SC Diogenes 4 – Bille 3: Dortmund – Schalke reloaded?

Gestern stand unser erster Heimkampf gegen Bille 3 an. Vom DWZ-Schnitt waren wir leichter Außenseiter, zumindest war klar, dass die Mehrzahl der Punkte oben geholt werden musste. Zum Glück fehlte bei Bille mit Lothar Windt (1962) das nominelle Brett 1, an dem die meisten Gegner in dieser Staffel nominell stark aufgestellt sind.

Als Klaus gegen 19:45 (angekündigt verspätet) eintraf, sah es gar nicht mal so schlecht aus. Ich begann mit meinem Gegenspiel, bei Johann entwickelte sich eine hochinteressante taktisch geprägte Partie, und bei Ramona stand alles recht ausgeglichen, Friedrich hatte eine Mehrqualität, auch wenn ihm erstmal ein wenig der Plan fehlte, so dass seine Gegnerin Remis anbot. Er fragte mich sogar, ob er es annehmen soll, aber beim Stande von 0:0 und dem eigenen Wunsch, weiterzuspielen, gab es dafür bei klar besserer Stellung nun wirklich keinen Grund. Albetina hatte einen Mehrbauern und einige Angriffsideen, bei Albinot stand es materiell gleich mit vielleicht kleinem positionellen Nachteil, nur bei Felix sah es schon etwas bedrängt aus.

Eine knappe Stunde später erzielte Klaus das 1:0 (veni, vidi, vici). Er stand klar besser, doch sein Gegner bevorzugte es, ein Grundlinienmatt zu versuchen, übersah aber ein Zwischenschach. Wenig später erhöhte ich auf 2:0. Dazu wieder ein bisschen was zum rechnen, wie immer bitte im Kopf:

[Simon – Jürgens] Wir hatten gerade auf e4 ein wenig getauscht, in der Partie folgte 23. …, Lxc4 24. Lxg6 Te2 und Weiß verlor die Partie mit 25. Dd4 Ld5. Wie hätte sich Weiß nach Te2 besser verteidigt (ein Zug, den wir weder am Brett noch in der anschließenden Kurzanalyse mit Kai gefunden haben)?

Mittlerweile sah es bei Johann vielversprechend, aber kompliziert aus, bei Friedrich war es nur noch eine Frage Zeit, wann der Punkt kommt, und eigentlich hätte es nach einer 4:0 Führung ausgesehen, hätte Albinot nicht aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen plötzlich Turm und Bauer gegen Dame gehabt. Albetinas Mehrbauer ging plötzlich verloren, und irgendwie fand sie nicht den Durchbruch. Friedrich erzielte dann das 3:0, und auch wenn Johann mittlerweile klar auf Gewinn stand, schafften wir nicht das 4:0, weil kurz davor Albinot die Waffen strecken musste. Trotzdem, 4:1 klang doch gut, oder?

Als ich nach einigen Analysen zurück kehrte, hatte Albetina plötzlich Dame gegen 2 Türme und Läufer – anscheinend hat sie einen falschen Durchbruch versucht. Felix sah auch nicht glücklich aus. Ich meine, er hatte T, L und 3 B gegen T, S und 4 B (oder waren es 5), dummerweise waren 2 der gegnerischen Bauern vorgerückte Freibauern. Aber er kämpfte. Und Ramona hatte ein Springerendspiel mit 4 gegen 5 Bauern, von dem mein Gegner meinte, dass es für seinen Mann gewonnen war. Ich fragte nur zurück, in welcher Spielklasse wir wären.

Etwas später hatte Felix ungefähr diese Stellung erreicht:

An dieser Stelle hofften wir noch, dass er noch eine Pattfalle findet (entweder durch zulassen von f8D mit anschließenden Turmopfer oder Ka1 und Ba2 mit anschließendem Turm-Dauerschach – ey, das ist Kreisliga), aber die Idee hatte er nicht und wenig später stand es 4:3.

Mittlerweile war es nach 23 Uhr, d.h. es spielte nur noch Ramona. Sie hatte es geschafft, den gegnerischen Freibauern am Damenflügel abzuholen – stellte sich nur noch die Frage, ob der König nicht zu weit von den Bauern am Königsflügel entfernt war. Ich hab die Stellung nicht mehr ganz sicher im Kopf, aber wenn ich mich rechte erinnere, war die Stellung schon remis, was sie dann letztlich auch erreichte. Also nichts mit Dortmund gegen Schalke, sondern zwei weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Nächste Runde wird es in Barmbek schwer, zumal wir dort am Dienstag antreten müssen, was mit unserer nachwuchsvollen Mannschaft gegen einen ausgeglichen besetzten Gegner Aufstellungsprobleme bedeuten könnte.