Diogenes 3 in Volxdorf – ebenso überflüssig wie erwartet

Gestern Abend durften wir bei Volksdorf 1 wieder in der restaurierten, traditionellen Spielstätte antreten. Viel zu erwarten war nicht, denn Volksdorf ist nominell die zweitbeste Mannschaft unserer Staffel und trat auch meist mit einer recht guten Besetzung an. Bei uns war Thomas oberligagesperrt, zudem fehlten wie bislang immer Mike, dazu Ralf. Zumindest waren Robert (erstmals) und Michele dabei, so dass wir zumindest in der oberen Hälfte ungefähr gleichstark waren, in der unteren Hälfte waren wir jeweils über 130 DWZ-Punkte schwächer eingeschätzt.In den ersten 2 Stunden war von einem Klassenunterschied wenig zu merken. Bei Robert und Thorsten entwickelten sich ausgeglichene Partien, Michele konnte sogar in den ersten 10 Zügen eine Qualität gewinnen und stand klar besser. Ich kam gefühlt gar nicht so schlecht aus der Eröffnung, fasste aber schon in dieser Phase vereinzelt blöde Pläne, das erste Lowlight war, als ich einen Zug machte, für die offensichtliche Erwiderung einen Plan fasste und dann auch nach dem erwarteten Gegenzug a Tempo den zweiten Zug meines Plans zog. Auch an den hinteren Brettern stand es jeweils relativ ausgeglichen, selbst bei Klaus stand es ziemlich ausglichen.

Die ersten Punkte wurden dann auch erst verteilt, als Michele in eine gewisse Zeitnot geraten ist. Eigentlich sah das alles nach einem gewonnenen Endspiel aus, doch irgendwie ging plötzlich seine Dame verloren. Ungefähr zeitgleich remisierte erst Robert und dann Hans-Werner. Meine Stellung hatte sich dagegen verschlechtert. Nachdem mein Gegner dankenswerterweise meinen zweizügigen Dameneinsteller übersehen hatte, verwechselte ich etwas später bei der Verteidigung meiner Bauernschwäche erneut die Zugreihenfolge und musste so mit einem Minusbauern weiterspielen, beherrschte dafür aber zumindest vorerst die einzige offene Linie.

Dann wurde bei Thorsten die Uhr angehalten, da Unklarheit darüber herrschte, ob es in seiner mittlerweile schlechteren Stellung zu einer dreifachen Stellungswiederholung gekommen ist. Nach kurzer Überprüfung endete auch diese Partie remis. Ich dagegen drohte die Kontrolle über die offene Linie zu verlieren – um das zu verhindern, machte ich einen Zug, der die Partie sofort einstellte, und diesmal nahm mein Gegner an. So stand es 1,5:3,5 mit drei Partien, wo wir nominell unterlegen waren – eigentlich hätten wir zu diesem Zeitpunkt eher 3:2 führen müssen.

Von den verbliebenen 3 Partien sah es bei Klaus am besten aus. Er hatte ein Endspiel mit 4 verbundenen Bauern gegen Bauer und Springer. Da konnte man ggf. noch etwas falsch machen, aber Klaus beherrschte sich, spielte nicht zu euphorisch und fuhr unseren ersten Sieg ein. Blieben also noch 2 Bretter.

Fabian hatte die ungewöhnliche Situation, dass er bereits vor seinem Gegner am Brett war. Dies hinderte ihn nicht daran, für die ersten 23 Züge ca. 117 min zu verbrauchen, doch er kam halbwegs sauber durch die Zeitnotphase, wobei sein Gegner meines Erachtens einen Figurengewinn übersah. Auch Sven hatte die seltsame Situation, dass er mehr Zeit hatte als sein Gegner. Er hatte ein Endspiel mit einem Mehrbauern.

Nach den Zeitkontrollen hatten wir noch folgende Stellungen:

Dieses Endspiel von Fabian ist für mich relativ schwer zu bewerten, was aus meiner Sicht aber sicherlich keine gute Idee war, dass Fabian einige Züge später über 10 Minuten über einen einzelnen Zug nachdachte.

Sven hat auf den ersten Blick einen Mehrbauern – allerdings musste er erstens wohl auf Gewinn spielen, und zweitens spielt sein König überhaupt nicht mit.

Nachdem Ihr Euch kurz Euer eigenes Bild zu den Endspielen gemacht hat, kommt hier die Auflösung, dass beide Partien für uns verloren gegangen sind. Sven verlor seinen a-Bauern, versuchte nach einem Läufertausch noch, per Springeropfer am Königsflügel durchzulaufen, doch der schwarze a-Bauer war zu schnell und wandelte sich mit einem Schach so um, dass Svens Bauer auf g7 leider verloren ging. Fabian dagegen war mit seinen Bauern bereits auf b7 und a6, als er zuerst einen unsauberen Zug machte und dann auch sein Plättchen fiel. 2,5:5,5 aus unserer Sicht – angesichts eines DWZ-Verhältnisses vom1722 : 1835 zu erwarten, angesichts der Kampfverlaufs aber eher unnötig.