Reddmann - Jürgens
Diogenes-Meisterschaft (Hamburg), 12/06/2010
Round 7
Rieling - Reddmann
Diogenes-Meisterschaft (Hamburg), 11/29/2010
Round 6
1.e4 c5 2.Nc3
Nc6 3.g3 d6
4.Bg2 h5 Sicher
viel besser als g5. Nicht. 5.d3 h4
6.g4 Natürlich kann Weiß
so spielen - andere Optionen waren z.B. 5.Nf3, 5.h4 oder totales Ignorieren unter Tausch auf g3 und h1
- aber jetzt hat HR erstmal wieder die schwarzen Felder im Zentrum unter Kontrolle und die Schwächung
von f4 rächt sich 60 Züge später. Ja, was meint ihr denn wohl, woher HR seine 2300
hat, wenn nicht durch 60 Züge vorausrechnen. 6...e5 Das
Bauernopfer 6...h3 ist etwas sehr lau. 7.h3
Be7 8.f4 exf4
9.Bxf4 Bf6
10.Nf3 Nge7
11.O-O Ng6
12.Qd2 Nb5 ging die ganze Zeit wegen
Qa5+ nicht, und auf 11.g5 wäre auch Ng6 gekommen. Jetzt hätte man aber sofort auf f4 knipsen
sollen. 12...Be6 13.Bg5
Bxg5 14.Nxg5
Qd7 Die weiße Initiative ist etwas
unangenehm, nach Qe7 folgt extrem lästig Nd5. Der nächste Zug ist aber etwas lau. 15.Ne2
f6 16.Nxe6
Qxe6 17.c3
O-O-O Die prinzipielle Fortsetzung.
Schwarz hätte natürlich auch kurz rochieren können, und auch ohne den Einschub f6. 18.d4
Nce7 Die schwarzen Springer stehen etwas
ungeschickt. 19.Qc2 Kb8
20.a4 Rc8 Präziser
war Rd7, was in der Partie ein entscheidendes Tempo gespart hätte. 21.Qd2
Rhd8 22.a5
a6 Schwarz hat natürlich keine
Lust auf Durchzug in der langen Diagonalen. Das gibt aber eine neue Aufrollmarke. 23.Ra3
Qc4 24.b3
Qb5 25.Rb1
cxd4 26.Nxd4
Qe5 27.b4
Qf4 28.Qd3 Nach
Tausch der Damen wäre der Streß in der b-Linie nicht mehr so wild. Bei sofort Qe2 fürchtete
Weiß Qg3 nebst Nf4 mit Tempo und ebenfalls Generalabtausch. 28...Ne5
29.Qe2 Qg3
30.b5 Rxc3 Gerade
noch rechtzeitig zieht Schwarz dem Angriff die Zähne. Wird Weiß zu unverschämt, wird
er sogar selbst auf der Grundlinie matt, z.B. 31.Rab3 Rdc8. 31.Rxc3
Qxc3 32.Ne6
Rd7 Genau hier war das Tempo, und Weiß
hätte es nutzen sollen, um rechtzeitig g7 zu knipsen. 33.bxa6
Qxa5 34.Rxb7+
Rxb7 35.axb7
g5 Er tat es nicht - klar, daß
man in wüster Zeitnot forcierte Varianten spielt. Jetzt sind die Bauern aber in Sicherheit, in
der Variante mit 34.Nxg7 wäre Weiß im Vorteil gewesen. Einsteigen auf f4 hätte es
auch nicht kompensiert. 36.Qf1 Ng8
37.Nxg5 Und noch eine forcierte Variante,
die aber nach hinten losgehen hätte müssen. 37...fxg5
38.Qf8+ Kxb7
39.Qxg8 Qe1+
40.Kh2 Qg3+
41.Kh1 Qe1+
42.Kh2 Qe3 Schwarz
hatte drei Möglichkeiten - Remis anbieten, wonach die Partie sofort beendet gewesen wäre,
mit 42...Nf3+ 43.Bxf3 Qg3+ mindestens zwei Buaern zu rasieren, wonach die Partie nach ca. 60 wütenden
Schachgeboten der weißen Dame ebenfalls zuende gewesen wäre, HR die Variante zu sehen aber
zu blöd war, und c) none of the above. Natürlich ist jetzt der Springer die klar bessere
Figur, aber wo den König verbunkern? 43.Qd5+
Kc7 44.Qa5+
Kd7 45.Qb5+
Ke7 46.Qb7+
Kf6 47.Qb4 Diesen
Zug verstand HR gar nicht. Weil er immer noch nicht die obige Variante sah... 47...Ke6
48.Qb1 Qg3+
49.Kh1 Nd3
50.Qb3+ Ke7
51.Kg1 Nf4
52.Qb7+ Kf6
53.e5+ Einzige Chance, 53.Qb2+ Kg6 ist
traurig und als erstes der h-Bauer weg. 53...dxe5 53...Kxe5
54.Qe4+ Kf6 55.Qf5+ Ke7 56.Qxg5+ ist wohl allenfalls Dauerschach. 54.Qc6+
Ne6 55.Kh1
Qe1+ 56.Kh2
e4 Die beste Gewinnchance, Schwarz kann
Bd5 nicht zulassen. 57.Qxe4 Qxe4
58.Bxe4 Ke5
59.Bb7 Noch nicht der entscheidende Fehler,
aber 59.Bf5 Nf4 60.Kg1 Kd4 61.Kf2 vereinfacht die Verteidigung enorm. Schwarz kann zwar den Ph3 abstauben,
aber an den Pg4 kommt er nicht ran. 59...Kf4 59...Kd4
hätte ein paar Manöver gespart. 60.Bc8
Nc5 61.Kg2
Ke3 62.Bf5
Ke2 63.Bc8
Nb3 OK, Nd3 ist nur remis. Aber ich komme
schon irgendwie nach f4... 64.Ba6+ Ke3
65.Bb7 Nd4
66.Bd5 Ne2 Sag
ich doch. Das wäre auch mit dem Läufer auf c4 oder so gegangen. 67.Bb7
Nf4+ 68.Kh2 Aber
erst hier sitzt der Verlustzug. Wiederum ist Aktivität viel wichtiger: 68.Kg1 und es ist immer
noch remis. Besonders lustig wird folgende Variantenskizze: 68...Nd3 69.Kg2 Ne5 70.Kh3 Kf4 71.Bc8 Kf3
72.Bb7+ Kf2 73.Kh2 Nc4 74.Bc8 Ne3 75.Bd7 Nf1+ 76.Kh3 Kg1. Weiß kann nicht verhindern, daß
auf diese Weise der arme weiße König eingemauert wird. Nun kann der Läufer zusehen,
wie er den Zugang zu f2 und f4 verhindert. Aber um es kurz zu machen: Es geht um Haaresbreite. Ob auch
bei 30 Sekunden pro Zug, kann natürlich bezweifelt werden... 68...Kf2
69.Ba6 Ne6
70.Bb7 Nd4
71.Bd5 Nf3+
72.Kh1 Kg3
73.Bc6 Nd4
74.Bg2 Ne2 Jetzt
fällt erst h3 und dann g4, wonach der Rest einfach ist - es reicht, den Bauern nach h2 vorzuschieben
und den Tausch auf g4 zu erzwingen.
0-1 |
Reddmann - Kuehn
Diogenes-Meisterschaft (Hamburg), 11/09/2010
Round 5
1.d4 Nf6 2.Bg5
e6 3.e4 h6
4.Bxf6 Qxf6
5.Nf3 Mal eine Variation, HR kann eh
nur ca. 4 Eröffnungen und die auch nicht. 5...d5
6.Bd3 dxe4
7.Bxe4 Nd7
8.Nc3 Bb4
9.O-O O-O 10.Re1
c5 Von HR unterschätzt. Allerdings
ging leider keine Prophylaxe gegen alle Pläne von Schwarz, inklusive e5 und Qf4+Nf6. 11.a3
cxd4 12.axb4
dxc3 13.b3 Weiß
drückt auf allen Linien, das gibt ihm Kompensation für den Bauern, aber nicht mehr. 13...Rd8
14.Qe2 Nb6
15.Qe3 Besser war wohl doch Rd1, jetzt
ist alles forciert. 15...Nd5 16.Bxd5
exd5 17.Nd4 17.Rxa7
d4 18.Qe8+ Rxe8 19.Rxe8+ Kh7 20.Rxa8 Bf5 21.Ne5 g6. Die schwarzen Bauern sind zu stark. 17...Bf5
18.Qxc3 Bxc2 Argl.
Ich lern es noch mal, daß nicht nur die Jugendlichen alle Schach- und Schlagzüge mitrechnen
sollen... 19.Re3 Rac8
20.Qd2 Be4 Warum
nicht einfach Bg6, und der Pa7 ist wegen U-Matt tabu? 21.f3
Bg6 22.Rxa7
Qb6 23.Ra1
Re8 Weiß würde am liebsten
alle Schwerfiguren vom Brett pusten, dann gewinnt er eventuell den Pd5, aber kaum die Partie. Schwarz
würde am liebsten *eine* Schwerfigur tauschen und dann auf einer offenen Linie verdoppeln, um endlich
den Nd4 von hinterrücks zu entwurzeln. Das dauert so lange, daß er in der Zwischenzeit
vermutlich den Pd5 eingestellt hat. Natürlich kann auch keine Seite vorher den König weiter
nach vorne bringen, weil der bei Damen auf dem Brett gleich Bekanntschaft mit dem Nudelholz machen würde.
Fazit: Man könnte noch lange spielen, aber Remis ist eh der wahrscheinliche Ausgang. Darum:
1/2-1/2 |
Schulenburg - Reddmann
Diogenes-Meisterschaft (Hamburg), 11/15/2010
Round 4
1.e4 c5 2.c4
Nc6 3.Nc3
d6 4.g3 g5 Niemand
hat die Absicht, eine Mauer zu bauen...weil HR zu verstehen gibt, daß er eh mit einer Tonne Plastiksprengstoff
angereist ist. 5.Bg2 Bg7
6.d3 g4 7.f4
gxf3 Immerhin, die Felder d4 und e5 sind
fest in schwarzer Hand. Insofern hätte man zuerst d3 spielen sollen, falls dann auch g4, folgt
h3. 8.Nxf3 Nf6
9.O-O Bg4
10.Ne2 Das sieht alles sehr behäbig
aus, so daß auch Schwarz Zeit zum Umgruppieren hat. 10...Nd7
11.h3 Bxf3
12.Bxf3 Nde5
13.Bh5 Qd7
14.Nf4 O-O-O Die
weißen Figuren stehen sich ein wenig selbst im Weg - f4 und h5 können nur von Springer *oder*
Läufer besetzt sein, und die Aufhebung des Angriffs auf f7 nuttzt Schwarz natürlich zur Rochade. 15.Rb1
Bh6 16.Kh2
Rhg8 17.Nd5 Da
steht er prächtig...und doch momentan recht nutzlos. Viel schwerer wiegt, daß Schwarz natürlich
liebend gern die Läufer tauscht. Dem Kollege auf h5 droht nämlich auf Dauer eine Standard-Verhaukung,
i.e. er guckt nur noch eigene Bauern an. 17...Bxc1
18.Rxc1 Rg7
19.Ne3 Nun macht er sich doch vom Acker,
aber besser wäre es gewesen, auf e6 zu warten und sich auf f6 breitzumachen. 19...e6
20.a3 Qe7
21.g4 Qg5 Das
wäre ohnehin gekommen. Plötzlich muß er noch weiter in die Schmollecke, da die Dame
auch noch d3 decken muß und auf Qd2 natürlich Nd4 folgt. 22.Ng2
Nd4 22...Rdg8 verhindert das Folgende,
aber nicht R-c2-f2. 23.h4 Nxg4+ Schwarz
sackt lieber gleich ein, da die Folgen von 23...Qe7 24.g5 h6 oder so ähnlich nicht klar sind. 24.Bxg4
Qxg4 25.Qxg4
Rxg4 26.Rxf7 Sonst
hat er einfach einen Minusbauern und nichts dafür. 26...Rdg8
27.Rf2 Rg3
28.Ne1 In Zeitnot keine gute Entscheidung,
selbst wenn die Stellung objektiv Remis blübe. 28.Raf1 Rxd3 war auf jeden Fall vorzuziehen. 28...Rg1
29.Rd1 Tja, Rf8+ geht wegen der Gabel
am Ende nicht, und natürlich zieht jetzt der Turm weg. 29...R8g6
30.b4 h5 31.Rb1
b6 32.bxc5 32.e5
Kd7 33.Rf7+ Ke8. Weiß ist in einer kläglichen Lage - der eine Turm muß am Springer
kleben, der andere auf f2, sonst knallt es auf h4,f3 oder e1. Darum versucht er, dem schwarzen König
beizukommen. 32...dxc5 33.a4
Kc7 34.a5
Kc6 35.axb6
axb6 36.e5
R6g4 37.Rfb2 Hier
hätte Weiß die Zeit haben müssen, zu überlegen, wie Schwarz eigentlich weiterkommen
will. Der einzige Plan ist R1-g3-e3, was aber allenfalls d3 und/oder h4 gewinnt. In der Zwischenzeit
spaziert Weiß mit dem Turm zwischen a1 und b1 hin und her, denn sobald Schwarz die Fesselung auflöst,
bringt er beide Türme gegen den König in Stellung und zumindest Dauerschach ist nicht zu
verhindern. Natürlich hat HR vorausgerechnet, daß jetzt sein König entwischt, zumal
Weiß keinen stillen Zug machen darf. Ahöm. Natürlich hat HR nicht einmal rechtzeitig
Rb2 gesehen und wieder Glück gehabt. 37...Rxe1
38.Rxb6+ Kd7
39.Rd6+ Ke7
40.Rb7+ Ke8
41.Rb8+ Kf7
42.Rd7+ Kg6
43.Rg8+ Kf5 Das
braucht man nicht mehr weiterzuspielen - Schwarz wird sofort ein Matt basteln.
0-1 |
Reddmann - Hein
Diogenes-Meisterschaft (Hamburg), 11/09/2010
Round 3
1.d4 d5 2.Bf4
c5 3.e4 Da
Herausschlagen in Marmstorf ein verdächtiges Chaos produzierte, bietet HR selbst einen Bauern an.
Warum soll man Albernes Gegengambit nicht mit einem nützlichen Mehrtempo spielen können? 3...dxe4
4.d5 Nf6 5.Nc3
a6 6.a4 g6 Auch
auf e6 wäre Bc4 gefolgt. Das Mehrtempo ist nützlich, wenn bei Damentausch gleich ein Turm
auf der d-Linie landet. 7.Bc4 Bg7
8.Nge2 O-O 9.O-O Bf5 Dort
steht er unglücklich. 10.Ng3 Qc8
11.a5 Nbd7 Tja.
In 10 m großen Lettern stand die Absicht N-a4-b6 an der Wand. Allerdings hätte man, wenn
man sich schon die Bauernstruktur komplett abwrackt, auch auf diesen Zug warten können. 12.Nxf5
gxf5 13.Qe2
Ne8 14.f3 Hätte
man vielleicht noch stärker einen Zug früher spielen können, aber HR wollte auch noch
b5 verhindern. 14...Ne5 Wenig
überraschend ist Schwarz nicht begeistert davon, daß nach 14...exf3 15.Rxf3 zwei bis dreieinhalb
Türme auf g- und h-Linie auftauchen. 15.fxe4
Nxc4 16.Qxc4
Nd6 17.Bxd6
exd6 18.Rxf5 Das
war die einzige Variante, um den weißen Ansturm komplett zu entschärfen - der Drache bleibt
über und hät den Königsflügel zusammen - aber nun hat auf einmal Weiß
den Mehrbauern. 18...Qd8 19.Ra3
Qh4 20.g3
Qh6 21.Ne2
Bxb2 22.Rb3
Be5 23.Nf4 Weiß
gibt ihn gleich wieder zurück. Nach 23.Rxb7 Rab8 würden die schwarzen Figuren höchst
übel in die weiße Stellung hineinregnen. 23...Rae8 Zu
Passivhäusern wie 23...Rab8 24.Rb6 hat er keine Lust, allein, es funktioniert nicht. 24.Rxb7
Bd4+ 25.Kg2
Rxe4 26.Rh5 26.c3
Re5 war der Plan. HR hat wie immer weiter gerechnet, nämlich gar nicht. 26...Qf6
27.c3 Rxf4
28.gxf4 Qxf4 Das
sieht nun sehr drohend aus, aber mit einem Zug wird der Stöpsel gezogen: 29.Qd3
Qg4+ Viel stärker war 29...Qf2+
30.Kh3 Re8. Weiß hat einen Haufen verlockender Rohrkrepierer, denn er hat nur ein Schach auf h7
und dann ist Schwarz dran. Das beste ist natürlich, mit Qg3+ in die Partie überzulenken,
aber Schwarz hätte ein bis zwei nützliche Mehrtempi. 30.Qg3
Qxg3+ 31.hxg3
Bxc3 32.Rb6
Bxa5 33.Rxa6
Bc7 Dachte ich es mir doch. Schwarz wird
sich bis zum bitteren Ende weigern, mit c5 einen Bauern zu spucken, um dem Läufer einen Ausguck
zu geben. Wenig überraschend wird in Kürze aus dem Läufer ein Steher und dann ein
Lieger, nämlich im Figurenkasten. 34.Rc6
Bb8 35.Rg5+
Kh8 36.Rg4
h6 37.Kf3
Kh7 Das war klar, drum hat HR gleich
noch das Tempo für den König mitgenommen. c4, es half alles nichts. Jetzt gibt es für
die Bratwurst auf b8 keine Rettung mehr. 38.Re4
Kg6 39.Re7
Kf6 40.Rb7
Rg8 41.Rcb6
Ke5 42.Rxb8 Hier
konnte Schwarz schon ruhigen Gewissens aufgeben, denn HR verzockt so ein Endspiel nie, außer gegen
allgemein bekannte unverdiente Glücksschweine. 42...Rg6
43.Rf8 Rf6+
44.Ke3 Kxd5
45.Rb7 Re6+
46.Kd2 Rg6
47.Rbxf7 Rxg3
48.Rf6 Rg2+
49.Ke3 Rg3+
50.Ke2 Rg2+
51.Kf3 Rd2
52.Ke3 Rd1
53.Rd8 Ke5 Länger
zappeln konnte man mit Kc6, denn jetzt wird der König von seinen Bauern abgeschnitten. 54.Rxh6
c4 55.Re8+
Kf5 55...Kd5 56.Rxd6+ 56.Ke2
Rd3 57.Rh1
Kf6 58.Rf1+
Kg7 59.Re3
1-0 |
Schulenburg, Fabian - Kuehn, Daniel
Diogenes-Meisterschaft, 11/01/2010
Round 2 [,Fabian]
Schoenwolff - Reddmann
Diogenes-Meisterschaft (Hamburg), 10/31/2010
Round 2
1.Nc3 d5 2.d4
c5 3.Bg5 Nervig,
nervig. 3...Nc6 4.e3
f6 5.Bh4 e6
6.dxc5 Nh6 6...Bxc5
7.e4 d4 8.Qh5+. Aber so dämlich ist HR selten. 7.Bd3
Nf7 8.e4 d4
9.Nb1 Bxc5
10.Nd2 Qe7 Wir
sind die Tauben und haben keinen Plan. 11.Ne2
e5 12.O-O g5
13.Bg3 h5 Das
ist erstmal nur eine leere Demonstration, da Schwarz die g- und h-Linie allenfalls mit der Brechstange
aufkriegt. 14.f3 Be6
15.Bf2 O-O-O 15...Nd6
16.c3, leider, leider. 16.a3 Rhg8 Man
nimmt immer den falschen Turm, aber wer soll ahnen, daß am Ende es die h-Linie ist, die offen
steht? Auf der d-Linie beäugt er wenigstens ein fettes Ziel. 17.Bc4
Bxc4 18.Nxc4
g4 Da jetzt f4 den e-Bauern einstellt. 19.Ng3 Sieht
besser aus, als es ist, da Schwarz jetzt doch Angriff bekommt. 19...Qe6
20.b3 Zu erwägen war Nd2 mit Überdeckung
von f3. 20...Ng5 Alternative:
20...h4 21.Nf5 gxf3 22.Qxf3 Ng5. 21.fxg4 hxg4
22.Qe2 Rd7
23.Nf5 Nf3+
24.Kh1 d3 Das
hat er mit Qe2 natürlich provoziert. 25.cxd3
Nfd4 26.Qb2 Es
ist schwer zu entscheiden, wie oft und was man auf d4 tauschen soll. Landet dort ein Läufer, wird
g3 ganz ungemütlich, da es ggf. auf h3 knallt, und ein Springer hopst nach dem ohnehin irgendwann
unvermeidlichen g3 auf f3 hinein, wie in der Partie. 26...Nxf5
27.Bxc5 Siehe vorige Anmerkung, auch
27.exf5 Qe7 kam in Frage 27...Nfd4 28.b4
Rh7 29.g3
Rgh8 30.Rf2 Jetzt
mußte h4 kommen, und auf gxh3 geht es mit b5 weiter. Falls aber Nf3, so deckt Bf2 den Bauern nochmal. 30...Nf3
31.Rxf3 Denn b5 schert Schwarz nicht
mehr, und auf h4 kann man diesmal mit dem Springer hacken: 31.h4 Nxh4 32.gxh4 g3 mit baldigem Abwracken. 31...gxf3
32.Bg1 Nd4
33.Qf2 Ne2
34.Rc1 Weiß versucht noch einen
klassischen Halloween-Huibuh, aber HR läßt sich nicht erschrecken. Das einzige, was nicht
geht, ist 34...Nxc1 35.Qxa7 Ne2 36.Qa8+ Kc7 37.Bb6+ Kc6 38.Qa4#. Bei beiderseitiger Zeitnot läßt
sich HR aber auf gar nichts ein. 34...Nxg1 35.Kxg1
Rxh2 36.Nb6+ Er
konnte schon die ganze Zeit zwei Doppel- und fünf Abzugsschachs geben, aber was nutzt es? Auch
dies hier ist ein Rohrkrepierer, da Weiß gar nicht so schnell alles gleichzeitig nehmen kann... 36...Kb8 ...was
nach 37.Qxh2 Rxh2 38.Rc8+ Qxc8 hängt. Das Endspiel ist also hoffnungslos.
0-1 |
Knaack, Michael - Jürgens, Achim
Diogenes-Meisterschaft (Hamburg), 11/01/2010
Round 2
1.e4 d6 2.d4
Nf6 3.Nc3
g6 4.f4 Bg7
5.e5 Ich kann mich nicht erinnern, diese
Variante schon einmal gespielt zu haben 5...dxe5
6.dxe5 Qxd1+
7.Kxd1 Zum 2. Mal in Folge wählt
Weiß von 2 Optionen die, die Fritz nicht bevorzugte 7...Ng4
8.Ke1 Be6 Im
Nachhinein hätte ich c6 bevorzugt, aber für Fritz der beste Zug 9.h3
Nh6 10.g4?! Überzogen
- Sf3 hätte die dringend erforderliche Entwicklung eingeleitet 10...O-O Ziemlich
optimistisch, wenn auch auf Anhieb kein unlösbares Problem - bei korrekten Spiel kriegt man vermutlich
sogar 3 Bauern für den Springer. Sc6, f5 oder am naheliegensten f6 wären bessergewesen 11.f5
gxf5
|
|
[11...Nxf5 12.gxf5
Bxf5 sieht auch spaßig aus] |
12.g5 Ng4
13.hxg4 fxg4
14.Bd3 Ups - so war das nicht geplant.
Was jetzt? h6, um sich vor dem Bauern zu verstecken? Ne, die besseren Schummelchancen bietet 14...Bxe5
15.Bxh7+ Kg7
16.g6 Und da ist die Schummelchance.
Weiß baut auf Lh6, aber ich krieg die Konterchance 16...Bg3+
17.Ke2
|
|
[Am Brett verworfen, empfielt Fritz 17.Kf1
fxg6+ 18.Kg2
Bf4 aber der Lh7 ist wohl nicht zu halten 19.Bxf4
Rxf4] |
17...Bc4+ 18.Ke3 Kd4
bringt Schwarz wieder in Bedrängnis, daher entweder e5 oder 18...Nc6
19.gxf7 Rxf7
20.Bd3 Bxd3
21.Kxd3?
|
|
[Nein! Der einzige Zug, auch wenn der d3 übel aussieht, ist 21.cxd3
Bf2+ 22.Ke4] |
21...Rd8+ Jetzt ist es schon kaputt.
Weiß hat einen S für 2 Bauern, aber bei Schwarz sind 4 Figuren aktiv, Weiß hat dagegen
fast nur Leichen, und die Königsjagd geht munter weiter. 22.Ke4
Rd4+ 23.Ke3
Rf6 Klein , aber gemein 24.Ke2
Rf2+ 25.Ke3
Rf1 26.Nb5 Netter
Nervversuch, aber b3 wäre wohl sinnvoller
|
|
[26.b3 Bf4+
27.Ke2 Rxc1
28.Rxc1 Bxc1] |
26...Rdd1 27.Ne2
Rf3+ 28.Ke4
Rxh1 29.Nxg3
Rxg3 30.b3
e5
|
|
[30...Re1+ 31.Kf5
Rf3+ wäre noch viel strenger gewesen] |
31.Bb2 Rxa1
32.Bxa1 Rg1
33.Bc3 Rf1 nicht
mal die beste Variante, aber es reicht, um bei Weiß ein Einsehen zu erzeugen
0-1 |
Reddmann - Schnoor
Diogenes-Meisterschaft (Hamburg), 10/25/2010
Round 1
1.d4 d5 2.Bf4
Nf6 3.e3 g6
4.c4 Bg7 5.Nc3
c6 In Schnellpartien hat man hier auch
schon c5 gesehen. 6.Rc1 O-O 7.Nf3
Bg4 Besser Nbd7, denn HRs Antwort kommt
prompt: 8.Qb3 b6 Und
hier hätte genauso prompt Qb6 kommen müssen, das Standardverfahren auf diesen Angriff. Natürlich
gibt das einen häßlichen Doppelbauern auf der b-Linie, aber jetzt ist c6 mindestens genauso
schwach. 9.Ne5 Be6
10.h3 Nfd7 Danach
ist die Stellung schon beinahe forciert verloren. Er mußte in den sauren Apfel beißen und
auf c4 nehmen. 11.cxd5 cxd5 11...Lxe5
war einen Versuch wert, erweckt aber auch kein Vertrauen. 12.Nxd7
Qxd7 13.Nb5
Nc6 13...Na6 14.Qa3 Qb7 15.Nd6 oder so
ähnlich. 14.Nc7 Rac8
15.Bb5 Na5
16.Qb4 Wohl das beste Feld, um taktische
Verwirrungen durch Angriffe auf die Dame zu vermeiden. 16...Qd8
17.Ba6 Und da ist sie auch schon weg,
die Qualle - 17...Rb8 18.Nxe6. 17...Qd7 18.O-O Zur
Sicherheit. Rettet Schwarz mit Rcd8 den Turm, folgt am besten 19.Bb5 Qc8 20.Qxe7 nebst Nxd5 bzw. auf
Qb7 wieder Ba6. 18...Nc4 Wenn
Schwarz sich noch etwas hätte quälen wollen, hätte er den Läufer mit Nf5 umparken
müssen, vielleicht daddelt HR ja den Nc7 ein. 19.Nxe6
fxe6 20.Bxc8
Rxc8 21.b3
Nd6 21...a5 gewinnt noch ein, zwei Tempi,
aber was nutzt es? 22.Bxd6 Rxc1
23.Rxc1 exd6
24.Qc3 Nun wird auch noch die Dame getauscht
wonach der Turm sich Bauernfrühstück bestellt.
1-0 |
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