Stadtliga: schwer erkämpftes 7 : 1 gegen Volksdorf – und hallo Schachverband!

7:1 – sowas geht oft etwas schneller – aber erst nach Mitternacht endete die letzte Partie! Inmitten der allgemeinen Personalnot konnte die Zweite in Runde 5 stark wie selten aufstellen, z. B. auch deutlich stärker als in allen Landesliagkämpfen des letzten Jahres! So gesehen: Pech für die Volksdorfer, die um den Klassenerhalt kämpfen – und das tun Sie wirklich! Außer einer frühen Niederlage nach einem groben Schnitzer wurde an den meisten Brettern bis weit in die vierte Stunde gekämpft und in 4 Partien noch darüber hinaus. Damit ist auch klar: das Ergebnis fiel zu hoch aus – auch wenn die Punkte nicht verschenkt wurden – es lief für die Favoriten einfach einigermaßen nach Plan – Highlight an Brett 1: Michaels Remisangebot wurde von Günter Klemm mutig aber auch chancengerecht abgelehnt, weil es 2:0 für uns stand. In komplizierter Zeitnot konnten beide nicht vollständig mitschreiben, so dass rekonstruiert werden musste. Anschließend konnte Michael in ein Turmendspiel mit d- und b-Bauern gegen nichts konvertieren … um nach zunächst zähen Fortschritten in haarsträubender Blitzphase (beide << 1 min Restzeit – und kein Inkrement!) den Sieg nicht gebacken zu bekommen – das hatte sich der Verteidiger allerdings auch durch außerordentliche Geschicklichkeit verdient! No-Fun-Fact: unsportliche oder von der Anspannung paralysierte Spieler hätten versucht, den Gegner über die Zeit zu kloppen – Glückwunsch an beide!

Und da bin ich wieder bei meinem Lieblingsthema – ich wurde darauf hingewiesen, dass es auch in meiner Mannschaft andere Meinungen dazu gibt, die hier natürlich genauso veröffentlicht würden, wenn sich die Sportsfreunde denn mal zu einer Argumentation außerhalb des „habenwirschonimmersogemacht“ bemühen würden …

Schachverband! Es kann nicht sein, dass bei heutiger Technik (Uhren, Abschätzungsmöglichkeiten per Software usw.) und beim Bemühen, viele Menschen an unserem Sport unter vertretbaren Lebensumständen teilhaben zu lassen – nein, sie sogar durch positive Ausstrahlung für uns zu gewinnen … es kann also nicht sein, dass die Sportveranstaltung um 0:15 des Folgetages endet; exklusive Aufräumen, inklusive Strafgeld des Wachdienstes – und am Ende womöglich mit einem Sieg durch Uhrenbeanspruchung ohne schachlichen Sinn. Im letzten Punkt treten sich die Verfechter der langen, weil qualitätsfördernden Spieldauer ohne Inkrement aber offnsichtlich in den eigenen Hintern! Mit ÖPNV ist anschließend kaum eine Rückreise möglich und Menschen, die tags darauf einer üblichen Beschäftigung nachgehen – und sei es, dass sie Vorlesungen oder Schulstunden wach erleben wollen oder nur mit dem Rest der Familie vor 11 frühstücken – diese Menschen machen sich durch Unkonzentriertheit, Unpünktlichkeit oder Ausfall für sich und andere nicht gerade beliebt – das ist auch ein Aspekt des Schachs im Feierabendbetrieb des Hamburger Schachverbandes, neben der Tatsache … wie oft soll ich es wiederholen??? – dass wir damit Menschen alters- und mobilitätsbedingt ausschließen! Die Qualität in Stadtliga und darunter (um andere Turniere geht es doch nur nach Laune!) ist ohnehin eine hobbymäßige – und an verkürzte Bedenkzeiten gewöhnt man sich schnell – dann wird eben irgendwann nicht mehr 20 Minuten am nicht vorbereiteten Eröffnungszug herumgeträumt! Dass Ihr euch das von einem älteren und eher langsamen Menschen sagen lassen müsst, muss doch peinlich sein für euch!?

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