SCD 3: Endlich mal Schach gespielt

Nach dem miserablen Saisonauftakt mit 2 Kämpfen mit 2 Mann Unterzahl und einer dummen Niederlage bei HSK13, die von Aufstellungschaos und grippalen Effekten geprägt war, empfingen wir gestern HSK14. Bei uns fehlten mit Dominik und Holger 2 Topspieler, dafür rückte Klaus nach, doch auch der HSK hatte „Probleme“ – erstmals in dieser Saison fehlten so viele der 11 gemeldeten Spieler, dass 3 Ersatzleute eingesetzt werden mussten. Allerdings zeigte sich in dieser Situation, dass der HSK irgendwie besser auf so eine Situation vorbereitet ist. Die drei aufgestellten Ersatzspieler wiesen eine DWZ von 2042, 1579 und 2123 auf – d.h. 2 von ihnen hatten eine bessere DWZ als ihr Brett 1.

Daher gab es eine klare Vorgabe – Brett 1-5 bekamen die Anweisung, in Summe 4 Punkte zu holen. Zudem änderten wir taktisch die Tischaufstellung von 2-2-2-2 auf 2-3-3 und unsere Spielrichtung in Richtung Caspar-Voght-Straße. Und so kamen wir ganz ordentlich in den Kampf.

Nach gut zweieinhalb Stunden kam es zu einer kuriosen Situation – für ca. 10 min gab es an 3 Brettern hängende Remisangebote, u.a. an beide Mannschaftsführer. Zu diesem Zeitpunkt stand es nicht schlecht aus unserer Sicht – Michael hat Remis angeboten, Peter-Michael hatte einen starken Angriff und stand kurz vorm Sieg, Achim stand kurz vor einem Endspiel mit jeweils D+T+5B, die sich auch noch gegenüberstanden. Sven stand ausgeglichen mit vielleicht leichten Aktivitätsvorteilen, Stefan (dem das 3. Remisangebot vorlag) stand eigentlich besser, allerdings mit Kontergefahren. Fabian stand positionell und zeitlich etwas unter Druck, Hans-Werner hatte ein besseres, aber nicht so leicht gewinnbares Endspiel, und bei Klaus, der lange Zeit einen Brüllangriff gezeigt hatte, sah es allmählich so aus, dass der Angriff nicht durchkommt und sein Gegner sich dann befreien kann. Als Peter-Michael dann gewonnen und Michael remisiert hatte, nahm Achim nach über 20 min Wartezeit das Remis an – kurz, nachdem er es Stefan untersagt hatte.

Stefan erzielte dann auch das 3:1 – allerdings war seine Remisidee doch nicht so unberechtigt, denn er hatte bei seinem Mattangriff zwischendurch einen ausgesprochen ungenauen Zug gemacht. Ich glaube, die Stellung sah wie folgt aus:

Natürlich ist diese Stellung für Schwarz am Zug klar gewonnen – aber sowohl Stefan als auch der eine oder andere Beobachter übersahen den letzten weißen Trick. Der Computer empfiehlt Txf2, doch in der Partie folgte Da4 (genauso falsch wie meine Idee Dc4), und dann stellte sich zum Glück raus, dass auch Stefans Gegner den letzten Trick übersehen hatte: Txg7 Kxg7 Tg1+ führt nach 4 weiteren Zügen zum Matt. Weiß spielte statt dessen Dd7 und wenig später hatte Stefan gewonnen.

Dann ging es an den hinteren Brettern weiter – Hans-Werner gewann und Klaus verlor, und so konnte Sven mit einem Sieg die 5:2 Führung klar machen. Da machte es auch nichts, dass sich Fabian durch die Zeitnot eigentlich ganz gut gehalten hatte, aber das Endspiel mit 5 gegen 5 Bauern war dann wohl nicht mehr zu halten. 5:3 und vorerst konnten wir den Abstiegsplatz verlassen. An 1-5 haben wir die angepeilten 4 Punkte geholt, entscheidend waren wohl Siege von Sven und Hans-Werner gegen nominell stärkere Gegner. Oder die neue Tischordnung.