Skandal: Psychologie schlägt Spielstärke, und Thomas schlägt Ramona

Da Thomas nicht da ist, eine kurze Ergebnisübersicht von mir – in der Tabelle wird es dann später eingefügt. In der A-Gruppe sah es lange Zeit so aus, dass Michael Hauke schlagen könne – zumindest hatte er eine Mehr-Qualität, aber irgendwie konnte sich Hauke doch durchsetzen. (Korrektur: Es war T+B gegen 2 Leichtfiguren, aber wie man unten sieht, ist es nicht ganz leicht, Leichtfiguren zu zählen.) Wie, wird er mir bestimmt bald zuschicken. In den anderen beiden Partien konnte sich Ralf gegen Stefan und Topuz gegen Floren durchsetzen. Damit ist Hauke in der Endrunde, und auch Ralf müsste eigentlich durch sein.

In der B-Gruppe konnte sich in Wentorf Thomas gegen Ramona durchsetzen – da wollten die beiden wohl Reisekosten sparen. Im Clubheim setzte sich Fabian gegen Joachim durch. Und dann war da noch mein Duell mit Sven. Wie immer in unseren Schnell- und Blitzpartien war die Bedenkzeit ein Thema. Nach einer Stunde Spielzeit hatte Sven bereits 55 Minuten verbraucht, zudem hatte ich eine eigentlich ganz hübsche, aktive Stellung. Dann Psychotrick Nr. 1: Als Sven nach langer Überlegung nach seinem Zug mit seinen Zigaretten gerade am Ausgang war, hörte er noch ein Klicken, dass ihm zeigte, dass er erneut am Zuge war. 2 Züge später ein ähnliches Spiel: Diesmal hatte mir Sven eine kleine Nuss zum knacken gegeben, um schnell die Toilette und die Nikotinzufuhrstelle aufzusuchen. Als er gerade das Clubheim verlassen hatte, sah er, wie ich nach draußen schaute – mit einem kleinen Lächeln – zündete die Zigarette nicht an, stürmte in den Vorraum und stellte fest, dass er noch gar nicht am Zuge war.
Leider ging meine Spielweise nicht mit den Psychospielchen einher – als Sven die Stellung öffnete, sah ich eine schöne Abtauschkombination, verzählte mich aber leider bei den Leichtfiguren und endete mit 2 B vs. S. Und als sich Sven erschreckend schnell entwickelte, stand ich im 32. Zug dem ersten dreizügigen Matt gegenüber. Glücklicherweise hatte Sven seit geraumer Zeit bereits weniger als 3 Minuten auf der Uhr und wählte eine andere Variante, aber natürlich war die Partie total verloren für mich. Im 37. Zug wollte ich schon aufgeben, da ich nur noch Varianten mit Matt oder Damenverlust sah – bis ich dann doch noch ein Feld für die Dame sah, das das Leiden verlängert. Dann kam der 40. Zug. Eigentlich musste Sven nur noch Schach geben oder die Damen tauschen, er sah auch noch meine kleine Mattdrohung auf d8 und entschied sich, einfach dieses neuralgische Feld zu decken. Die Zeitkontrolle war geschafft, Sven atmete deutlich hörbar auf – und ich zog meine Dame nach d6 statt d8, wo sie unglücklicherweise Schach und undeckbar Matt drohte. Also ein höchstverdienter und souveränster Sieg für mich.
Damit ist in der B-Gruppe noch einiges offen, Fabian braucht gegen Sven vermutlich nur ein Remis, welches auch für Thomas (3) im direkten Duell gegen Achim (2,5) reichen würde – für Joachim wird wohl auch ein Sieg gegen Ramona nicht mehr für die Finalrunde reichen.