Jugendlandesliga Runde 5: Eine Verantwortungslosigkeit und eine Fehlentscheidung

Erstbeitrag von unserem ersten Jugendsprecher Bohong Li:

Am vergangenen Sonntag spielte unsere erste Jugendmannschaft zu Hause gegen den Aufstiegsfavoriten HSK II. Wieder konnten wir nicht mit der geplanten Aufstellung spielen und ich musste zum ersten Mal eine Mannschaft beim Mannschaftskampf führen.

Schon vor dem Spielbeginn geraten wir in Probleme: Ein Spieler, dessen Name ich nicht nennen möchte, hat die Lektion der letzten Saison nicht gelernt und schon wieder seinen Einsatz ´vergessen´. Dieser verantwortungslose Spieler argumentierte noch damit, dass er keine Zeit hätte, obwohl der eigentliche Mannschaftsführer ihm schon vor Wochen zum Einsatz Bescheid gegeben hat und er diesem zugestimmt hatte. Es war nicht das erste Mal, dass der vorher Bescheid gegebenen Einsatz ohne jegliche Meldung nicht wahrgenommen wurde und die Mannschaft deswegen mit einem Kampflosen starten musste. Dieses Verhalten ist extrem verantwortungslos gegenüber der ganzen Mannschaft und überhaupt nicht akzeptabel, wenn dieselbe Person solche verantwortungslose Taten mehrmals wiederholt.

Glücklicherweise musste der Gegner ebenfalls einen Spieler absagen, weshalb sie die Aufstellung noch knapp vor Kampfbeginn so änderte, dass das fünfte Brett nicht besetzt war und an dem letzten Brett ein vergleichsweise leistungsschwächerer U12-Jugendliche spielte. Leider war es mir anfangs als „Anfänger“ als Mannschaftsführer nicht bewusst, dass auch ich die Aufstellung so hätte ändern können, dass niemand am Brett fünf spielt, dafür aber Bryan am sechsten Brett spielen könnte, wo ein Sieg für uns sicher gewesen wäre. Die Gründe lagen sowohl an meiner fehlenden Erfahrung als Mannschaftsführer als auch an dem, von unserem vorher erwähnten verantwortungslosen Spieler, verursachten Chaos, als auch an meiner fehlenden Kompetenz, unter chaotischer Situation die richtige Entscheidung zu treffen.

Nach allen diesen Problemen und Umständen konnten die Ersten und auch die Einzigen vier Bretter doch noch pünktlich um elf starten. Am ersten Brett hatte Johann nach einer nicht langen Zeit eine Qualität weniger und musste nach 90 Minuten schon kapitulieren. Am Brett drei spielte Jason, hatte im Mittelspiel einen Bauer weniger und stand wegen der Angriffe auf der offenen H-Linie schon sehr unter Druck. Jedoch konnte er Gegenangriffe auf der offenen C-Linie gegen den nicht rochierten König starten und drohte sogar Matt. Leider war der Gegner ein Zug schneller mit seinem eigenen Königsangriff und gewann somit das dritte Brett nach ca. zwei Stunden.

Der Kampf war bis dahin für uns eigentlich schon verloren, da wir maximal nur ein Unentschieden mit einem Kampflosen holen konnten, was im Jugendmodus die Niederlage bedeutet. Jedoch zeigte Albert am vierten Brett weiterhin seine Leistung, gabelte den gegnerischen Turm und konnte aus einem Endspiel mit 1T+3B gegen 2S+2B einen Sieg nach ungefähr drei und drei viertel Stunden holen. Ich am Brett zwei kam gut aus der Nimzowisch-Indischen Eröffnung, ungeachtet einem schwachen Bauer auf e3, und hatte nach der gegnerischen, bedenklichen, langen Rochade, gute Angriffschance auf dem Damenflügel. Jedoch habe ich einen Fehler bei der Positionierung der Dame begangen und musste deshalb meinen Angriff verlangsamen, was dem Gegner Gegenspiel mit mehreren Figurenopfern ermöglichte. Auch wenn ich in den letzten fünf Zügen nur noch zwei Minuten hatte, konnte ich letztendlich das Gegenspiel aufhalten und selber forciert mit Schachs und Figurengewinn einen Angriff starten, welcher zu einem absoluten Figurenvorteil und einem nicht zu verteidigenden Matt geführt hat, auch wenn ich davor ein Matt-in-Zwei übersehen hatte, was für das Spiel nicht mehr entscheidend war. Mein Spiel, welches am längsten gedauert hat, endete nach ca. vier Stunden.

Trotz unserer letzten beiden Siege am Ende verloren wir wegen eines Kampflosen trotz Unentschieden. Da der Gegner auch einen Kampflosen beim Unentschieden hatte, gab es kein Sieger von dem heutigen Spiel. Beide Mannschaften mussten mit einer Niederlage nach Hause gehen.

Zusammenfassend muss ich mich selbstverständlich als temporärer Mannschaftsführer für meine taktische Fehlentscheidung der Aufstellung, welche zur Niederlage geführt hat, entschuldigen und die alleinige Verantwortung für dieses Desaster übernehmen. Letztendlich will ich hier alle unserer Spieler in der Jugendmannschaft darauf hinweisen, dass das verantwortungslose Verhalten, beim zugesagten Einsatz nicht zu erscheinen, der Mannschaft nur schadet und sehr viel Ärger verursachen kann. Ich kann nur sagen, dass dieser verantwortungslose Spieler schon sehr viel Chance bekommen hat, um von seinen verpassten Einsätzen Lektion zu lernen, wie fatal ein verpasster Einsatz sein kann. Da heute derselbe Vorfall schon wieder geschehen ist, würde ich sagen, dass Konsequenzen gegen ihm gezeigt werden müssen.

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