SC Diogenes 3 – Schlimmer als Bayern München

Wie wir ja auch schon beim Fußball öfters erlebt haben, fehlt es der einen oder anderen Mannschaft nach dem Erreichen eines Ziels deutlich an Spannung – mit teils unwürdigen Folgen. Dies gab es auch gestern Abend bei Concordia 2 – Diogenes 3 zu bewundern.

Zur Erinnerung: wir waren seit Dienstag Abend bereits mit 15:1 Punkten aufgestiegen, Concordia hatte bislang 0 Mannschaftspunkte und als bestes Ergebnis 3 3:5 Niederlagen. Uns fehlten Alex G. und Kai, wir brauchten aber keinen Ersatzspieler. Von den Zahlen waren wir im Schnitt 182 DWZ-Punkte besser, wobei der geringste Vorsprung an Brett 2 bei 95 Punkten lag. OK, Ramonas Gegner hat noch keine DWZ und wird nach der Saison wohl nur 74 Punkte hinter ihr liegen, aber eigentlich sollten wir schon als Favorit gelten.

Unter den Augen von Edelfan Markus starteten wir eigentlich ganz akzeptabel. Michaels Dame wütete am gegnerischen Königsflügel (er meinte nach der Partie, er hatte ziemlich am Anfang ein gegnerisches Schach völlig übersehen, das hätte auch schief gehen können), Robert opferte einen Bauern in der Eröffnung, ich hatte Raumvorteile und bei Oguz sah es schon früh danach aus, dass es durch ihn zu einem Gemetzel kommen könnte. Dann kam da aber der Bayern-Faktor.

Oguz gewann, Michael stand gut, da sah ich ein recht lustiges Manöver, das mir mindestens einen Mehrbauern plus zertrümmerter Königsstellung bringen sollte.

S:g7

Zuerst einmal übersahen wir alle, dass L:f6 die bessere Wahl war, und nach der Verteidigung 1. .., Td2 sieht meine Dame schon dumm aus der Wäsche. Am dümmsten war die Partiefortsetzung 2. De5 T:f2 3. K:f2 Sg4+, aber auch 2. De3 scheitert an 2. .., T:b2 3. Dg5 Se4 4. T:e4 f6 5. Dg4 D:g7 6. D:e6 Kh8. Fritz empfiehlt 2. Sh5 aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Na ja, Michael konnte das 2:1 erzielen, aber plötzlich wurde Alex K. (DWZ-Vorteil 253 Punkte, bislang mit 5/6 ohne Niederlage) zertrümmert – 2:2.

Fabian hatte leichte Zeitprobleme und nach deren Lösung eine remise Stellung, die er dann auch spontan beendete.

Blieben Ramona, Sven und Robert. Robert wartete immer noch darauf, dass er irgendeinen Vorteil aus seinem Bauernopfer ziehen könnte. Ramona (mit Schwarz) hatte eine wunderbaren Läufer auf h3, der dank ihrer Bauern auf h5 und g4 dort auch auf ewig bleiben sollte und so nicht mehr am Spiel teilnahm – es sei denn, sie bekommt irgendwann mal ein Grundlinienmatt hin. Gut, der gegnerische Läufer auf h1 machte nicht viel mehr, aber hatte zumindest noch Fluchtperspektiven. Kurz gesagt – je länger die Partie dauerte, desto schlechter sah ihre Stellung aus.

Zumindest war da noch Sven. dort gab es gewisse Aussichten, immerhin hatte er ein Endspiel mit 2L + 7B gegen L+S+6B. Da er gewinnen wollte, versuchte er die Bauernstruktur etwas aufzubrechen, doch ein einfaches Einstellen des h6 -Bauern half da nicht wirklich, und plötzlich hatte er das Endspiel L+4B gegen L+5B. Schweinsteiger lässt grüßen.

Als wir uns schon mit der Niederlage abgefunden hatten, hatte Sven plötzlich den gegnerischen Läufer gewonnen und dazu einen Freibauern, während sein Läufer und 1 Bauer  die 3 gegnerischen Bauern am anderen Flügel doch ziemlich behinderten – 3,5 : 2,5. Dann kam Roberts Gegner im 41. Zug auf die Idee, seine Dame etwas aktiver zu stellen und so den Vorstoß der verbundenen Zentrumsbauern zu unterstützen. Das sah eigentlich recht mächtig aus. Dummerweise deckte die Dame vorher das Feld g1, das so ein schönes Ziel für Roberts Dame wurde. Da der versteckte Läufer auf d7 das Feld h3 überdeckte, stellte sich dummerweise heraus, dass der Zug korrekterweise Dg1 Matt hieß – eine einzügiges Selbstmatt an Brett 2 beim Stande von gefühlt 3,5:3,5 ist vergleichsweise unglücklich.

Da machte Ramonas Niederlage nichts mehr aus, völlig unverdient gewinnen wir auch den letzten Kampf – Concordia ist dagegen haarscharf am ersten Mannschaftpunkt vorbei geschrammt.