mündet in die Eröffnung des Buffets: Chili, Kasselerbraten, Vegi-pastete und diverse Beilagen; Diogenes hätte wohl nicht selbst gekocht – nach dem Motto „der Fisch wird auch aus sich selbst heraus schlecht“ – oder so … aber Achim braucht nicht philosophieren – er weiß definitiv, was er da macht! Fotos gibt’s nur vom Abwasch hinterher (großes Dankeschön!) – ging wohl runter wie Öl!

 

So manche(r) geht dann zu anderen Verpflichtungen oder zum Kartenspiel über und wer noch Gelüste hat, plündert die rauhen Mengen von Peters Snackbar. Um den Sicherheitsdienst nicht auf den Plan zu rufen, verschwindet die letzte Dokorunde ab halb eins in die überaus lebhafte Bazille, die bis halb fünf noch serviert. Das konnte nur … ein schöner Tag werden!

 

Dank gilt Euch allen! – Das macht Lust auf ein Wiedersehen – so unser Verein denn zwsichendurch den Spagat zwischen Jugend- und Erwachsenenspieltag besser hinbekommt, die Mitglieder wenigstens 1 mal im Monat den Spielabaend besuchen und die Nachwuchsarbeit auf mehr Schultern (junger Leute!) verteilt wird.

 

Auch wenn ich Sentimentalitäten so gar nicht leiden kann: man kann nicht einfach gehen, weil ihr doch noch so fröhlich seid und man sich auf die nächste Open-Reise freut oder auf die nächste Saison mit neuen Mannschaften, die mittlerweile viele Generationen von Diogenesen zusammenführen und auf die nächste Clubturnierrunde – und man muss noch nicht einmal damit aufhören, weil irgendso ein quietschendes Knie zwickt! Das, was die Ehemalien aufgebaut und wir alle fortgeführt haben, lohnt, erhalten zu werden, wenn wir uns in der unergründlichen Schachwelt weiterhin füreinander interessieren.

 

Wer prüfen möchte, wie weit er sich noch interessiert, der lese Wolfgangs Gedicht. Wer künftige Treffen unterstützen möchte, prüfe die folgende Liste.

 
Auf bald!
(TR)