Am vergangenen Sonntag spielten wir zum ersten Mal südlich der Elbe nicht gegen Marmstorf sondern gegen Diagonale Harburg, den Aufsteiger aus der Landesliga. Nachdem die Anzahl der Absagen für den Termin zunächst größer als die Anzahl der Zusagen war, fürchtete ich schon einen schlimmen Abstiegskampf. Glücklicherweise konnte auch Diagonale nicht mit der stärksten Aufstellung spielen, so dass wir mit leichten „Papiervorteilen“ in den Wettkampf gingen.
Christian und Fabian steuerten die ersten Punkteteilungen bei – zwei Partien mit weniger als 20 (?) Zügen. Große Hoffnungen hatte ich schon früh bei Oguz, der auf den schwarzen Feldern gegen den gegnerischen König spielen konnte. Sorgen bereiteten mir die Partie von Holger und Sylvin: Holger musste sich gegen Leichtfiguren wehren, die um seinen König herumwirbelten und Sylvin hatte Fort Knox aufgebaut, spielte jedoch sehr langsam in gedrückter Stellung. Etwa in dieser Phase erhielt auch Torben ein Remisangebot – was sollte ich dazu sagen? – Er durfte selbst entscheiden und stimmte zu.
Leon lehnte dagegen ein frühes Remisangebot seines Gegners ab und auch mir wurde es angeboten, doch ich wollte „noch etwas spielen“. Ein paar Züge später wollte mein Gegner mit seinem Springer in den Angriff, übersah jedoch einen entscheidenden Zwischenzug – das hatten wir doch letzte Runde auch schon! Am Ende der folgenden Abtauschkette stand ein Turmendspiel mit Mehrbauern. In der vierten Stunde konnte Oguz seinen Vorteil immer weiter verdichten und zwang seinen Gegner noch vor der Zeitkontrolle zur Aufgabe. Zur Zeitkontrolle hin wurde es bei Sylvin spannend, denn seine Zeit wurde immer knapper und seine Stellung war weiterhin gedrückt. Doch zur rechten Zeit spielte er „ein zwei starke Züge“ – das gute Taktiktraining! Am Ende hatte sein Gegner zwar einen weit vorgerückten b-Freibauern auf b7, doch seine beiden Türme hatten gegen den weißen Turm und seinen Läufer alles im Griff. Bei Holger hatte sich die Stellung zu einem ungleichfarbigen Läuferendspiel entwickelt. Leider war das Endspiel nicht zu halten, da Holger die schwarzen Freibauern auf der g- und h-Linie nicht stoppen konnte – nur unter Figurenopfer. Sylvin startete den Versuch, sich mit König und Turm dem b-Freibauern anzunähern, doch sein Gegner konnte dies mit einer Zugwiederholung verhindern – remis und 3:3.
Wie schon in der zweiten Runde blieben die Endspiele an Brett 5 und 6, doch diesmal hatten wir die Vorteile auf unserer Seite. Leon hatte ein interessantes Endspiel mit jeweils Turm, Läufer und Springer bei eigener Initiative. Während ich meinen Mehrbauern verwerten konnte, gab Leon seine beiden Leichtfiguren gegen Turm und einen Bauern. Normalerweise sind zwei Figuren durchaus gefährlich, doch hier konnte Leon mit seinem a-Freibauern gegnerische Kräfte binden, um dann mit seinem Turm auf dem Königsflügel aufzuräumen. Der weiße c-Freibauer war ungefährlich und Leon konnte sich noch f- und g-Freibauern verschaffen, so dass er den Punkt zum 5:3-Auswärtssieg holte. – Dieser Sieg ist tatsächlich der erste Oberliga-Sieg südlich der Elbe!
Schon am 8.12. geht es zu Hause gegen Preetz weiter. Dann wollen wir mit besserer Aufstellung zeigen, dass wir auch zu Hause punkten können.