Gestern fand in Berlin das 4. Schach-Tennis-Turnier statt. Mit Kai Schoenwolff und mir waren auch 2 Diogenesen am Start, die beide Ambitionen auf den Titel des Turniersiegers hatten. Als dritter Hamburger Protagonist debütierte Volker Melde vom SC Eidelstedt, der sich auch als Fahrer zur Verfügung stellte.
Wir reisten bereits am Freitag abend an um ausgeschlafen und gut vorbereitet in das Turnier gehen zu können. Uns war klar, dass es bei über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit körperlich extrem anstrengend sein würde.
Zur Entspannung genossen wir ein Bierchen in idyllischer Atmosphäre am See.
Am nächsten Tag ging es dann gleich auf der Anlage des TC Heiligensee zur Sache. Auf dem Plan standen 7 Runden Schweizer System, wobei eine Runde aus einem Schach- und einem Tennismatch bestand (Es waren pro Runde maximal 2 Punkte möglich jeweils durch Siege im Schach und im Tennis möglich. Genaueres zum Turniermodus findet sich auf der Seite des Berliner Schachverbandes). Die Schachpartien wurden im Schnellschachmodus mit jeweils 15 Minuten pro Spieler ausgetragen. Tennis wurde nach normalen Zählregeln 20 Minuten lang gespielt, wobei das letzte begonnene Spiel auch nach Zeitablauf noch zuende gespielt wurde, so dass auch ein Unentschieden möglich war. Beginn und Ende der Spielzeit wurden durch Megaphon gut hörbar verkündet.
Ein Blick auf die Teilnehmerliste verriet uns, dass mit Prof. Dr. Björn Frank auch ein Ex-Diogenese am Start war, was aber weit vor meiner Zeit gewesen sein muss…
Insgesamt war das Teilnehmerfeld stark besetzt, schachlich gesehen war wohl der Youngster Raphael Lagunov vom SK Zehlendorf am gefährlichsten, im Tennis war Georgi Davidov vom SC Rotenburg favorisiert. Spannung war also garantiert.
Für mich ging es nach einem relativ ungefährdeten 2:0 gegen einen Polen in der ersten Runde gleich gegen Björn Frank, den ich im Schach mit einer Traumkombination zur Aufgabe zwingen konnte. Im Tennis ließ ich mich von seinen hohen Bällen zu zu aggressivem Spiel verleiten, so dass ich relativ früh in Rückstand geriet und verlor. Für mich ging danach alles relativ entspannt weiter. Im Schach lief es ganz gut, im Tennis gab ich gegen Christian Schneider leider noch einen Punkt ab, was aber vom Spielverlauf in Ordnung ging.
In der 5. Runde kam es dann zum erwarteten Duell gegen Kai. Im Schach gewann ich in der Eröffnung einen Bauern, den Kai dann durch taktische Komplikationen wieder zurückgewann. In der Endstellung stand ich immer noch vielversprechend, gab die Partie aber aufgrund der Zeit Remis. Im Tennis lief es besser und ich gewann die entscheidenden Spiele über Einstand. Kai musste dann leider verletzungsbedingt aufgeben. Somit hatte ich noch alle Chancen auf den Turniersieg.
In der 6. Runde lehnte ich dann beim Schach gegen Lagunov mit einer Qualität mehr ein Remisangebot ab und verlor, im Tennis gewann ich dafür recht klar. In der letzten Runde durfte ich dann gegen den späteren Turniersieger ran. Dieser hatte allerdings einen halben Punkt Vorsprung auf mich und ich wusste genau, dass ich im Schach klar überlegen und im Tennis klar unterlegen war. Erwartungsgemäß trennten wir uns 1:1 und ich musste mich mit dem 2. Platz begnügen, aber den Turniersieg hatte ich in den Runden davor verspielt.
Für Kai und Volker lief es grundsätzlich auch nicht schlecht (am Ende Platz 6 und 8), allerdings hatte Kai Verletzungspech beim Tennis und konnte beim Schach seine Chancen nicht verwerten (Gewinnstellungen gegen Lagunov und Volker). Ansonsten wäre sicher mehr drin gewesen.
Insgesamt war das Turnier sehr gut organisiert und hat allen viel Spaß gebracht. Einziger Kritikpunkt war die Gluthitze, bei der das Tennisspielen wirklich keinen Spaß machte, aber dafür können ja die Veranstalter nichts. Es folgen ein paar Impressionen vom Turnier und Tabellenlinks.
Blick in den Turniersaal
Kai im Match gegen Tennisfavorit Davidov
Wenig später musste er schon wieder den Platz abziehen…
Blick in den Konferenzraum mit Smartboard und Beamer
Christian