Nach dem erfolgreichen 5-3 Stadtliga Start bei Weiße Dame II ging es für die Zweite bereits eine Woche später zum nächsten Auswärtskampf, diesmal zum HSK, um gegen die dortige Zehnte (eine von drei! HSK Mannschaften in der B-Staffel) zu bestehen. Eine kleine Sensation vorab: Wir kamen für dieses Mal tatsächlich gänzlich ohne Ersatzspieler aus – wann gab´s das schon! DWZ-mäßig waren wir klarer Favorit, aber wer kann die HSK Gegner schon realistisch einschätzen? Dominik z.B. hatte es am Spitzenbrett mit einem Spieler über 2300 Elo zu tun – entsprechend kompliziert bis schwierig gestaltete sich auch seine Partie. Auch am zweiten Brett von Thomas (gegen Szobries) sahen Kibitze ein volles Brett mit verschachtelter Stellung, Geduld und abwarten war angesagt. Bei Christian an drei gegen Fraas schien es tendenziell für uns recht angenehm auszusehen, ansonsten wurde an allen Brettern überall verbissen gekämpft. Wirklich überall? Nöh. Gerd schaffte es, wie weiß ich nicht, seine Partie schnell zu gewinnen – 1-0. Kurz darauf bekam ich in meiner Stellung, die mir überhaupt nicht geheuer war, überraschend ein Remisangebot. Ich nahm an, die richtige Entscheidung. Ob mein Gegner optimal weitergespielt hätte, darf angezweifelt werden, aber lt. Computer gab es einen Gewinnweg für ihn. Also Glück gehabt, 1,5 – 0,5 für uns. Derweil fand ich Christians Stellung richtig klasse, wunderte mich daher ein wenig, dass sich sein Gegner traute, remis anzubieten… Christian lehnte ab und gewann sicher. Dann hatte man sich auch am „Verschachtelungsbrett“ von Thomas auf Remis geeinigt, ergo: 3 – 1 für uns. Dominik geriet zwischenzeitlich immer weiter unter Druck, sein Gegner Koniahli (wurde 2 Tage später Vizemeister bei der Hamburger Blitzmeisterschaft) war taktisch voll auf der Höhe und gewann schließlich überzeugend im Angriff. Nur noch 3 – 2. Es kämpften weiterhin in einem etwa gleich stehenden Endspiel Ralf an Brett 8. Mit Entwicklungsrückstand, aber in noch ausgeglichener Stellung Wolfgang an 5 und an 4 schließlich Robert bei vollem Brett und etwas gedrückter Stellung, der sich bei beidseitig knapper werdender Zeit zudem noch gegen einen gegnerischen Angriff auf seinen Königsflügel wehren musste. Trotz 3-2 Führung schien ein Mannschaftssieg recht weit entfernt zu sein. In gegnerischer Zeitnot eroberte Ralf schließlich einen Bauern. Da sich die Schwerfiguren tauschten, schätzte ich das entstandene Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauern für ihn als gewonnen ein – so war es am Ende dann auch. Tusch! Wolfgang gelang es zwar, in ein Endspiel mit ungleichen Läufern abzuwickeln, jedoch war der gegnerische König zu schnell zu aktiv geworden, schade, da wäre ein halber Punkt drin gewesen. Bleibt noch Robert: Sein total offener König wird im D+4L Endspiel von D und 2L unmittelbar bedroht, auf g7 und auf g8 drohen einzügige Matts. Schrecklich! Dass war´s dann. Robert zog noch Db2x+, ein Racheschach vor der Aufgabe. So dachte ich. Dann aber fing der Gegner an zu überlegen und ich schaute doch noch mal aufs Brett: Friede-Freude-Eierkuchen: Der weiße König kann sich ja gar nicht auf h3 verstecken, es sind schließlich auch noch Robert´sche Läufer auf dem Brett und einer davon guckt von b8 nach h2! Das heißt, nicht Robert würde einzügig Matt gesetzt, sondern bei Kh3?? ist es Robert, der seinen Gegner (Stark) einzügig durch Dh2x mattsetzt!! Der musste deshalb die Dame zurück beordern und nach dem Damentausch endete die Partie remis! Ein knapper 4,5 – 3,5 Sieg gegen den HSK X, alles im allem wohl verdient. Mit 4-0 Punkten ist Dio II der Start in die Stadtligasaison 2025 gelungen. Schauen wir mal, wie´s weitergeht.
Holger Bartels