Nachdem ich über die ärgerliche letzte Runde schweigend hinweggegangen bin (Heimniederlage in Unterzahl), ging es für uns in Barmbek um nichts mehr. Aber warum spielten wir eigentlich parallel zur HEM? Nun, da können wir uns bei unseren Gegnern bedanken, dass sie (trotz des dringenden Punktebedarfs) einer Verlegung zugestimmt haben, da wir am 3.6. es vermutlich nicht geschafft hätten, überhaupt anzutreten. Diesmal hatte ich einen Tag vor dem Kampf noch 8 Spieler plus eine Ersatzspielerin zur Verfügung, dann kam am Pfingstmontag eine krankheitsbedingte Absage, Feiya war bereit, einzuspringen, musste dann aber aufgrund eines verlängerten Unitermins 45 Minuten vor dem Kampf absagen.
Unter Herausrechnung der kampflosen Niederlage war der Kampf nominell recht ausgeglichen, viermal hatten wir DWZ-Vorteil, dreimal Nachteil. Dass Barmbek bislang nur einen Mannschaftspunkt hatte, lag sicher nicht an der Rangliste.
Semir konnte für uns das 1:1 erzielen, das ging relativ schnell, da sein Gegner wohl einen etwas optimistischen Opferangriff startete. Ansonsten sah es an den meisten Brettern recht ausgeglichen aus, mit leichten Vorteilen bei mir (glaube ich zumindest) und Torsten sowie Problemen bei Sven.
Als nächstes remisierte Michael, auf eigenen Wunsch und stellungstechnisch wohl gerechtfertigt. Bei Sven gingen dann auch die letzten Schummelchancen verloren, dies konnte Emir – aufgrund eines Fehlers seines Gegners – dann doch noch ausgleichen. Torsten quälte sich lange durch ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern, was aber vermutlich nicht zu gewinnen war. Er versuchte alles, aber irgendwann war dann Schluss und es stand 3:3. Blieben noch Bohong und ich. Beide hatten ein schwer zu gewinnendes Endspiel. Bohong durfte dann Remis machen, da ich davon ausging, dass ich zumindest nicht verlieren würde, und dann machte mein Gegner noch einen Fehler, der mir einen Bauergewinn ermöglichte. Ob das ganze gewinnbar war, kann ich so nicht sagen, letztlich habe ich in einer spannenden Situation leider die Variante gewählt, die meinem Gegner ein Dauerschach ermöglichte. Somit 4:4, d.h. für uns 9:7 MP.
Jürgens – Koch
43. … g5? 44. Txc6 Dg7 45. hxg5 hxg5 46. Sh3 g4
Nun hatte ich 3 Optionen. Die erste Idee war 47.Dg5, doch wenn der Turm wegzieht, ist das Ganze wohl nur Remis. Interessanter ist 47. Tc8 Tf8 48. Sg5 Lc4 49. Txf8+ Dxf8 50. Dxf8+ Kxf8, laut Computer ist das für mich besser, vermutlich aber nicht gewinnbart. Ich entschied mich aber für 47. Sf4 und übersah dabei, dass 47. … Dh7+ 48. Kg2 De4+ zum Dauerschach führt.
Von der Rangliste her waren wir (mit Oguz und Karin) auf Platz 1 gesetzt, de facto waren wir fünfmal DWZ-Außenseiter, daher ist das Ergebnis ok. Der Knackpunkt war sicherlich die Niederlage gegen HSK 14, die 3 kampflosen Niederlagen und natürlich das Verlegen eines Kampfes wegen zu wenig Personal. Torsten hat als einziger alle 8 Runden gespielt, 14 Ersatzspielereinsätze (inkl. der Kampflosen) waren definitiv mehr als bei der Zusammenstellung der Mannschaft eingeplant war (Der Fairness halber sei gesagt, dass unsere Stammspieler stand jetzt aber auch schon 15 mal für Diogenes 2 bzw. 3 aufgelaufen sind). Eigentlich hatten wir mit 9 Spielern geplant, die sechs- bis achtmal spielen, letztlich waren das nur 6 (wobei ich nur einmal wirklich ausgefallen bin, zweimal hatte ich zugunsten anderer Spieler verzichtet). Insbesondere der nahezu komplette Ausfall von Jasmin hat uns einiges Kopfzerbrechen bereitet. Danke an die Ersatzspieler, mit Hannes, Mattis und Jonas hatten wir ja auch drei Debütenten dabei.
Unsere Stammspieler haben größtenteils gut performt, die meisten dürften DWZ-Punkte gewonnen haben, am besten Schnitt diesbezüglich Semir (+37) ab. Nur Torsten, der aber auch immerhin dreimal an 1 spielen musste, und Sven, der letzte Saison aber wohl auch etwas überperformt hatte, haben DWZ-Punkte verloren.
In Summe können wir mit dieser Saison sicher leben, für die nächste Saison werde ich aber sicherlich kein Mannschaftsführer für eine Mannschaft mit einer derart engen Personaldecke sein.