Stadtligaausklang – Konzentration bis Mitternacht!

Am Montag reiste unsere Zweite zur letzten Stadtligarunde zum SV Großhansdorf – zu einem außer fürs persönliche Wohl weitgehend bedeutungslosen Kampf, denn der Tabellenführer brauchte nur noch einen Brettpunkt um Staffelsieger zu werden. Ralf musste wegen OL-Einsatz aussetzen, bastelte aber bis tags zuvor an einem vollständigen Team; doch das konnte sich genauso sehen lassen wie das der Gastgeber, die wiederum von GM Matthias Wahls angeführt wurden. Nachdem unser Start in die verkürzte Saison mit einer überraschenden Niederlage in Sasel verbaselt worden war, sind wir wohl immerhin auf der Suche nach einem guten Saisonabschluss gewesen.

Achim war noch etwas matt von der DSAM und Torsten wollte der Mannschaft wohl auf keinen Fall schaden – diese beiden Remis waren etwas früh aber wohl in Ordnung, obwohl wir durch das „Freispiel“ für Michael ja irgendwo was gutmachen müssten. Da ich neben Michael saß, konnte ich trotz meiner anstrengenden Partie ab und zu rübergucken – Gegen Ende der Eröffnung sah ich Vorteil für Michael, was Matthias aber professionell mit gutem Spiel für sich vorbereitet hatte (soso), was kurz danach durch Michaels Figurenopfer bestätigt wurde, das „noch das Beste gewesen sei“ mit anschließend tausend Varianten, von denen ein Meister natürlich die richtige findet – und dann war Schluss (nach ca. 3 h Spielzeit); die Partie muss Michael am nächsten Montag zeigen! 1:0 SVG.

Die übrigen 5 Partien liefen ziemlich ausgeglichen – nur bei Christian zeichnete sich ein Vorteil ab – übrigens waren 8 von den 10 beteiligten Spielern uralte Bekannte, die allesamt seit mehr als 40 Jahren Schach spielen. Als ich mal jung war, kam mir die Stadtliga wie ne Liga für die, die mal ganz gut waren vor … da hat sich nichts geändert – man beachte meine unten folgende Kritik am Schachverband.

Wie alles geschah, weiß ich nicht genau … nur, weil ich auch da rübergucken konnte,  dass Holgi eine rentnerliche Zähigkeit an den Abend legte, einen Mehrbauern abzuklammern, um doch den verschiedenfarbigen Läufern friedlich nachzugeben – nach rund viereinhalb Stunden zum viereinhalbten Punkt! Zuvor hatten nämlich Christian recht sauber verwertet, Wolfgang und ich remisiert und Robert etwas überraschend – oder genauer gesagt „durch Karstens Training!“ –  sein Bauernendspiel gewonnen. Insgesamt eine konzentrierte Vorstellung – ich hatte durchaus den Eindruck, es wollte niemand unter den Augen eines Großmeisters als Patzer auffallen.

Als sich die Großhansdorfer Niederlage abzeichnete, ging noch etwas Unruhe durch das Team („Ärgerlich! Hätte man nicht noch Enno (Heyken) einsetzen können?“), denn als wahrscheinlich punktemäßig nun nur drittbester Staffelsieger bei nur zwei freien Landesligaplätzchen … aber nein, Glückwünsche nach Kiekut! Siehe Stefans OL-Artikel!

 5-GHD   4-CON

1-SFH3-SAS

SL-C-Tab

Einige mussten anschließend etwas aufpassen, dass sie um 23:53 – die letzte U-Bahn erwischten; andere spielten noch ne Runde Taxi; ansonsten hätte es auch in Nachtwanderungen enden können …  Äy SCHACHVERBAND oder besser: Äy TRADITIONALISTEN! DER MODUS „BIS IN DIE NACHT“ SCHLIESST SPIELER*INNEN AUS, DIE SICH DIESEN UNSINN NICHT LEISTEN KÖNNEN!

Wer meint, dass er niveauvoller spielt mit soviel Bedenkzeit, gucke mal beim Meister zu: gute Eröffnungsvorbereitung und gelernte Prinzipien sparen das 10-minutenweise Grübeln! Und dann könntet ihr auch von bemerkenswertem Niveau sprechen! Beispielsweise 90 Min.+30s/Zug je Partie verhindern zusätzlich noch Zeitnotdramen für die, die sich nicht entscheiden können. BEWEGT EUCH! ES GEHT DARUM JUNGE, ALTE, GEHANDICAPTE UND BERUFSTÄTIGE NICHT AUSZUSCHLIESSEN! (Und das kreischt selbst eine Nachteule!)

Ärgert sich noch jemand über Runde 1 – von wegen „wäre, wäre Fahrradkette“? Ich glaube, es hält sich zurecht in Grenzen; was sollen die alten Herren in der Landesliga, solange manche dort garnicht antreten wollen; vielleicht mal, wenn die Jasmin-Gang noch ein paar Schritte macht und etwas mehr Frische ins Team kommt – auch wenn ein Abend mit den alten Knackern immer wieder nett ist!