Ramada Cup in Bergedorf

Seit 15 Jahren wird die Deutsche Schach Amateurmeisterschaft ausgespielt, und mit den Jahren wurde die Turnierserie immer beliebter. Anfangs auch bei uns im Verein. Im vierten Jahr zum Beispiel konnten sich 4 Diogenesen für die Endrunde qualifizieren. Es gab Jahre, da hatten wir beim Hamburger Qualifikationsturnier zweistellige Teilnehmerzahlen und einmal sogar einen eigenen Analyseraum.

In diesem Jahr gab es genau einen Teilnehmer vom SC Diogenes (die Schachfreunde hatten z.B. 14). Von daher kann ich den Bericht zu diesem Turnier auch recht kurz fassen. In der ersten Runde erreichte ich nach schwachen Start ein leicht besseres Endspiel, dass ich aber nicht zum Sieg führen konnte. In Runde 2 habe ich mich an einer Stelle verguckt, daraufhin eine grottenschlechte Stellung (zwischenzeitlich -4,5) und begann dann zu bluffen. Meine zahlenmäßig schwächerer Gegner bekam es wohl etwas mit der Angst zu tun, zog unnötigerweise sein Material zur Verteidigung zusammen und bekam irgendwann das Problem, dass die Zugmöglichkeiten knapp wurden. Daraufhin versuchte er sich mit einem falschen Manöver Luft zu verschaffen und innerhalb von 3 Zügen kippte die Stellung um 7 Bauerneinheiten, woraufhin sein Plättchen fiel.

Nach diesem brauchbaren Start – noch 3 Siege und die Quali wäre wohl sicher gewesen – mißhandelte ich den Rest des Turniers. Insbesondere am Samstag spielte ich reines Kaffeehaus-Schach. Vormittags stand ich durchgehend schlecht – allerdings mit Schummel-Chancen, da beide Seiten gleichzeitig Mattangriffe starteten. Als ich dann endlich die Ausgleichschance hatte, überzog ich die Stellung leider und damit war das Turnier gelaufen.

Am Nachmittag hatte ich eine schöne Angriffsstellung, wurde dann aber zu unvorsichtig und ließ einen gegnerischen Freibauern marschieren. Das Endspiel mit S+L gegen D wollte ich mir dann nicht mehr geben.

Entsprechend motiviert spielte ich am Sonntag gegen einen Gegner, der mein Weiß-System spielte. Ich versuchte mich zu erinnern, gegen welchen Aufbau ich immer Probleme hatte und warf eine Riesen Angriffsmacht gegen seinen König. Als er sich kaum noch bewegen konnte, verpasste ich es leider, im richtigen Moment das Angriffsziel zu ändern, und plötzlich stand ich im Springerendspiel mit 3 gegen 5 Bauern. 1,5/5, damit habe ich die DWZ-Verbesserung aus dem letzten Ramada-Cup und dem Clubturnier wohl wieder wett gemacht.

Was die 14 Schachfreunde betrifft: Florian Kull und Michael Keuchen schafften jeweils mit Platz 6 die Qualifikation für die Endrunde.