Oberliga Runde 9 – Entscheidung

Gestern empfingen wir zum Saisonabschluss Königsspringer.

Situation eindeutig, wir mussten für den Klassenerhalt aus eigener Kraft punkten um nicht auf andere Kämpfe angewiesen zu sein. Für Königsspringer ging es um nichts mehr.

Zu Kampfbeginn war ich eigentlich recht optimistisch. Wir mussten zwar wie die gesamte Saison auf Almar verzichten und auch Axel fiel erneut aus (dafür spielten Thomas und Oguz), aber bei Königsspringer fehlten auch nicht weniger, sodass wir zwar nach wie vor nomineller Außenseiter waren, ich mir aber durchaus Hoffnungen machte.

In der Eröffnungsphase änderte sich daran wenig, nur bei Christian hatte ich das Gefühl, dass das eigentlich nicht ganz richtig sein konnte, sonst war überall alles in Ordnung und sowohl bei Stefan als auch bei mir wähnte ich eher uns im Vorteil.

Im weiteren Kampfverlauf musste Christian ein Figurenopfer über sich ergehen lassen, dass innerhalb kürzester Zeit mit Zinsen Material zurückbrachte, der Rückstand. Anschließend genehmigte Tom sich einen Bauern am Damenflügel, wofür sein Gegner wiederum Angriff am Königsflügel bekam, der letztendlich durchschlug, 0:2. Dann passierte eine Weile nicht allzu viel, bis Roman sich in einem Endspiel mit Minusbauern fand, woraus das 0:3 resultierte. Den Anschluss erzielte Oguz, der in vermutlich besserer Stellung (habe ich nicht so genau gesehen) auf Zeit gewann. Beim Stand von nun 1:3 war eigentlich fast klar, dass wir den Kampf wohl verlieren würden, und unser Spiel half da nicht weiter. Im weiteren Verlauf übersah Fabian eine vermeintliche Remisabwicklung und musste sich wenig später geschlagen geben. Auch Thomas verlor irgendwie, wobei ich auch hier das ganze nicht so genau mitbekommen hatte, wobei ich eigentlich immer wenn ich geguckt hatte meinte, dass das ganze zumindest nicht schlimm sei. Meine Wenigkeit bekam eine Eröffnung vorgesetzt, in der mein Gegner einen Bauern für etwas Aktivität anbot. Ich kannte die Eröffnung und wusste auch, dass man den Bauern nehmen darf und dann mit Schwarz bei korrektem Spiel keinerlei Probleme hat, ärgerte mich allerdings, dass ich leider nicht mehr wusste, wie dieses korrekte Spiel aussieht. Nach rund 20 Minuten entschied ich mich dazu den Bauern zu nehmen. In der Folge entwickelte sich eine interessante Partie, in der ich die Möglichkeit hatte klaren Vorteil zu bekommen und das zwar sah, aufgrund eines Gespenstes aber verwarf, was mir nur noch mehr Vorteil eingebracht hatte. Stattdessen wählte ich eine Abwicklung, die ausgeglichen war, woran sich auch in den folgenden 15 Zügen nichts änderte, bis ich einfach so eine Figur einstellte. Positiv zu nennen ist an dieser Stelle Stefan, der mit einer schönen Partie Ergebniskosmetik betrieb und zuerst einen Bauern gewann, irgendwann einen zweiten bekam und dann die Partie gewann.

Insgesamt haben wir also 2:6 verloren. Eindeutig zu hoch, aber nicht zu Unrecht verloren. Damit rutschten wir auch in der Tabelle noch ab, da der SKJE gegen den HSK gewann und uns überholte. Trotzdem reicht es für uns zum Klassenerhalt, da Marmstorf gegen Preetz verlor, dadurch hinter uns blieb und neben Bargteheide den Gang in eine Liga tiefer antreten muss. Bei einem Marmstorfer Sieg wären wir abgestiegen.

Wir beenden die Saison mit 5:13 MP auf dem 8. Platz. 5 Mannschaftspunkte sind nicht viel und nach Brettpunkten wären wir hinter den Marmstorfern auf einem Abstiegsplatz. So können wir glücklich sein, dass wir unsere beiden Siege gegen die beiden Absteiger geholt haben und dadurch die zum Teil hohen Niederlagen ausgleichen konnten. Wir dürfen also auch im kommenden Jahr in der Oberliga antreten!

 

Ich möchte an dieser Stelle gerne noch ein klein wenig über die Saison im Allgemeinen sagen. Zunächst möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die gespielt haben. Auch wenn es schachlich keine besonders erfolgreiche Saison war, so war es für mich ganz eindeutig die einfachste Saison als Mannschaftsführer überhaupt. Bei gleich 7 Spielern mit mindestens 8 Einsätzen kann ich diesbezüglich wirklich nicht meckern. Dazu war es überhaupt kein Problem für irgendwelche organisatorischen Dinge wie beispielsweise das Aufbauen vorm Kampf vertreten zu werden, wenn es bei mir aus irgendeinem Grund nicht so gut passte. Das einzige, was ich mir wirklich noch wünsche ist, dass alle von uns immer zum Rundenbeginn da sind. Wenn also die Partie um 11 Uhr startet möchte ich, dass im Normalfall auch alle um 11 Uhr am Brett sitzen, und nicht um 11:05 Uhr.

Ansonsten war diese Saison lange nicht so ausgeglichen wie manch andere Oberligasaison, es gab viel weniger enge Kämpfe als sonst. Lübeck, Schwerin und Königsspringer waren einfach besser, während die Mannschaften in der unteren Hälfte, uns eingeschlossen, teilweise zu wenig Gegenwehr boten. Schade finde ich immer wieder, wenn irgendwo Titelträger vorne eingesetzt werden, die dann nur in wenigen Kämpfen womöglich noch nur gegen die direkte Konkurrenz spielen. Auch wenn man dagegen nicht allzu viel tun kann und es den Regularien nach legitim ist, möchte ich meine Meinung dennoch kund tun.

Insgesamt aber war es doch eine schöne Saison mit Höhen und auch Tiefen. Ich freue mich auf die nächste Saison und hoffe in einer Liga, in der die allermeisten Schach als Hobby betreiben, auf Fairness aller Beteiligten Spieler und Vereine.