Abstieg gerettet, Aufstieg verschenkt

Am letzten Februartag ging es für die Erste in die schöne Hansestadt Lübeck. Lübeck ist sowas wie die Überraschungsmannschaft der Oberliga, mit einem gar nicht so starken Kader sind sie bisher ziemlich souverän Zweiter der Tabelle.

 Wir fuhren mit Axel und Fabian. Treffpunkt war Sauermann, wobei ich erstaunt feststellte, dass es dieses Traditionsbuchhaus gar nicht mehr gibt. Wir kamen pünktlich in den heiligen Hallen an. Lübeck trat ersatzgeschwächt ohne Salov an und ich war sofort noch optimistischer!

Nach etwa 1,5 Stunden sah es richtig gut aus: Christian kam sehr passiv aus der Eröffnung heraus und war dann glücklich, als sein Remis angenommen wurde. Tsung, ebenfalls mit Schwarz, hatte den gleichen offenen Katalaner gegen Prof. Sieg auf dem Brett wie schon die Saison(s) davor. Ebenfalls lockeres remis. An allen anderen Brettern standen wir besser bzw. auf Gewinn und ich tippte auf ein 6:2.

Holger hatte das ‚Glück‘, dass er gleich nach der Eröffnung in eine Stellung kam, die ihm lag: Der Gegner spielte Siziliianisch und entwickelte sich nicht, sodass Holger schön angreifen konnte und den Gegner sehenswert zerlegte. Meine Wenigkeit hatte mit Weiss auch gleich nach der Eröffnung eine Druckstellung. Eine schöne Kombi hätte nur zu leichtem Vorteil führen sollen, doch mein Gegner verkalkulierte sich, so dass ich im Endspiel eine Qualität mehr hatte und sicher gewinnen konnte. 3:1 Zwischenstand.

Leider sah es inzwischen nicht ganz so rosig mehr aus: Axel, der nach der Eröffnung noch ein schönes Läuferpaar hatte, kämpfte gegen den Angriff mit ungleichfarbigen Läufer plus Dame. Fabain stand nach der Eröffnung ebenfalls nett, aber einige ungenaue Züge liessen ihn in ein Endspiel mit Minusbauern gleiten. Roman stand nach der Eröffnung auch glatt auf Gewinn, aber übersah einen Zug des Gegners und kämpfte mit 3 Bauern gegen Figur und einen starken Königsangriff des Gegners. Wenigstens Dirk konnte nett eine Qualität gewinnen und stand auf Gewinn.

 Um es kurz zu machen: Leider verloren wir alle schlechter stehenden Stellungen, nur Dirk gewann, sodass ein viel zu schlechtes 4:4 herauskam. Da war deutlich mehr drin. Positiv ist einzig und allein die Tatsache, dass wir als Dritter und 9 Mannschaftspunkten uns vor dem Abstieg gerettet haben. Unsere Chance auf den Aufstieg haben wir aber verschenkt (es gehen Gerüchte um, dass Rostock nicht aufsteigen will).

 Nachdem die REmisseuche bzw. die Angst zu verlieren aus der Mannschaft gewichen ist, fällt mir auf, dass schlechter stehende Endspiele praktisch immer verloren werden. Das muss sich ändern!

 Nächster Kampf ist Zuhause gegen Pinneberg und ich bin hochmotiviert die abzuschiessen, schon allein weil ich keine Lust habe, nächste Saison da hinfahren zu müssen.