Deutsche WK M-Meisterschaft

Vom 7.-10.5 fuhr die CPG-Mädchenmannschaft zur deutschen Meisterschaft nach Karlsruhe. Mit dabei waren zwei Spielerinnen vom HSK, Vivien und Diana, Albetina und zwei 5-Klässlerinnen, Johanna und Merle.
Die Hinfahrt verlief ohne große Probleme, wir hatten einen der wenigen Züge gebucht, der trotz Streik noch fuhr. Als wir die Setzliste zu Gesicht bekamen, war ich schon ein wenig überrascht, dass wir an 5 gesetzt waren, da ich dieses Turnier schon ein wenig stärker in Erinnerung hatte.

Zunächst spielten wir am Freitag in der ersten Runde gegen das Warndt-Gymnasium aus Völklingen (Saarland). Ohne große Probleme gab es ein 3-1, die älteren Spielerinnen gewannen sicher, so dass die Niederlage von Merle nichts ausmachte. In der zweiten waren wir auch favorisiert, wir spielten gegen Lingen (Setzliste Nr.12), die überraschend in der ersten Runde das Gymnasium aus Aschaffenburg besiegten.
Auch diese Hürde wurde leicht genommen, auch Merle gewann jetzt, so dass es ein klares 4-0 gab.
Lediglich Vivien gewann ein wenig glücklich, da ihre Gegnerin ein völlig inkorrektes Opfer nicht annahm und sich lieber mattsetzen ließ.

In der letzten Runde gab es den ersten Brocken, die Nr.2 der Setzliste Bad Mergentheim. Mit 6-2 MP waren wir immer noch vorne vertreten und durften uns nun mit der Setzliste Nr.3 messen, die nach schwachem Start wieder auf dem Vormarsch waren. Auch hier gab es eine positive Überraschung. Nach der erwarteten Niederlage an Brett 4 und einem schnellen Remis von Albetina gab es durch Siege von Vivien und Diana den nächsten Mannschaftssieg. Auch hier wurde teilweise die Zeitnot der Gegnerinnen sehr gut ausgenutzt.
Hier enttäuschte die Mannschaft, mit der schwächsten Turnierleistung gab es ein 0-4. Dennoch konnte man mit dem ersten Turniertag zufrieden sein.
Als Rahmenprogramm ging es abends ins Kino (Kaufhaus-Cop), die Älteren guckten später noch Fußball HSV-Freiburg (1-1).

Samstag morgens wartete die Nr. 7 der Setzliste auf uns, Bad Hersfeld aus Hessen. Da wir an Brett 4 leider zu schwach waren, lag der Druck auf den anderen drei Spielerinnen, die diese Aufgabe zwar etwas glücklich, aber erfolgreich meisterten, so dass ein Remis von Vivien zum nicht unbedingt erwarteten Sieg ausreichte.

Nun wartete der designierte deutsche Meister und Titelverteidiger aus Trier auf uns und es geschah unglaubliches: An Brett 4 wurden wir pattgesetzt, beide Spielerinnen spielten aber weiter bis unsere Spielerin Johanna schließlich mattgesetzt wurde. Nach einem Sieg von Diana und einem Remis von Vivien trotz Mehrfigur schien der Kampf verloren. Aber der Schiedsrichter rekonstruierte Johannas Partie und entschied, dass das Patt die Partie bereits beendete. Und auch Albetina drehte ihre total verlorene Partie irgendwie, so dass ein unerwartetes 2-2 heraussprang.

Mit 7-3 MP waren wir immer noch vorne vertreten und durften uns nun mit der Setzliste Nr.3 messen, die nach schwachem Start wieder auf dem Vormarsch waren. Auch hier gab es eine positive Überraschung. Nach der erwarteten Niederlage an Brett 4 und einem schnellen Remis von Albetina gab es durch Siege von Vivien und Diana den nächsten Mannschaftssieg. Auch hier wurde teilweise die Zeitnot der Gegnerinnen sehr gut ausgenutzt.

Ein sensationeller zweiter Tag ging zu Ende. Man lag in der Tabelle auf Platz 3 und hatte gegen viele starke Gegner schon gespielt, so dass man auf einen schwächeren Gegner in der letzten Runde hoffen konnte. Von Platz 2-6 war noch alles möglich.

Die älteren Mädchen interessierte das aber nicht. Sie verschwendeten nur den Gedanken daran, wie man den letzten Abend bzw. die letzte Nacht zum Tag machen könnte, das Schachturnier war auf einmal egal. Schade, dass hier in keinster Weise gesehen wurde, welche Freiheiten sie über das ganze Turnier besessen hatten und wie sie ihre Grenzen maßlos überschritten. Irgendwie auch bedenklich, dass einige schon selbst als Leiter mit auf Reisen fahren dürfen und so verantwortungslos handeln, aber auch hier sind andere gefragt, z.B. die Vereine und Eltern.

In der letzten Runde gab es dann auch noch mit Düsseldorf die Nr. 4 der Setzliste. Nach einer Niederlage an Brett 4 von Merle verlor auch Albetina sang- und klanglos. Der 0-2-Zwischenstand gab kaum noch Hoffnung auf Platz drei, zumal Diana völlig desillusioniert spielte und mit einer Figur weniger eigentlich keine Chance hatte. Aber auch diesmal spielten Vivien und Diana ihre Schnellschachqualitäten aus und schafften ein 2-2. War das der Platz auf dem Treppchen? Leider nein, da Bad Hersfeld den Tabellenführer Trier verdient mit 3-1 besiegte und somit Dritter wurde. Ein Brettpunkt fehlte.
Aber das war den älteren Mädchen ja sowieso egal. Deutscher Meister wurde Bad Mergentheim aus Württemberg.

Alles in allem war der vierte Platz aus schachlicher Sicht ein erfolgreiches Turnier. Viel Glück in den Schachpartien, Pech in der Auslosung, teilweise eine schlechte und respektlose Einstellung der älteren Spielerinnen rundeten den nicht schachlichen Teil ab.

Einzelergebnisse: Vivien 5/7, Diana 5/7, Albetina 4,5/7, Merle 1/ 4, Johanna 0,5/3

Sicherlich viel dazu gelernt haben die beiden jüngeren Mädchen, die den Niederlagen trotzten und die Lust am Schachspielen nicht verloren. Für eine Diogenes – Schulschachgruppe war es nach langer Zeit mal wieder eine vordere Platzierung bei einer deutschen Meisterschaft.

Kai Schoenwolff