SC Diogenes 3: Theoretischer Teilerfolg gegen HSK 8

Nachdem wir in den ersten 3 Runden immerhin 3,5 Brettpunkte geholt hatten, durften wir gestern erstmals gegen eine Mannschaft aus den Top 3 der Setzliste antreten. Zur Einstufung: bei einer Aufstellung rein nach Zahlen würde von unserer geplanten Stammbesetzung Kai als zweitbester unserer Spieler beim Gegner an 8 spielen (wenn man Merijn van Delft als Dummy betrachtet). Allerdings hatten wir insofern etwas Glück, dass der HSK diesmal 3 Ersatzspieler (aus 3 verschiedenen Mannschaften!!!) benötigte, da die nominellen Bretter 1,3,4,6 und 7 fehlten – was die reale DWZ-Differenz auf 157 Punkte reduzierte, ich war sogar von den Zahlen her Favorit.

Leider traten wir auch diesmal nur mit 7 Spielern an, da ich erneut keinen Ersatzspieler auftreiben konnte – was möglicherweise daran lag, dass SC Diogenes 4 heute spielt und ich aufgrund einer Dienst + Privatreise erst am Montagabend mit der Suche beginnen konnte. Immerhin konnte ich Alex noch vor dem Plättchenfall an den Kampf erinnern, da gab es ein kommunikatives Missverständnis.

Der Kampfverlauf war nicht übermäßig spannend – Fabian investierte sehr viel Zeit in einen Angriff, der letztlich nicht funktionierte – 0:2. Hans Werner verlor leider die Kontrolle über den Damenflügel und wurde zusammen geschoben, ich hätte vermutlich irgendwann ein Opfer auf h3 probiert, dass aber wohl auch nicht gereicht hätte – es war aber schnell abzusehen, dass er verlieren würde, wenn ihm nicht schnell etwas am Königsflügel gelingt – 0:3.

Kommen wir zu meiner Partie:

An dieser Stelle wollte ich mir keinen Isolani auf d3 verpassen, daher wurde es wild:

19. Kf3: Dh3 20. Dc7: Sd7 21. Dc4+ Kh8

Plötzlich merkte ich, dass ich auf mein geplantes 22. Dg4 dank e4+ ein Problem bekomme. Auf 23. de4: folgt Se5+ mit Damenverlust, auf 23. De4: oder Ke4: geht die Dame dank f5 verloren. Und auch auf andere Züge drohten viele dieser Motive. Also Flucht nach vorne:

22. Dh4 e4+ 23. Ke4: Te8+ 24. Kd4 De6 25. Kc3 Db3+ 26. Kd2 Db2:+ 27. Sc2 Tac8 28. Tec1

Hier übersah mein Gegner eine Feinheit und dachte, er könnte den entscheidenden Materialvorteil erzielen. Ich konnte noch nicht abschließend klären, ob ich 28. …, Sc5 hätte überleben können, eine Verteidigungsvariante wurde mir gegenüber noch nicht widerlegt (P.S.: mittlerweile hat mich Fritz überzeugt, dass Sc5 einer von verschiedenen Gewinnzügen war (-8,5)), aber in der Partie ging es anders weiter:

28. …, Tc2:+ 29. Tc2: Da1: und nun folgt die böse Überraschung: 30. Da4:

Plötzlich drohen ganz viele Grundlinienmatts, aber mit 30. …, b5 31. D:b5 Dd4 könnte Schwarz noch minimalen Vorteil halten.

30. …, De5 31. Dd7: De2: 32. Kc1 De5 33. d4 De1+ 34. Kb2 h6 35. Db7: Te2 36. Dc8+ Kh7 (der letzte Fehler) 37. Te2: De2:+ 38. Dc2+ 1:0

Leider sah es an den verbliebenen Brettern nicht so schön aus, Alex, der seinen Zeitnachteil zwischenzeitlich aufgeholt hatte, stand vor kaum lösbaren Problemen und wenig Zeit, auch Sven hatte mittlerweile seine anfänglich gute Stellung nicht ganz halten können und dabei zu viel Zeit investiert, und beiden ging die Zeit aus – 1:5.

Kais Turm hatte in seinem Endspiel leider ein wenig verlaufen, so dass der generische Freibauer etwas zu schnell wurde, aber Michael konnte in beiderseitiger Zeitnot den entscheidenden Vorteil erlangen. Am Ende ein 2:6, was gegen unseren theoretisch stärksten Gegner unser bislang bestes Ergebnis war.