SCD 1 – eine Nachbetrachtung

Mit einem Wimpernschlag für den Klassenerhalt endete die letzte Saison. HSK 3 konnte mit Kampfgeist und Glück knapp bezwungen werden. Bitte diese Saison nicht wieder diese Dramatik bis zur letzten Sekunde, denn das Saisonziel war natürlich wieder die Klasse zu halten. Gegen die beiden Aufsteiger Pinneberg und Agon Neumünster sollten wir gute Chancen haben. Neukloster 2 hieß der dritte Aufsteiger, der vorne mehrere Titelträger gemeldet hatte, die jedoch im Laufe der Saison nicht so oft eingesetzt wurden. Wir konnten erfreulicherweise mit Roman eine Verstärkung für die Erste präsentieren.

In Runde 1 trafen wir überraschenderweise gleich wieder auf  HSK 3 und nicht Rostock, wie grundsätzlich in den letzten Jahren. Diesmal ließ der HSK nicht viel anbrennen und schlug uns klar. Leider war das kein guter Einstand für Roman, aber seine Partie hätte auch anders ausgehen können. Schön war, dass Dirk ein Remis gegen den reaktivierten IM Sehner erspielte.

In Runde 2 gegen Preetz, die 2 dänische IMs aufstellten und als Aufstiegskandidaten betrachtet werden konnte. Wir mussten ohne Markus und Axel auskommen. Welches Ergebnis kann man dann nur erwarten? … Falsch! Natürlich einen Sieg mit Unterstützung unserer starken Ersatzleute Michael (0,5) und Ralf (1)!!! Holger spielte eine tolle Angriffspartie gegen IM Fries Nielsen und wurde belohnt. Für mich war das Premiere (Brett 1 bei Diogenes) und konnte Remis halten gegen IM Steffen Pedersen, übrigens habe ich zwei seiner geschriebenen Bücher im Regal.

In Runde 3 – virtuell 2301, meine Elo würde reichen zum FM Titel, wenn ich aufhören würde. Aber das kann ich Euch wohl kaum antun. Gegen Kieler SG Meerbauer holten wir einen weiteren wichtigen Sieg. War aber insgesamt eine knappe Geschichte. Roman konnte überzeugend gewinnen und seinen ersten Punkt holen. Beim Stand von 4:3 musste der Gegner von Dirk unbedingt gewinnen. Sein Gegner bot zur Überraschung aller auf einmal remis an mit Mehrbauern und besserer Zeit. Somit Endstand 4,5-3,5 und wir hatten ein hervorragendes 1.Drittel mit 4-2 MP gespielt!

In Runde 4 – das kann wohl als Wettbewerbsverzehrung angesehen werden, wenn Neukloster GM Seres und IM Jasnikowski aufstellt, was vorher nicht geschah. Nun gut als Letzter musste Neukloster diese Maßnahme ergreifen, was dann auch zu einer klaren Angelegenheit wurde 2,5-5,5. Es sei noch mal angemerkt, dass es zu den amüsanten Begegnungen zwischen Neumann-Neumann und Schoenwolff-Wolf gekommen war. Und der Sponsor von Neukloster sorgte mit seinem Verhalten und Äußerungen anschließend für Gesprächsstoff.

Wir überwinterten mit 4:4 Punkten in der Tabellenmitte. Bis auf Rostock, die überlegen sind, ist der Rest der Klasse sehr ausgeglichen.,

Eiszeit, es ist Eiszeit. In Neumünster zur 5. Runde waren die Räumlichkeiten nur durch eine Fußbodenheizung ausgestattet, die wohl erst kurz vor Kampfbeginn angestellt wurde. Ich hatte großes Glück in einer verlorenen Stellung, dass mein Gegner zweizügig eine Figur einstellte. Roman gewinnt zum 3. Mal hintereinander, ganz stark. Stefan spielte seine erste Partie und gewann sie auch gleich. Auch Christian kam zu seinem ersten vollen Punkt nach einer guten Partie. Wir wurden unserer Favoritenrolle gerecht und gewannen deutlich mit 6,5-1,5, was uns dann auf den 3. Tabellenplatz brachte.

Zu Hause gegen Schwerin in Runde 6., unsere Ausgangslage war natürlich hervorragend. Wir benötigten nur noch 2 MP aus den verbleibenden 4 Runden, um die Klasse vorzeitig zu halten. Sollte doch eigentlich klappen. Vielleicht durch den Lauf der letzten drei Runden und das Selbstvertrauen, das wir getankt hatten, gelang uns ein überzeugender 2,5-5,5 Sieg gegen Schwerin. Markus konnte GM Danielsen bezwingen! Holger kämpfte sich aus seiner schlechteren Stellung raus, Stefan kam wieder zum Einsatz und erspielte einen wichtigen Punkt, bei Christian zahlte sich sein jahrelanges Turmendspieltraining aus.

Saisonziel erreicht, wie beruhigend das doch ist. Jungs Ihr ward stark! 3. Tabellenplatz verteidigt.

Die Aufstiegsfee aus Marzipan war uns plötzlich erschienen, denn es gab da so Gerüchte, dass Rostock möglicherweise gar nicht aufsteigen möchte. Gegen den Tabellenzweiten Lübeck wollten wir dann uns die kleine Chance wahren. Alles sah auch wunderbar aus, zwischenzeitlich wäre ein 6:2 Ausgang möglich gewesen, leider kippten einige Partien und wir verloren alle schlechter stehende Stellungen. Endstand nur ein Unentschieden, zu wenig wenn man den Kampfverlauf verfolgt hatte.

Vorletzte Runde gegen Pinneberg, die in Abstiegsnot waren, da einige von ihnen sich bislang in miserabler Form präsentiert hatten. Und wir träumten noch immer vom Aufstieg als Tabellendritter, da Lübeck 2 wahrscheinlich nicht aufsteigen kann, weil Lübeck 1 die 2. Liga blockieren würde. Pinneberg war gut eingestellt und konnte gegen uns bestehen. Am Ende eine gerechte Punkteteilung.

Letzte Runde. Die Aufstiegsfee war immer noch nicht verschwunden. Wir erwarteten eine Aufstellung wie in den letzten drei Runden auch, ohne polnisches Feuerwerk. Traum zerplatzte ziemlich schnell nach Sichtung dreier Polen kurz vor dem Rostocker Spiellokal. Wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt und uns die “Um-Polung“ an den letzten vier Brettern nur durch Michael umgesetzt werden konnte, dann ergibt das eine hohe 2-6 Niederlage.

Wir hatten eine fantastische Saison. Vorzeitig gesichert, entspannend, träumend vom Aufstieg obwohl wir kein Aufstiegskandidat waren, beendeten wir die Saison mit einem ausgezeichneten 4.Platz. Super Jungs!!!