Diogenes 2 – Klassenerhalt!

Dieses Wochenende fand bei der Signal Iduna das alljährliche Abschlusswochenende der Landesliga statt.

Unsere Ausgangssituation vor dem Wochenende: Platz 8, nur mit den besseren Brettpunkten vor Platz 9, welcher Abstieg bedeuten würde, und zwei Gegner vor der Brust, die bis dahin klar in der oberen Tabellenhälfte waren. Und dennoch, wir hatten es selbst in der Hand den Klassenerhalt zu schaffen.

 

Am Samstag spielten wir ab 14 Uhr gegen Weiße Dame, die bis dahin eine starke Saison gespielt hatten und aufgrund der Aufstiegsregelungen Aufstiegskandidat waren. Wir mussten oberligabedingt auf Christian und Thomas verzichten, konnten aber mit Michael einen extrem starken Ersatz vorweisen. Plan für den Kampf: An den hinteren Brettern gewinnen und vorne nicht auf die Mütze bekommen.

Zumindest ersterer Teil gelang. Vergleichsweise schnell führten wir durch Siege von Peter (passend in Diogenes-Shirt gekommen!) und Ralf 2:0. Etwas später musste Sylvin wohl etwas unglücklich die Segel streichen, während Michael uns mit 3:1 in Front brachte. Dann passierte erst einmal nicht mehr allzu viel. Nach 5 Stunden spielten noch alle 4 vorderen Bretter. Der Sieg zeichnete sich aber bereits schon etwas länger ab, da Dominik klar auf Gewinn stand und Wolfgang seine Stellung unmöglich verlieren konnte. Dann gewann Dominik, während Holgers und meine Niederlage ( da war bei uns beiden vielleicht auch noch ein halbes Pünktchen mehr drin, aber auch nicht mehr) Weiße Dame wieder ran brachten. Nach vollen 6 Stunden endete Wolfgangs Partie remis, sodass wir einen dringend benötigten, aber meiner Meinung nach auch verdienten 4,5:3,5 Sieg bejubeln konnten.

Was mich wunderte war, dass gleich 4 Mannschaften Kampflose Punkte abgaben. Es ist doch ein recht seltenes Bild, dass in einem Kampf nur 5 Partien gespielt wurden.

 

Am Sonntag bereits um 11 Uhr mussten wir gegen den etwas ersatzgeschwächten Spitzenreiter Königsspringer 2 antreten. Wir mussten auf Holger und Michael verzichten, dafür waren Christian und Thomas wieder dabei.

Ich spielte eine fünfstündige Partie zum Vergessen, bei dessem Desaster (das, wie ich hinterher feststellen musste lange Zeit gar kein solches war) ich leider nicht allzu viel von den anderen mitbekommen habe. Bei einem kurzen Blick zwischendrin sah es allerdings nicht allzu gut aus. Wolfgang, Peter und Sylvin hatten Remis gespielt, während meinem Gefühl nach Ralf glatt auf Verlust stand, und Dominik sowie Thomas (nach zwischenzeitlich wahrscheinlich klar besserer Stellung) wohl maximal halbe Punkte holen und Christian die Zeit ausging.

Dann endete Christians Partie Remis im Endspiel und Dominik hatte auf einmal eine Figur gegen 2 Bauern in verwickelter Stellung mehr. Dazu entwickelte Ralf aus dem Nichts Gegenspiel, gegen welches sein Gegner nicht die passende Antwort fand, sammelte eine Figur und kurz danach auch einen ganzen Punkt ein. Danach endete Dominiks Partie im Dauerschach.

Mittlerweile (nach etwa 5 Stunden Spielzeit) wurde klar, dass mein Scherbenhaufen nicht mehr lange halten sollte, 3,5:3,5. Eine kurze Rochade am Abschlusswochenende, beides nach zumindest gefühlt 5 Stunden schlechter stehen. Es gibt Schöneres, wie zum Beispiel unseren Mannschaftskampf insgesamt. Denn Thomas und sein Gegner lieferten sich eine insgesamt 6-stündige Schlacht mit Auf und ab auf beiden Seiten. Es waren schon alle anderen Partien beendet, und doch spielten beide im Endspiel L+S+2B (Thomas) gegen T+2B mit jeweils einem Freibauern auf Sieg. Objektiv war die Stellung wohl remis, doch mit nur noch etwa 1 Minute auf der Uhr und 6 Stunden Schwerstdenkens griff der Gegner fehl, Thomas ergriff die Gelegenheit beim Schopf und nutzte seinen Freibauen, um den Sieg einzufahren, ganz großes Kino! 4,5:3,5!

 

Insgesamt endet damit eine spannende Landelisgasaison, in der wir lange abstiegsgefährdet waren, auch durch drei nach Partieverläufen unnötigen 3,5-Niederlagen. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie die Landesliga verdient!

Letztendlich ist es trotz der beiden Schlusssiege „nur“ der 8. Platz, da auch die unmittelbare Konkurrenz allesamt noch punkten konnten. Dennoch hatten wir am Ende gute 3 Mannschaftspunkte und und 7 Brettpunkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz!