Diogenes 4: Zu viel gemüllert

Letzten Freitag bestand nochmals die Gefahr, dass wir doch noch aufsteigen könnten – mit einem Sieg bei HSK21 hätten wir zumindest nach Mannschaftspunkten mit unserem Gegner gleichziehen können, auch wenn die 9 Brettpunkte Rückstand noch immer relevant gewesen wären. Da der HSK aber in der letzten Runde noch nach Langenhorn musste, hätte uns bei einem Sieg ein unentschieden gegen NTSV vermutlich für Platz 4 gereicht.

Aufgrund dieser Gefahr war ich durchaus beruhigt, dass wir nur 7 Spieler aufbieten konnten. Was bei dem Duell (beeinträchtigt durch Bullenhitze im Spielsaal und einem Grillfest vom SC Eilbek direkt nebenan) noch zusätzlich interessant war: Bekanntlich ist der beste Spieler, der für beide Vereine gespielt hat, Karsten Müller. Dem zur Ehre haben wir in diesem Duell insgesamt 4 Müller aufgestellt, mit einer 3:1 Quote für den HSK. Und letztlich spiegelte sich das auch im Endergebnis wieder.

Ich kam eigentlich ganz ordentlich ins Spiel. Dann gab es aber eine Situation, wo ich mich zwischen einem Rückzug (und daraus resultierend gegnerischen Druck) und einem Zug, der mir etwas seltsam anmutete, entscheiden musste. Ich entschied mich für die lustigere Variante. Im nächsten Zug zeigte mir mein Gegner (Hans-Jörg Jantzen, bislang 7/7 und 300 DWZ stärker als ich), welchen offensichtlichen Zug ich übersehen hatte, und ich musste meine Bauernstruktur vorm König komplett verderben, um nicht die Dame zu verlieren. Es dauerte noch ein bisschen, aber 2 Türme auf der offenen h-Linie samt gegnerischen f3-Bauern ließen meinem König auf g1 irgendwann nicht mehr den nötigen Freiraum.

Zuvor hatte bereits Friedrich das Müller-Duell verloren, während Felix mit Minusbauern im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern remisieren konnte. Jason stand auf Gewinn, aber aufgrund einer anderen Stellung erlaubte ich Jeanette ein Remis. Eigentlich hatte sie anfangs guten Angriff, sie spielte aber nicht konsequent genug und so ging das Ergebnis in Ordnung. Außerdem fand sie es zu heiß zum Schachspielen.

Eine völlig verkorkste Partie spielte Johann. Obwohl ich noch seinen Sieg in Runde 3 beim DSAM-Cup-Finale im Hinterkopf hatte, fehlte mir schon bald die Fantasie, wie er das noch gewinnen wollte. Irgendwann verlor er dann nach Zeit, allerdings war seine Stellung ohnehin mehr als tot.

Zumindest Jason konnte seine Partie, die aus logistischen Gründen im Erdgeschoß stattfand, gewinnen – und das war auch eine klare Angelegenheit. Blieb noch (wie so häufig) Ramona. Ein Remisangebot hatte sie abgelehnt, eigentlich stand sie auch aktiver, dann zog sie aber g5-g4 in einer Situation, wo das offenkundig nicht funktionieren konnte. Sie meinte hinterher, dass sie keine andere sinnvolle Idee hatte, trotzdem war das die falsche Entscheidung. Am Ende stand ein eigentlich zu deutliches 6:2 und damit der Aufstieg für die HSK-Mannschaft. Für uns geht es nächste Woche um Platz 3-5, was unserer Spielstärke entsprechen würde, wenn wir immer in Bestbesetzung spielen würden. Da wir von den real aufgestellten Spielern nur Platz 8 der DWZ-Rangliste belegen würden, ist auch das schon ein großer Erfolg.