Oberliga Runde 1 – Ein Kampf an 6(?!) Brettern

Gestern empfingen wir zum Saisonauftakt den HSK im Fahrenkamp zur ersten Runde.

Zuvor jedoch ein kurzer Überblick über die diesjährige Oberliga. Nominell betrachtet sind wir, wie schon in der letzten Saison auch, Mitfavorit auf einen Abstiegsplatz. Das muss nicht unbedingt etwas heißen, so hat Marmstorf jetzt bereits dreimal in Folge als klarer Außenseiter den Klassenerhalt geschafft, und doch könnte es in diesem Jahr besonders schwierig werden.

Schaut man sich die Aufstellungen an, so findet man bei der halben Liga Titelträger aus dem In- und Ausland, bei denen für Außenstehende völlig unklar ist, wer denn möglicherweise spielen könnte und wer nicht. Das ist selbstverständlich legitim und doch hoffe ich, dass die Unterschiede zwischen den Runden nicht allzu gigantisch werden.

Doch zurück zum Kampf. Wir konnten nicht unsere nominellen ersten 8 aufbieten, der HSK allerdings auch nicht. Und so gingen wir als Außenseiter, nicht jedoch als krasser Außenseiter in den Kampf. Während zur Ansprache zu Partiebeginn noch zwei Spieler eintrudelten, fehlten sowohl beim HSK als auch bei uns noch je ein Spieler. Dabei dachte ich mir zunächst nicht viel, mein Gegner, der gleiche wie im Vorjahr, war auch damals nicht zum Partiebeginn da, während ich mit unserem noch fehlenden Spieler am Vortag noch kurz Kontakt hatte und dementsprechend von einem Kommen ausging. Rund 30 Minuten später stand es 1:1 durch Kampflose. Äußerst ärgerlich. Leon verlor den Kampf mit seinem Wecker und kam dann zwar, allerdings nicht mehr innerhalb der 30 minütigen Karenzzeit, sondern leider erst kurz danach. Dem HSK erging es eigentlich noch schlimmer. So war ihr in der Mannschaft gemeldeter, an diesem Tag aber nicht spielender Mannschaftsführer vor Ort und musste mit ansehen, wie die Karenzzeit ablief, ohne selber noch eingreifen zu können. Im Endeffekt also zwei absolut unnötige kampflose Partien.

An den weiteren Brettern liefen die Partien ohne Probleme und zunächst passierte auch nicht allzu viel. Markus hatte keine Probleme, Fabian hatte irgendetwas verwechselt und stand gedrückt, aber nicht hoffnungslos, Axel hatte eine symmetrische Struktur, aus der auf einmal aus dem Nichts klarer Vorteil kam, Roman hatte einen Mehrbauern bei gleichzeitig guter gegnerischer Kompensation, bei Christian entstand eine gefühlt ausgeglichene Stellung und Kai stand seltsam, was allerdings vermutlich so schlecht nicht wahr, sondern nur der ganz speziellen Eröffnung zuzuschreiben ist (Nachspielende werden erkennen, was gemeint ist).

Im weiteren Verlauf endeten die Partien bei Roman und Markus friedlich, bevor Axel uns nach dem Ausnutzen einer Fesselung sicher in Führung brachte. Fabian stand allerdings weiter gedrückt, bei Christian verflüchtigten sich sowohl die aktiven Figuren als auch die Zeit und Kai sammelte zwar Bauern ein, musste allerdings gewaltig auf seinen König aufpassen und spielte auf einmal auch nur noch mit seinem Inkrement. Anschließend gelang Christian durch einen hübschen Zugwiederholungstrick das Remis, sein Gegner hatte schlichtweg keine Zeit seinen Freibauern auf der zweiten Reihe umzuwandeln. Kai hingegen fand mit jeweils nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr nicht die beste Verteidigung und wurde am Ende unter Turmopfer hübsch Matt gesetzt. Dennoch vielen Dank für Deinen Einsatz! So blieb es an Fabian, die die ganze Partie über passive, aber verschachtelte Stellung zusammen zu halten. Er schaute alle wichtigen Punkte zu überdecken, wonach sein Gegner darauf verzichtete weitere Gewinnversuche zu unternehmen.

Letztendlich also ein 4:4, meiner Ansicht nach absolut leistungsgerecht und für uns ein durchaus brauchbarer Punktgewinn zum Start. Für uns geht es am 11.11. bei Königsspringer weiter, wo wir voraussichtlich wieder als nicht chancenloser Außenseiter eine Überraschung schaffen wollen.