HSK 21 – Diogenes 4: „Spitzenspiel“ mit Anlaufschwierigkeiten

Gestern stand das Spitzenspiel beim HSK 21 an. Vor dem Spiel lagen wir einen Brettpunkt hinter dem HSK, daher war es schon ganz wichtig, mit einer vernünftigen Aufstellung anzutreten. Bis 18:50 war ich da ganz optimistisch, dann empfing mich Kai mit der Nachricht, dass einer unserer Spieler am MCG gehört hat, dass ein anderer der vorgesehenen Spieler nicht kommen würde. Interessant, wenn man sowas keine 10 Minuten vor Kampfbeginn erfährt. 15 Minuten und einige Telefongespräche später stand fest, dass der vorgesehene Spieler (dem ich unsere Aufstellung drei Tage vorher geschickt hatte) nicht kommen würde und auch die kurzfristig angerufenen Ersatzspieler nicht einspringen konnten. Also wurde die Aufstellung schnell umgeschmissen und Fabian an 4 als kampflose Verlustpartie eingesetzt.

Zum Glück spielte der HSK auch nicht in Bestbesetzung, die bisher bei 100% liegenden Bretter 1 und 3 fehlten. Und so entwickelte sich ein Kampf, der etwas langsamer anlief als die letzten Runden. Trotzdem, nach ca. 90 Minuten liefen noch alle Partien, aber wir standen eigentlich überall recht ordentlich. Kai hatte eine recht ausgeglichene Stellung, mit vielen verkeilten Bauern und leichten Raumvorteil. Ich fühlte mich, nachdem ich ausnahmsweise in der Eröffnung nicht unter starken Druck geraten bin, ziemlich wohl in meiner Stellung, insbesondere als ich die offene d-Linie unter Kontrolle hatte und zudem meinem Gegner einen Doppelisolani verpasst hatte. Stockfish sieht die Stellung dennoch so gut wie ausgeglichen.

Ramona hatte eine recht angenehme Stellung, und bei Klaus deutete sich der erste Sieg an – nach seinem üblichen Gambit brach irgendwann die gegnerische Stellung völlig zusammen, so dass mindestens ein Qualitätsgewinn in der Luft hing. Auch bei Jason hatte sich die anfangs noch recht ausgeglichene Stellung in eine klare bessere Stellung verwandelt. Auch Bryan hatte leichte Vorteile, Jeanette hatte sogar einen Mehrbauern und Angriff.

Gegen 21 Uhr kamen dann die ersten Punkte – erst gewann Klaus, wenig später erzielte Jason die Führung. Ramona und Bryan standen mittlerweile klar auf Gewinn (was in der Kreisliga nicht immer eine Bedeutung hatte), und als mein Gegner seinem Brett 1 bat, besser nicht Remis zu spielen, bot ich in leicht besserer Stellung mal ein taktisches Remis an, was er als Mannschaftsführer schon aus psychologischen Gründen nicht annehmen durfte. Wenig später erlaubte ich dann Jeanette ein Remis, obwohl sie eigentlich besser stand – allerdings hatte sie müdigkeitsbedingt die Befürchtung, das Ganze noch wegzuwerfen. Damit war der Kampf im Grunde entschieden, zumal auch Kai seinen Raumvorteil schön ausnutzen konnte. Und so konnten Kai und Ramona Siege einfahren, und als mein Gegner die Zeitkontrolle mit 4 Sekunden auf der Uhr geschafft hatte, nahm er in mittlerweile völlig ausgeglichener Stellung mein zweites Remisangebot an. Nur Bryan musste noch seinen Sieg nach Hause fahren, aber gegen 22:40 war ein unerwartet hohes 6:2 erreicht.

Damit stehen wir nach 4 Runden mit 8 Punkten recht klar an der Tabellenspitze, zumal wir von den ersten 4 Verfolgern bereits 3 geschlagen haben. Von daher sind wir sicherlich auf Aufstiegskurs, wobei man natürlich abwarten muss, wie das Ganze aussieht, wenn mal ein paar der älteren Stammspieler ausfallen.