Diogenes 4 – HSK 20: Auf den Spuren des HSV

Eigentlich ist unsere Saison ja ganz ordentlich gelaufen, und wir hatten auch keine großen Ziele, aber durch das Schwächeln von Diogenes 3 wollen wir jetzt eigentlich doch einen Aufstiegsplatz erreichen. HSK 20 ist natürlich eine gewisse Wundertüte, die Mannschaft erstreckt sich auf 3 Doppelseiten im Mannschaftskampfheft, von den gemeldeten 11 Spielern traten diesmal 4 an, bei den Ersatzspielern trat auch schon mal Felix Meißner (DWZ 2389) an Brett 8 an. Von den Zahlen war abzusehen, dass wir eher oben punkten müssen, wobei das Brett 8 des HSK noch keine DWZ hatte. Trotzdem, an Brett 1-5 waren wir jeweils der Favorit.

Doch das Chaos begann schon früher. Am Nachmittag fragte Jason an, wann der Kampf los geht, darauf verschickte ich nochmal eine Erinnerung an meine Mannschaft. Als Friedrich um 18:50 meine Message noch nicht gelesen hatte, rief ich ihn nochmal an, und dann fiel ihm auch ein, dass er für den Kampf zugesagt hat. Klaus brauchte auf der Autobahn etwas länger, und Jason tauchte gar nicht auf. Gut, da sein Gegner (an Brett 6) eh der stärkste Spieler des HSK war, wäre er eh Außenseiter gewesen. Trotzdem…

Als um 20 Uhr das 0:1 feststand, stand Friedrich bereits schlecht und Albert auf Verlust, Vorteile waren eigentlich nur bei Bohong zu sehen. Nicht viel später stand es dann 0:3, als Klaus ein erstes Remisangebot bekam. Die Stellung war zwar ausgeglichen, aber er musste natürlich weiter spielen. Dann erzielte Bohong das 1:3. Dennoch: Kai hatte einen Bauern für Angriff gegeben, ich war gerade dabei, meine Stellung zu überziehen. Ramona hatte erstaunlich viel Zeit bei ausgeglichener Stellung, bei Klaus sah es weiterhin remisig aus. Und als er nach diversen Versuchen doch in das Remis einwilligen musste, konnte Kai wenig später seinen Druck verwerten. 2,5:3,5, bei Ramona stand es ausgeglichen, und ich hatte mittlerweile meinen vorgerückten e-Bauern nicht mehr halten können. Als beide Seiten die Chance auf leichte Vorteile übersehen hatten, sah es für mich so aus, als ob ich mit einer Stellungsbewertung von -1,16 auf Sieg spielen müsste. Da das mit einem Minusbauern schlecht geht, entschloss ich mich, das Spiel so fortzusetzen, dass ein bisschen mehr Fehler möglich sind. Also opferte ich einen Springer für 2 Bauern und gefühlte Aktivität. Im 31. Zug stellte ich fest, dass ich für die verbleibenden 9 Züge keine Minute mehr auf der Uhr hatte. Diese Zeitnot überstand ich (auch dank ungenauen Spiels auf beiden Seiten) irgendwie, stand aber mittlerweile auf -2,57. Egal, im 41. Zuge stellte ich auf -6,7, doch auch mein Gegner spielte unsauber.Im 42. und 44. Zug übersah mein Gegner ein Turmopfer, dass ein 3-zügiges Matt ermöglicht hätte. Zum Ausgleich ermöglichte er mir mit seinem 46. Zug ein vierzügiges Matt, welches ich wiederum übersah. Egal, mittlerweile hatte ich ein Endspiel D+T+4B gegen D+T+2B (+2,29), also entschloss ich mich, konsequent den Druck zu erhöhen – und zog die Dame, die das einzügige Matt deckte, einfach mal weg. Dieses Geschenk konnte dann mein Gegner nicht mehr übersehen, und so war der Kampf verloren. Dies war umso ärgerlicher, da Ramona aufgrund meines Verbots nicht Remis machen durfte und daraufhin ihre Stellung zum Sieg knetete. 3,5:4,5 in einem Kampf, der verloren aussah und der um 23:30 eigentlich gewonnen war. Damit sind wir auf Platz 3 abgerutscht, können aber aus eigener Kraft zweiter werden, da die vor uns liegenden Mannschaft noch in der letzten Runde gegeneinander spielen. Für uns geht es am 24.5. zum SKJE, gegen den wir erneut Favorit sein dürften.