Knapp raus aus dem Pokal

In der ersten Runde auf Bundesebene sind wir gegen den leicht favorisierten niedersächsischen Oberligisten Union Oldenburg vor einem Zuschauer (Danke Kai!) etwas unglücklich mit 1,5:2,5 aus dem Pokal geflogen.

Offenbar wollten die Oldenburger nichts anbrennen lassen und boten ihren Spitzenmann IM Martin Bräutigam (ELO 2391) auf, um mit Weiß am ersten Brett einen wichtigen Punkt zu sammeln. Aber nicht mit Tsung! Er zog der lahmen weißen Eröffnungsbehandlung mit einem damenindischen Aufbau schnell den Zahn und man hatte auch im späteren Verlauf eigentlich nie den Eindruck, dass er ernsthaft in Gefahr gewesen war. Nach gut viereinhalb Stunden war das starke Remis dann im Sack. Roman hatte mit Weiß gegen Altmeister Ernst Heinemann (2199) erst einen Wolga-Bauern mehr, konnte den üblichen Druck aber nur mit der Rückgabe des Bauern abschütteln. Auch hier war das Remis die logische Folge. Am vierten Brett stellte Christian seinen Gegner Max Meessen (2141) mit Schwarz schnell vor Probleme und erreichte eine tolle Grünfeld-Stellung und Zeitvorteil. Leider vergab eine einzige Unachtsamkeit den Vorteil und wir mussten froh sein, dass er sich noch geschickt ins Remis retten konnte. So kam meiner Weißpartie gegen Berthold Wittje (2266) die Schlüsselrolle zu. Und es sah nach der Eröffnung gut aus! Das schwarze Gegenspiel war unter Kontrolle und Michael erfreute sich an Raumvorteil und Läuferpaar. So wurde folgerichtig zur Attacke geblasen. Dass Rechenmonster Fritz dabei gleich an mehreren Stellen die Daumenschrauben nachhaltiger angelegt hätte, ist nicht so wirklich verwunderlich, aber einen echt simplen Damengewinn hätte selbst der Diogenes-Hobbytaktiker sehen sollen:

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Genau genommen hat Patzer ihn auch gesehen (27.Tf3 und gegen Th3 ist kein Kraut gewachsen), sich in Zeitnot aber beim Abzählen der schwarzen Gegeneroberungen nach 27.-Te8 schlicht und einfach verzählt…. Tss… So konnte später ausgerechnet diese Dame noch zur Matchwinnerin werden und sich für zwei Türme gewinnbringend vom Brett verabschieden. Schade, schade, so müssen wir die lange Pokalmühle wieder von vorne beginnen. Ab dem 6.3. geht es wieder auf Hamburger Ebene los.