Oberliga Runde 7 – War das jetzt gut oder nicht?

Gestern spielten wir auswärts in Preetz die siebte Runde der Oberliga.

Die gute Nachricht: Stefan war wieder dabei. Die schlechte: Es gab trotzdem wie eigentlich immer in dieser Saison ein halbes Dutzend Absagen aus dem spielberechtigten Kader. So kamen Thomas und Christian K. zu ihrem jeweils zweiten Einsatz, wodurch die zweite Mannschaft schon zum dritten Mal in der Saison nicht vollständig antreten konnte. Ich hoffe inständig, dass die letzten beiden Runden zu keinen weiteren Kampflosen führen.

Nun aber zum Kampf. Auf dem Papier spielten wir als überraschender Tabellenführer gegen eine Mannschaft, die noch gegen den Abstieg spielt, und doch an jedem Brett eine höhere Elo aufweisen konnte als wir.

Markus hatte sich gerade nach der Ankunft sportlich aufgewärmt und war hochmotiviert, als wir kurz nach Wettkampfbeginn feststellten, dass er gar nicht spielen brauchte. 1:0 nach 30 Minuten Karenzzeit.

Der nächste, der fertig wurde, war Thomas. Anfangs dachte ich, dass er in der Eröffnung mit Schwarz leicht hätte ausgleichen können. Das war dann aber wohl doch nicht ganz so einfach. In der Folge verpasste er eine Möglichkeit in eine dynamisch spannende Stellung zu kommen, bevor ihm ein Versehen unterlief und ein Doppelangriff eine Figur kostete, 1:1.

Dann lief es eigentlich erstmal recht gut für uns. Während Fabian seine passive Stellung zusammenhielt, der Vorteil schrumpfte und er ein Remis bekam, konnten Leon und Christian die gegnerischen Stellungen im Sturm erobern und uns mit 3,5:1,5 in Führung bringen. Ein Blick auf die restlichen Stellungen verhieß dann aber nichts Gutes. So war ich zwar anständig aus der Eröffnung gekommen, spielte dann aber suboptimal weiter, fasste einen eigentlich sinnvollen Plan, dessen Umsetzung mir dann leider völlig misslang. Mein Gegner brauchte nur zugreifen, tat das, und ich hatte eine sofortige Ruine. Gruselig. Stefan hatte ein Turmopfer angeboten, das sein Gegner ignorierte und sich stattdessen auf die Jagd nach Stefans in der Mitte gebliebenen Königs konzentrierte, letztlich mit einer durchaus hübschen Reihe an Fesselungen erfolgreich. So war es an Roman, beim Stand von 3,5:3,5 seine durchgängig eher etwas schlechtere Stellung zu verteidigen. Das gelang ihm souverän, Endstand also 4:4.

Für uns bedeutet das zweite 4:4 in Folge vermutlich das Ende möglicher Aufstiegsträume, da Kiel und Schwerin an uns vorbei gezogen sind. So empfangen wir in der kommenden Runde am 24.03. zwar Kiel und haben zumindest das in der eigenen Hand, und doch ist es eher unwahrscheinlich, dass uns da erneut eine Überraschung gelingt und darüber hinaus auch der haushohe Favorit aus Schwerin noch etwas abgibt. Übermäßig traurig sein müssen wir aber trotzdem nicht. Hätte uns jemand vor der Saison gesagt, dass wir nach 7 Runden, immer als nomineller Außenseiter angetreten, als einzige ungeschlagene Mannschaft mit 11:3 Mannschaftspunkten so weit oben in der Tabelle stehen würden, hätten wir denjenigen vermutlich für verrückt erklärt.