Die Zweite grüßt das Murmeltier!

Also: uns grüßt das Murmeltier!

Wegen der Schleife in der Zeit.
Und wegen des Überschriftenzwangs.
Hab ich aber auch nur einmal gesehn den Film und muss man auch nicht gesehen haben aber jeder Analfabeth meint, sich dieser Metapher bedienen zu dürfen – ist das furchtbar!? Aber jetzt geht’s los:
 
Die dritte Stadtligarunde fand zwar zuhaus in Form einer Doppelveranstaltung mit unserer Bezirksligamannschaft statt – und führte auf diese Weise zu einer Art seltenen Schachtrubels im Fahrenkamp wie zu Zeiten großer Schachclubs – doch der Kampfverlauf erinnerte dann sehr an unsere 2. Runde (ein glückliches 3:2 bei den Schachelschweinen). Wir taten uns erneut schwer mit der Favoritenrolle, diesmal gegen HSK 7 – eine Mannschaft, die sicherlich um den Klassenerhalt kämpfen muss – dies aber auch umsetzte! Zunächst entstanden 6 ruhigere Partien und 2 wilde. In einer davon gab an Brett 3 Michael 7/8 seiner Bedenkzeit und eine verwundbare Stellung für eine Figur – alles zuhaus von Fritz genehmigt … doch sein Gegner, der für schachliche Verrrücktheiten nicht unbekannte Frank Palm, hatte ein Buch über seine Eröffnung gelesen – das soll auch heutzutage nicht von Nachteil sein und führte zur ersten entschiedenen Partie. Und zwar nach Remisen von Holgi an Brett 2 und Torben an 4, der in der zweiten wilden Partie zunächst ein intuitives Figurenopfer recht gut zu verdauen schien, bis die Lage dann doch so unübersichtlich wurde, dass er das Dauerschach vorzog- ob’s richtig war, konnte m. E. auch die Analyse nicht deutlich klären.
Jedenfalls lagen wir bis in die letzte halbe Stunde hinein zurück, ehe Ralf aus zunächst positionell ungünstiger Stellung die Keule rausholte und einschlagen ließ – so mögen wir das! Dann verlor Ruidi die Kontrolle über ein etwas unkoordinertes „Flügeldings-gegen-Silzilianer-oder-so“ – 1:2 (+2R). Währenddessen bemühte ich mich, meinen Gegner in seiner Zeitnot schmoren zu lassen, obwohl er mir aus Vorzeiten als ausgesprochen gefährlicher Blitzer in Erinnerung war – aber man ist eben keine 40 mehr und so kam in einer positionell nicht ganz einfachen Stellung die taktische Fehlreaktion, die den relativ leichten Ausgleich brachte … So blieben noch Kai an 6, der sich auf Ralfs Anweisung mannschaftsdienlich dem Remisangebot des Gegners verweigerte, jedoch eine etwas chancenarme Partie zu spielen hatte, hier aber auch nichts anbrennen lies. Das entscheidende 3:2 (+3R) machte unser Clubmeister am Spitzenbrett auf seine Art: aus einer für meine Begriffe extrem blutleeren Eröffnung inklusive Damentausch behauptete er einen kleinen positionellen Vorteil, kassierte irgendwann einen Bauern ein und zog das Endspiel durch. Wer sowas verwertet, muss vorher bei Wasser und Brot Karpow-Partien studiert haben – oder mehr Schachverständnis als der Durchschnittsstadtligaspieler.
 
So darf das Murmeltier gegen die B-Auswahl unserer Parknachbarn wieder grüßen!
 
(TR)