SC Diogenes 4 – Erfolg im Peter-Gedächtnis-Kampf

Nach den Ereignissen dieser Woche habe ich unseren Saisonauftakt einem unserer aktivsten langjährigen Mitglieder gewidmet – und ich muss sagen, der Kampf hätte Peter durchaus zur Ehre gereicht.

Die Ausgangssituation war nicht wirklich gut – Diogenes 1 und 2, Jobwechsel, Konzerttickets, Geburtstage und diverse andere Gründe sorgten dafür, dass wir nur zu siebt bei der relativ neuen Mannschaft vom SC Sternschanze antreten konnten. Dazu hatten wir an den vorderen Brettern gegen David Ravina und Kay Rahn mit jeweils ca. 200 DWZ-Punkten Rückstand nicht so viel zu erwarten, an 4-8 sah es in Summe relativ ausgeglichen aus. Dazu kam eine etwas chaotische Anreise. 3 unserer Spieler verliefen sich auf dem Weg von Hauptbahnhof Süd zum Hauptbahnhof, ein weiterer rief mich an, weil er das in 25 m Entfernung befindliche Vereinslokal nicht fand, ich hatte die erwarteten Parkplatzprobleme, und Ramona kam sogar gegen alle Regeln zu spät. All dies Chaos führte dazu, dass nur unsere 5 Jungendspieler um 19 Uhr vor Ort waren.

Und dann ging es plötzlich los. Ich kam gegen David erstaunlich gut aus der Eröffnung, bei Ramona stand es ausgeglichen, Jason hatte eine etwas scharfe Stellung, bei Bryan stand es ausgeglichen, Albert stand leicht gedrückt, Friedrich stand etwas besser, sein Gegner spielte ihm allerdings zu langsam, und bei Tom sah es ok aus. Und dann die absolute Sensation – dank einer taktischen Finesse erzielte Ramona das 1:0. Derweil begann es auf Jasons Brett zu brennen:

16. Sxe6? Sieht ja auf den ersten Blick richtig böse aus – Gabel auf Dame und Turm, und wenn man den Springer schlägt, schlägt die Dame nach g6. Doch Weiß hat seine Deckung vernachlässigt. 16. … De7 Hoppala, da droht ja ein Grundlinienmatt.

17. Lh6 Tfe8 18. d5 Sxd5 19. Te4 fxe6 20. g4 Sf6 21. Lg5 hxg4 22.Txg4 Kg7 23. Lh6+

Nun geht zum Glück noch Kh8, und Weiß versuchte noch 10 weitere Züge, doch noch zum Matt zu kommen.

Zwischenzeitlich passierte einiges an den anderen Brettern. Tom stand immer besser und erzielte unsere Führung. Da konnte ich Bryan sein Remis genehmigen. Und bei mir? Da opferte David auf einmal eine Qualle. Ich war mir mit meinem Rechner einig, dass dies nicht die optimale Lösung war – allerdings hielt ich meine Stellung für besser, als es der Rechner tat. Und etwas später gab es dann folgendes Endspiel:

Hier musste ich mal zeigen, was ich bei Markus gelernt habe. Nun ja, anscheinend nicht so viel. Doch den ersten Fehler machte mein Gegner, den ich aber 2 Züge zurück gab. Dann machte ich noch einen Fehler, der mich 1,5 Bauerneinheiten kostete, doch der direkte Konter brachte mir dann doch anstelle eines vermutlich remisen Damenendspiels den Sieg. Bei Interesse könnten wir uns das ja beim nächsten Training noch mal ansehen.

Dann konnte sich auf Friedrich durchsetzen – er hatte lange Zeit einen Mehrbauern, und als er diesen verwerten konnte, war der Mannschaftssieg perfekt.

Den fünften Sieg machte dann Jason perfekt, und so waren alle Partien bis auf die von Albert zuende – da waren noch 28 Steine auf dem Brett. Doch trotz des materiellen Ausgleichs brach seine Stellung allmählich zusammen, und so endete der Kampf mit einem 5,5:2,5 Auswärtssieg, mit dem ich vorher nicht wirklich gerechnet hatte.