Bezirksliga: Auswärtssieg! Und dem Hamburger Schachverband sei es geklagt!

Knapp mit 4:3 konnten wir uns gestern bei der Zweiten von Blankenese durchsetzen. Seltsamerweise kippte flüchtig betrachtet keine einzige Partie – insofern war auch der stundenlange Rückstand garnicht so problematisch. Probleme machte allerdings wieder mal die Anfahrt: da man um irgendwann nach 23:30 Uhr kaum noch mit dem HVV zuverlässig zur eigenen Haustür kommt, entschieden wir uns wie auch schon in Richtung Wedel fürs Auto … die katastrophale Verkehrslage im Westen Hamburgs führte zu ca. 70 Min. Stop & Go zwischen Berliner Tor und Flottbek. Etwa die Hälfte der Beteiligten (auch des Heimteams) kam z. T. erheblich zu spät. Und der nächtliche Taxidienst endete um 0 Uhr 50!

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Damit sind wir auf einen Punkt an den Tabellenführer herangerückt! Bisher größte DWZ-Gewinner sind Aaron und Hans-Werner (je ca. +50)!

Hallo Hamburger Schachverbandwann wacht Ihr endlich auf? Das sind Spielzeiten die mit Beruf, Familie und anderen Dingen nur für die Wenigsten akzeptabel sind und eure Argumente für die Erhaltung der aktuellen Bedenkzeit, die ich hier sinngemäß widergebe, sind aus ganz dünnem Holz geschnitzt:

A) Man kann ja freitags spielen.

Nein! 1.) man hat auch Auswärtskämpfe. 2.) es gibt jede Menge Menschen, die nicht regelmäßig Freitagstermine haben möchten und 3.) möchten auch am Samstagmorgen viele was Sinnvolles tun und rechtzeitig aufstehen (und manche müssen sogar arbeiten).

B) Man muss ja nicht bis zum Kampfende bleiben.

Doch! Oder wer räumt dann also auf? – Und: das wichtgste Verbandsturnier ist ein MANNSCHAFTsturnier.

C) Die Spielzeit 90 + 30s/Zug für die gesamte Partie (Partiende in aller Regel vor 23 Uhr!) führt eventuell zu sehr langen nicht einheitlichen Spielzeiten.

Nein! Bei 120 Zügen mit voller Ausnutzung der Bedenkzeit dauert die Partie … na? … Ja: genau die 5 Stunden, die wir jetzt haben. Jeder möge nun seine erlebten Partien von dieser Länge an den Fingern einer Hand abzählen!

D) Die aktuelle Bedenkzeit ist traditionell und gewährleistet eine höhere Qualität der Partien.

Mag sein – aber: sind wir in der Bezirksliga auf den Spuren Laskers? Wir patzen doch alle regelmäßig in der Zeitnotphase – das machts ja sogar spannend! Schach ist ohne Fehler sowieso sinnlos. Wir üben einen Sport aus, der wie andere auch erfordet, gute Entscheidungen in einer überschaubaren Zeit zu treffen! „Wem das  Niveau nicht reicht, der kann ja ab Landesliga aufwärts spielen“ wäre im übrigen ein mit A) vergleichbares Argument … Aber nein, den Nachweis bringen seit Jahren viele internationale Turniere und auch unsere Clubmeisterschaft: diese Bedenkzeit ist absolut tauglich und die Schachspieler gewöhnen sich zudem an Bedenkzeiten; und nebenbei wird noch die Zeitnotphase entschärft.

E) – Integration?

Unausgesprochen wird völlig ignoriert: noch nicht volljährige Spieler, ältere Spieler und gehandicapte Spieler, für die es eine besondere Last ist, nachts durch die Stadt zu reisen und dabei oft auf den ÖPNV angewiesen zu sein, werden nicht ermutigt mitzuspielen!