Gestern durften wir wir mal wieder bei einer der coolsten Marken im Sport antreten – und vieles, was diese Saison gut gelaufen ist, lief jetzt anders.
Gar nicht so ungewöhnlich war, dass von unseren neun Stammspielern diesmal vier fehlten – der Unterschied war, dass ich unter der Woche nur 2 Ersatzspieler auftreiben konnte. Und so waren wir nicht nur 125 Punkte DWZ-Außenseiter, wir lagen auch zum Anpfiff 0:1 im Rückstand. Doch dann lief es erst einmal ganz gut.
Der erste Aufreger war, als bei Torsten die Uhr den Geist aufgab und es gefühlt 10 Minuten dauerte, bis die neue Uhr irgendwie gestellt war. Und dann wurde es bei mir lustig – oder wild. Mein Gegner – Oliver Link, not related – turnte mit seiner Dame gegen meine übliche Fiancetto-Kurze-Rochade auf h6 rum, ich schob meinen Damenflügel nach vorne, und als er eine Bauernstrukur h3, g4, f4, e4 dazu packte und damit meinen Sh5 angriff, konterte ich mit Dh4+ (der König war noch auf e1), sein König ging nach d1, mein f-Turm gab von d8 aus Schach, und hätte er dann seinen König mit Lf1-d3 gedeckt, wären wir wohl in einer klar besseren Stellung für Weiß gelandet. Nach kurzen Überlegen kam statt dessen Kc1, und da das Feld e1 ungedeckt war, begab sich meine Dame dort hin, was einen Zug später dann Matt bedeutet hätte. Dank dieses Ausgleichstreffers haben wir diese Saison in „Linken“ Partien jetzt 4/5 geholt.
Einige Zeit später gingen wir sogar durch Emir in Führung, und die restlichen Partien sahen nicht so schlecht aus. Torsten schien nach seinen langen Angriffbemühungen allmählich etwas unter Druck zu geraten, Sven stand leicht besser, bei Klaus fehlte plötzlich eine Qualle, bei Nik stand es ziemlich ausgeglichen, und Feiya belagerte seit gefühlt einer Stunde massiv den g2-Bauern.
Wenig später musste sich Klaus geschlagen geben, und Torsten geriet massiv unter Druck. Bei Nik ging es dann ins Endspiel, beide hatten jeweils einen Springer und die a-c und f-h Bauern, allerdings war Niks Bauer auf a3 angegriffen. Mittels a4 hätte er wohl das materielle Gleichgewicht halten können, er entschied sich für einen Springerzug, und sein Gegner räumte innerhalb von 3 Springerzügen die Bauern auf a3 und c3 ab, während Nik auf der anderen Seite nichts erobern konnte. Bereits bei Sxa3 sackte Nik spürbar zusammen, und auch, wenn er noch kämpfte, war seine nicht so überraschende Niederlage (-270 DWZ-Punkte Differenz) nicht mehr zu vermeiden. Auch bei Torsten ging nichts mehr, und so stand es 2:4. Feiya hat derweil weiterhin mit nahezu allen Figuren auf den g2 gedrückt, und wie es dann oft so ist, wenn der Angriff, auf den man sich dermaßen fokussiert, nicht durchgeht, läuft man in einen Konter. 2:5, auch dies bei einer DWZ-Differenz von 622 Punkten keine Überraschung.
Und dann war da noch Sven. Was soll ich sagen, er erreichte ein Endspiel mit T+S+6B gegen T+L+5B, und ab dem Zeitpunkt tat er quasi alles dafür, die Stellung zu vergeigen. Ja, sein König war auf der Grundlinie abgesperrt, das war aber kein Grund, den gegnerischen König quasi ohne Gegenwehr nach vorne laufen zu lassen, die Diagonale h1-a8 für den gegnerischen Läufer zu öffnen und letztlich, in bereits eher schlechterer Stellung, den Springer einzustellen.
2:6, und irgendwie lief diesmal alles, was zuletzt geklappt hat, komplett schief. Nur derjenige, der bislang alles andere als überzeugt hat, ließ sich nen Sieg schenken. Und gut, Emir bleibt bei 100%.